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LWB wird trotz Mordanschlaege seine humanitaere Hilfe in Ruanda
From
FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
26 Mar 1998 17:53:06
fortsetzen
Acht Tote bei Ueberfall auf Tutsi-Siedlung
Genf, 26. Maerz 1998 - Der Lutherische Weltbund (LWB) ist, laut
LWB-Weltdienstdirektor Rudolf Hinz, auch nach der Ermordung von drei
LWB-Mitarbeitern und fuenf Bewohnern in einem Siedlungsprojekt in der
Praefektur Kibungo fest entschlossen, seine humanitaere Hilfe und seine
Versoehnungsarbeit in Ruanda fortzusetzen. Damit ist der LWB eine der
wenigen Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die in Ruanda direkt an der
Basis arbeiten und einen Mitarbeiterstab in den Siedlungen und Doerfern
unterhalten mit dem Ziel, durch engere Kontakte mit den Gemeinschaften
Zugehoerigkeitsgefuehl, Stabilitaet und Sicherheit zu vermitteln "Wir
wollen auch weiterhin bei den Gemeinschaften bleiben und sie nicht an
diesem wichtigen Punkt alleine lassen. Wir muessen uns immer wieder daran
erinnern, dass der Erfolg in unserem Programm direkt damit zusammenhaengt,
dass wir derzeit die einzige Organisation sind, deren Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen direkte gemeinschaftsbezogene Arbeit leisten", betont Jaap
Aantjes, LWB-Weltdienstrepraesentant in Kigali.
Derzeit gebe es allerdings Ueberlegungen, aus Sicherheitsgruenden die
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die in den verschiedenen Siedlungen
arbeiten, haeufiger auszutauschen. "Im Extremfall" koennten Stabsmitglieder
nicht mehr in den Siedlungen uebernachten, so Aantjes.
Die Siedlung Bukora 3, in der sowohl rueckkehrende Tutsi- als auch
Hutufluechtlinge leben, war in der Nacht vom 11. auf den 12. Maerz von rund
30 mit Gewehren, Macheten und Hacken Bewaffneten ueberfallen worden. Die
Angreifer sollen aus der tansanischen Grenzregion gekommen sein und den
Grenzfluss Akagera in kleinen Booten ueberquert haben. In Bukora 3, unweit
der Grenze nach Tansania, wohnen derzeit 500 Familien. Insgesamt waren 15
LWB-Stabsmitglieder in Bukora 3 taetig. Der Einsatz von LWB-Weltdienst in
Bukora 3 gilt neben den Bauarbeiten, besonders der Versoehnungsarbeit. So
leben nicht nur Hutus und Tutsis gemeinsam in einer Siedlung, vielmehr
setzt sich auch ein Teil des Mitarbeiterstabes aus Hutus und Tutsis
zusammen. Nach dem Vorfall von letzter Woche befindet sich die ruandische
Armee in Alarmbereitschaft. Die Fluechtlingssiedlungen wurden unter
Armeeschutz gestellt.
In einem Brief an den ruandischen Praesidenten, Pasteur Bizimungu, zeigt
sich LWB-Generalsekretaer Ishmael Noko besorgt ueber die angespannte Lage
in Ruanda: "Es sind gerade sinnlose, brutale Aktionen wie diese, die
zurueckliegende Versoehnungsbemuehungen null und nichtig machen und die auf
die Zukunft gerichtete Hoffnungen zerstoeren.... Wir sind entsetzt
darueber, dass eine Siedlung, die aufgebaut wurde, um Frieden und
Sicherheit zu gewaehrleisten, ein Schauplatz des Mordens wurde." Noko setzt
sich darueber hinaus in seinem Schreiben fuer einen groesseren Schutz der
Siedlungen und des humanitaeren Hilfspersonals ein. Der LWB leistet in
dieser Region seit 1994 in Zusammenarbeit mit dem
Fluechtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR), dem Amt der
Europaeischen Gemeinschaft fuer Humanitaere Hilfe (ECHO) und "Kirchen
helfen gemeinsam" (ACT) humanitaere Hilfe. Das Wiederansiedlungsprojekt in
Bukora 3 wird von ECHO finanziert und vom LWB als Partnerorganisation
durchgefuehrt. Der Akagerafluss ist ein Seitenarm des Kageraflusses, der
1994 traurige Beruehmtheit erlangte, als in ihm Tausende von Leichen von
ermordeten Ruandern geborgen wurden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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