wfn.org | Zehn Jahre Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft mit den Methodisten

[FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)]

Evangelische Kirchen und Methodisten in Deutschland ziehen erste Bilanz

Genf/Hannover (Deutschland), 26. Maerz 1998 (lwi) - Eine positive Bilanz
nach zehn Jahren Kanzel-und Abendmahlsgemeinschaft haben die
Evangelisch-Methodistische Kirche in Deutschland (EMK) und die Vereinigte
Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) sowie die Evangelische
Kirche in Deutschland (EKD) gezogen. Auf einer Begegnung zwischen der
Kirchenleitung der VELKD, Vertretern der EMK und dem Vorstand der
Arnoldshainer Konferenz (AKf) Mitte Maerz in Hannover, Deutschland, wurde
unter anderem die gute und konstruktive Zusammenarbeit auf Gemeindeebene
und im Kontext der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen betont.  Eine
Befragung in den Gliedkirchen und innerhalb der Gemeinden der EMK erbrachte
ebenfalls erfreuliche Ergebnisse. So gibt es vielerorts oekumenische
Gottesdienste, regional gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen sowie einen 
Austausch auf der Ebene von Kirchenleitungen. Es erfolgen Kanzeltausch und
Vertretung bei Amtshandlungen.

Auf der Basis des weltweiten Dialoges zwischen dem Weltrat der Methodisten
und dem Lutherischen Weltbund (LWB) war es vor nahezu 20 Jahren zum Dialog
und zu Lehrgespraechen auf deutscher Ebene gekommen. Unter Federfuehrung
der VELKD fuehrten diese Lehrgespraeche 1987 zur Kirchengemeinschaft, die
ihren Ausdruck in der Kanzel-und Abendmahlsgemeinschaft fand. An diesen
Lehrgespraechen ebenfalls beteiligt war die Arnoldshainer Konferenz.

Die EKD hat den Ergebnissen damals ebenfalls zugestimmt. -Die erzielten
Lehrgespraechsergebnisse bildeten auch die Basis fuer die im letzten Jahr
erfolgte Aufnahme der EMK in die Leuenberger Kirchengemeinschaft auf
europaeischer Ebene.

Bei der Begegnung in Hannover ging es zudem um die weitere theologische
Vertiefung der Gemeinsamkeiten. Unter dem Thema "Taufe -Glaube
-Kirchengliedschaft" wurde das Verhaeltnis von Glaubensgrund und
Glaubensvollzug eroertert. Dabei sind die unterschiedlichen Akzentsetzungen
der verschiedenen Konfessionen deutlich geworden.

Weitere Themen waren die Frage der Uebertrittsregelung und ein Nachdenken
ueber die Gastmitgliedschaft in der jeweils anderen Kirche.

Zudem wurden Ueberlegungen ueber den Status der EMK im Blick auf eine
Mitarbeit in der EKD angestellt. Die EMK strebt als Freikirche eine
staerkere Integration in der EKD an.

Die VELKD, die AKf und die EKD waren sich zusammen mit der EMK einig, dass
der Dialog fortgesetzt werden soll. Zur Vertiefung der bestehenden
Beziehungen auch aus Anlass der zehnjaehrigen Kanzel-und
Abendmahlsgemeinschaft sollen auf Gemeindeebene entsprechende oekumenische
Gottesdienste gefeiert werden.  Der EMK gehoeren in Deutschland rund 70.000
Mitglieder an, weltweit zaehlen die Methodisten rund 60 Millionen
Mitglieder.  Der VELKD gehoeren acht Landeskirchen an: Bayern,
Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe
und Thueringen mit insgesamt rund elf Millionen Mitgliedern.  Die
Arnholdshainer Konferenz umfasst Kirchenleitungen von 16 Gliedkirchen der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die Kirchenleitungen von
Wuerttemberg und das Reformierte Moderamen sind gastweise vertreten. Der
EKD gehoeren 24 Gliedkirchen an.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/