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Moderator's Report
From
Sheila MESA <smm@wcc-coe.org>
Date
11 Sep 1997 05:57:53
™kumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Ver”ffentlichung frei
11. September 1997
ZENTRALAUSSCHUSS Nr. 2
™RK-ZENTRALAUSSCHUSSVORSITZENDER GEGEN WACHSENDE
INSTITUTIONELLE LŽHMUNG UND FšR UMFASSENDE ORTHODOXE
BETEILIGUNG
Vor einer wachsenden institutionellen L„hmung hat der Vorsitzende des
Zentralausschusses des ™kumenischen Rats der Kirchen (™RK), Aram
I., Katholikos von Kilikien, gewarnt. "Wir haben den Rat zu sehr mit seinen
Strukturen und Programmen identifiziert. ... Die šberbetonung der
institutionellen Seite hat dem ™RK einen Grossteil seiner kreativen
Dynamik und Vision genommen", sagte der libanesische Vertreter der
Armenischen Apostolischen Kirche am Donnerstag, 11. September, in
seinem Bericht an den ™RK-Zentralausschuss. Mit Blick auf den in
Moskau 1989 eingeleiteten Studienprozess zum gemeinsamen
Verst„ndnis und einer gemeinsamen Vision des ™RK (CUV) forderte er,
den Weltkirchenrat in einer Weise umzustrukturieren, dass er "sich
flexibel und anpassungsf„hig auf neue Realit„ten einstellen kann". Die
zunehmende ”kumenische Institutionalisierung sei zudem ein Symptom
und ein Spiegelbild der Institutionalisierung in den Kirchen. Dieser
Tendenz msse die ”kumenische Bewegung mit einer an dem Menschen
orientierten ™kumene begegnen.
Bislang seien 135 Stellungnahmen zum CUV-Prozess von
Mitgliedskirchen und ”kumenischen Partnern eingegangen. "Wir haben
nunmehr die vorletzte Stufe des CUV-Prozesses erreicht", sagte Aram.
Die Achte Vollversammlung des ™RK im Dezember 1998 in Harare,
Simbabwe, werde dazu ein abschliessendes Wort sprechen.
Aram ging in seinem Bericht auch ausfhrlich auf die "zunehmende
Entfremdung, Resignation und Gleichgltigkeit" der im ™RK vertretenen
orthodoxen Kirchen ein. Als Grund dafr nannte er die "Realit„t der
protestantischen Mehrheit und der orthodoxen Minderheit". Der
Weltkirchenrat sei haupts„chlich eine Grndung europ„ischer
protestantischer Kirchen. Obwohl heute fast zwei Drittel der
Mitgliedskirchen aus dem Sden stammten, habe sich an dem "Ethos",
dem "westlichen und protestantischen Charakter des Rates" nichts
ge„ndert, merkte er an. Den Rat forderte er auf, "eine qualitative und
vollkommenere orthodoxe Beteiligung am Leben des Rates
sicherzustellen". Gleichzeitig mssten die Orthodoxen ihre Distanz zum
Rat aufgeben und aktiv an der Ver„nderung des "Ethos des Rates"
mitarbeiten. Aram: "Ich bin der Meinung, dass die Orthodoxen von einem
blossen Beitrag zu einer echten Partnerschaft bergehen mssen. ...
indem sie kreative Dialogbeziehungen zu anderen Kirchen aufnehmen."
Als m”gliches Konzept fr eine zuknftig bessere Integration der
Orthodoxen nannte der Zentralausschussvorsitzende das Modell der
"Kirchenfamilien", fr das sich der Rat der Kirchen im Mittleren Osten
entschieden habe.
Besorgt „usserte sich Aram zudem ber den erstarkenden
Konfessionalismus am Ausgang des "”kumenischen Jahrhunderts".
Zahlreiche Kirchen strebten eine " sicherere " und " praxis-orientiertere "
™kumene innerhalb der Grenzen ihrer eigenen Konfession an: "So kommt
es, dass Konfessionen einen Grossteil ihres Geldes fr sich selbst
ausgeben, w„hrend die multilaterale ™kumene unter finanziellen
Engp„ssen leidet." Zudem drohe der zunehmende "Konfessionalismus",
so Arams Befrchtung, die ”kumenische Bewegung
auseinanderzureissen und zu zerst”ren. Angesichts dieser Situation sei
es die Aufgabe der ”kumenischen Bewegung, die Rolle der
Konfessionen in der ”kumenischen Gemeinschaft zu definieren.
**********
Der ™kumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von inzwischen
330 Kirchen in ber 100 L„ndern auf allen Kontinenten und aus praktisch
allen christlichen Traditionen. Die r”misch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ™RK zusammen. Oberstes
Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungef„hr alle sieben Jahre
zusammentritt. Der ™RK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegrndet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekret„r
Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.
™kumenischer Rat der Kirchen
Presse- und Informationsreferat
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Fax: (41.22) 798.13.46
E-Mail: jwn@wcc-coe.org
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