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Sheila MESA <smm@wcc-coe.org>
Date
11 Sep 1997 03:31:29
™kumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Ver”ffentlichung frei
11. September 1997
ZENTRALAUSSCHUSS Nr. 1
DER GLOBALISIERUNG MIT EINER ALTERNATIVEN VISION
BEGEGNEN - ™RK-GENERALSEKRETŽR KONRAD RAISER
ZUM AUFTAKT DES ZENTRALAUSSCHUSSES
Angesichts der bedrohlichen Auswirkungen der Globalisierung hat der
Generalsekret„r des ™kumenischen Rats der Kirchen (™RK), Konrad
Raiser, die Kirchen weltweit dazu aufgerufen, ein alternatives
Verst„ndnis und eine eigene Vision von Globalisierung zu formulieren
und zu verk”rpern. Die Globalisierung der M„rkte gef„hrde ernsthaft die
”kologische Bestandf„higkeit, die Schaffung demokratischer Strukturen
und Normen sowie das Gemeinwohl, sagte Raiser zum Auftakt des
™RK-Zentralaussschusses, der vom 11. bis 19. September in Genf tagt.
Allerdings k”nnten sich der ™RK und die ”kumenische Bewegung auch
nicht "leichtfertig einer pauschalen Ablehnung der Globalisierung
anschliessen", zumal sie sich nachdrcklich ber Jahrzehnte fr die
Schaffung funktionsf„higer Strukturen und Normen der Weltordnung
eingesetzt h„tten.
Der ™RK und die ”kumenische Bewegung mssten sich aber "ohne
Zweifel der Globalisierung als ideologischem und politischem Projekt
widersetzen", forderte er. Als Gegengewicht dazu, unterstrich der
™RK-Generalsekret„r, die "Tradition des christozentrischen
Universalismus und die Verpflichtung auf die Einheit der Menschheit".
Den zum letzten Mal in dieser Zusammensetzung tagenden, 156
Mitglieder z„hlenden Zentralausschuss, lud Raiser zudem zu einer
Bestandsaufnahme der vergangenen sieben Jahre ein und wies auf drei
"wichtige Programme des ™RKs" hin, die seit der letzten Sitzung des
Ausschusses abgeschlossen wurden: die ™kumenische Dekade
"Solidarit„t der Kirchen mit den Frauen", das Programm "Theologie des
Lebens" sowie die Weltmissionskonferenz in Salvador, Bahia.
Die Dekade, so der ™RK-Generalsekret„r habe gezeigt, "wie weit die
meisten unserer Kirchen noch gehen mssen, bis sie die neue, inklusive
Gemeinschaft verk”rpern, zu der sie in Christus berufen sind". Die
™kumenische Dekade, die formell erst mit der ™RK-Vollversammlung in
Harare im kommenden Jahr endet, wurde von einem dreij„hrigen
Besuchsprogramm begleitet, in dessen Verlauf 75 Teams nahezu alle
330 ™RK-Mitgliedskirchen besuchten. Raiser: "Insbesondere war es fr
viele schockierend zu sehen, wie gross das Ausmass der Gewalt gegen
Frauen sogar in christlichen Gemeinschaften ist." An den ™RK werde
auch weiterhin die Erwartung gerichtet werden, sich dieser Problematik
zu stellen und eine fhrende Rolle zu bernehmen, betonte er.
Als laufende wichtige T„tigkeitsbereiche nannte Raiser in seinem Bericht
unter anderem die Bemhungen um ein gemeinsames Osterdatum, die
Arbeit an einer Erkl„rung zu "Mission und Evangelisation als Ausdruck
der Einheit heute", ein Programm zum Wiederaufbau Afrikas, den Einsatz
fr entwurzelte Menschen sowie das Programm zur šberwindung von
Gewalt und die in diesem Zusammenhang krzlich ins Leben gerufene,
weltweite Initiative "Friede fr die Stadt". Zudem erinnerte er an das
50j„hrige Jubil„um des ™kumenischen Darlehensfonds.
Raiser ging in seinem Bericht auch auf die Situation im Stab und auf die
finanzielle Lage des ™RK ein. In den vergangenen zw”lf Monaten seien
53 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem Weltkirchenrat
ausgeschieden, die meisten der frei gewordenen Stellen seien nicht
wiederbesetzt worden. Bis Januar 1998 rechne man mit einem weiteren
Rckgang auf 233 Stabsmitglieder. (Anmerkung: Diese Zahl umfasst rund
200 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die dem festen Stab angeh”ren
sowie Praktikanten, Berater und Personen mit kurzen Zeitvertr„gen.)
Mit Blick auf die angespannte Finanzsituation versicherte der
Generalsekret„r, dass die Konsolidierung weiterhin erfolge, "jedoch auf
einem betr„chtlich niedrigeren Niveau". So n„hmen "externe Einnahmen"
immer noch ab. Raiser: "Die Rcklagen sind mehr oder weniger
ersch”pft, und die Investitionsgewinne von 1996 werden sich aller
Wahrscheinlichkeit nach nicht wiederholen. Wir werden unsere Arbeit
nach der Vollversammlung daher in sehr stark reduzierter Form
fortfhren."
Hoffnungen setzt Raiser auf einen neuen einheitlichen Haushaltsplan,
der 1998 eingefhrt werden und der die "Unausgewogenheit in den
internen Haushaltsstrukturen" beseitigen soll.
Angesichts der finanziellen Situation des ™RK k”nne "die Zahlung von
Mitgliedsbeitr„gen nicht l„nger als Option mit Freiwilligkeitscharakter
verstanden werden; sie muss in Zukunft zu den Pflichten geh”ren, die
mit einer Mitgliedschaft im Rat einhergehen", mahnte er und wies auf die
Tatsache hin, dass noch immer 50 Prozent der Mitgliedskirchen des ™RK
keine Beitr„ge leisten.
**********
Der ™kumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen
330 Kirchen in ber 100 L„ndern auf allen Kontinenten und aus praktisch
allen christlichen Traditionen. Die r”misch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ™RK zusammen. Oberstes
Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungef„hr alle sieben Jahre
zusammentritt. Der ™RK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegrndet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekret„r
Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
™kumenischer Rat der Kirchen
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