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Georgisch-Orthodoxe Kirche
From
smm@wcc-coe.org
Date
11 Jun 1997 06:31:00
O"kumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Vero"ffentlichung frei
10. Juni 1997
AUSTRITT DER GEORGISCH-ORTHODOXEN KIRCHE AUS
DEM O"RK 'ERNST', ABER KEINE 'AUSSERORDENTLICHE
SITUATION', SAGT DER O"RK-GENERALSEKRETA"R
Im Anschluss an den Beschluss des Heiligen Synods der Georgischen
Orthodoxen Kirche, aus dem O"kumenischen Rat der Kirchen (O"RK)
auszutreten, hat Dr. Konrad Raiser, der Generalsekreta"r des O"RK, sich
in einem Brief an seine Heiligkeit Elia II., den Katholikos-Patriarchen von
ganz Georgien gewandt.
In seinem Brief vom 9. Juni bezeichnet Dr. Raiser diesen Beschluss als
"eine sehr ernste Entwicklung, die jedoch keine ausserordentliche
Situation darstellt. In vielen anderen Kirchen aus dem gesamten Spektrum
der christlichen Traditionen ist es zu a"hnlichen Konflikten gekommen."
"Wir betrachten dies als eine beinahe natu"rliche Folge der Tatsache,
dass die o"kumenische Bewegung Fragen aufwirft und die Kirchen vor
Herausforderungen stellt", fa"hrt Dr. Raiser fort.
Der georgische Patriarch informierte Dr. Raiser in einem Schreiben vom
22. Mai u"ber den Beschluss der Synode und erkla"rte dazu, dass "eine
negative Einstellung zur o"kumenischen Bewegung" innerhalb der
Georgischen Orthodoxen Kirche aufgekommen sei und sie zu spalten
drohte.
Der Patriarch sagte, der Heilige Synod habe den Eindruck, dass der O"RK
die orthodoxen Interessen nicht genu"gend beru"cksichtige. Er sei auch
kritisch gegenu"ber Bestrebungen, mit denen seiner Meinung nach "dem
O"RK ein ekklesiologischer Charakter verliehen werden soll".
In seinem Antwortschreiben bekra"ftigt Dr. Raiser, dass der O"RK "bereit
sein muss, auf die kritischen Stimmen zu ho"ren, die die Mitgliedskirchen
an ihn richten". Wie er hinzufu"gt, bedauert der O"RK jedoch zutiefst,
"dass in einigen Situtionen - und die Georgische Orthodoxe Kirche ist
vielleicht keine Ausnahme - legitime unterschiedliche Beurteilungen der
o"kumenischen Bewegung so sehr mit anderen internen Konflikten
verknu"pft sind, dass der Eindruck erweckt wird, die o"kumenische
Bewegung sei eine Ursache der Spaltung in der Kirche".
Dr. Raiser versichert dem Patriarchen, dass keinerlei Absicht bestehe,
den O"RK in irgendeine Art von Kirche zu verwandeln, d.h. ihm einen
ekklesiologischen Charakter zu verleihen. Ausserdem betont er, dass der
O"RK auch bereit sei, ein Gespra"ch zu fu"hren u"ber die Sorge der
Georgischen Kirche, dass orthodoxe Anliegen vom O"RK nicht
angemessen beru"cksichtigt wu"rden, obwohl er meine, dass der O"RK
schon jetzt versuche, auf das zu ho"ren, was die orthodoxen Kirchen zu
sagen haben.
Der Generalsekreta"r des O"RK teilt dem Patriarchen mit, dass die
O"RK-Amtstra"ger/innen in der vergangenen Woche bei ihrer offiziellen
Tagung den Beschluss der Georgischen Kirche, aus dem O"RK
auszutreten, "mit tiefer Betroffenheit und Bedauern" zur Kenntnis
genommen haben.
Dr. Raiser schliesst mit einem Wort des Dankes dafu"r, dass der
Patriarch und andere fu"hrende Perso"nlichkeiten in seiner Kirche "in
weiten Kreisen gescha"tzte Partner in der o"kumenischen Bewegung
und Mitwirkende bei den Bemu"hungen um die Einheit der Christen" sind
und dies "uns in der Hoffnung fu"r die Zukunft sta"rkt".
Dr. Raiser fu"gt hinzu: "In dieser sehr unglu"cklichen Situation wollen wir
Ihnen vor allem unsere weitere Solidarita"t versichern. Wir beten darum,
dass der Heilige Geist uns leiten mo"ge, die rechten Wege zu finden, um
unsere o"kumenische Gemeinschaft erneut zu bekra"ftigen."
Dr. Raisers Brief - in englischer Sprache - ist auf Anfrage erha"ltlich.
**********
Der O"kumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von
inzwischen 330 Kirchen in u"ber 100 La"ndern auf allen Kontinenten und
aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die ro"misch-katholische
Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem O"RK zusammen.
Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefa"hr alle
sieben Jahre zusammentritt. Der O"RK wurde 1948 in Amsterdam
(Niederlande) offiziell gegru"ndet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft
steht Generalsekreta"r Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in
Deutschland.
O"kumenischer Rat der Kirchen
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