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Katholische Theologen weisen Kritik an Gemeinsamer Erklaerung
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
11 Mar 1998 15:28:05
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Kritiker haben oekumenischen Prozess im diesem Jahrhundert nicht
beruecksichtigt
Genf, 10. Maerz 1998 (KNA-OeKI/Kipa/lwi) - Die Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre zwischen Lutheranern und Katholiken wird nach Ansicht
des Schweizer Kurienbischofs Jean-Claude Perisset die Oekumene
voranbringen. Trotz der juengsten Proteste von rund 150 vornehmlich
deutschen, evangelischen Theologen und Theologinnen sei er optimistisch,
dass das Dokument vom Lutherischen Weltbund (LWB) angenommen werde,
erklaerte er am Mittwoch, 25. Februar, gegenueber dem Schweizer
katholischen Nachrichtendienst (Kipa).
Die Art und Weise des Protests deute auf weiteren Klaerung- und
Diskussionsbedarf auf evangelischer Seite hin, sagte Perisset in dem
Interview. "Neue Verhandlungen ueber das Dokument", so Kipa, schloss er
jedoch aus: "Nachdem wir so viele Jahre an dieser Erklaerung gemeinsam
gearbeitet haben, waere das nicht sinnvoll. Ich glaube, entweder wird jetzt
dieser Text vom LWB und von der katholischen Kirche unterzeichnet, oder es
wird einen ganz neuen, langen Anlauf geben muessen."
Ebenfalls von katholischer Seite hat der Muenchner Dogmatiker Gerhard
Ludwig Mueller die Gemeinsame Erklaerung verteidigt. Das Nein evangelischer
Kollegen zum vom Vatikan und Lutherischen Weltbund erarbeiteten Dokument
enthalte keinen Hinweis, wie es mit der Oekumene weitergehen solle,
schreibt Mueller in einem Beitrag fuer die neueste Ausgabe der Freiburger
Zeitschrift "Christ in der Gegenwart". Im Unterschied zur Gemeinsamen
Erklaerung haetten sich die Theologen "mit der Zerspaltenheit der einen
Kirche Jesu Christi" offenbar abgefunden, kritisiert der katholische
Dogmatiker.
Die evangelischen Theologen und Theologinnen haetten versucht,
konfessionelle Identitaet "nur im Rueckgriff auf alte Bekenntnisformeln" zu
sichern, bemaengelt Mueller. Dabei haetten sie die gewandelte historische
Situation und den oekumenischen Prozess dieses Jahrhunderts nicht
beruecksichtigt. Katholisches und evangelisches Christentum stuenden heute
vor "ein- und derselben Aufgabe", das Christliche nicht im Gegeneinander zu
klaeren, sondern dem modernen Menschen im Miteinander zu erklaeren, so
Mueller.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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