wfn.org | Das negative Bild Afrikas durch Erfolgsgeschichten korrigieren

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Ishmael Noko auf Vollversammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Tansania

Genf, 9. Juli 1998 (lwi) - Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes
(LWB), Ishmael Noko, hat die weltweite christliche Gemeinschaft dazu
aufgerufen, das durch die internationalen Medien vermittelte negative Bild
Afrikas zu korrigieren. "In einigen Bereichen der Welt wird ein
Meinungsbild aufgebaut, nach dem sich Afrika nicht selbst helfen kann, und
aus diesem Grund erscheint es als unfaehig, einen qualitativ wichtigen
Beitrag zum globalen Dorf zu leisten", sagte Noko in seiner Rede
anlaesslich der 15. Vollversammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Tansania (ELKT), die vom 4. bis 9. Juli in Morogoro stattfand. Afrika
verliere, so Noko, an Ansehen. Dieser Tendenz gelte es entgegenzusteuern.

"Afrika ist ganz bestimmt nicht 'Heim und Herd' von Krankheit und
Korruption, sondern ein Ort, wo viele gute Dinge geschehen", betonte der
LWB-Generalsekretaer und nahm die Kirchen in die Pflicht, diese negativen
Bilder Afrikas zu hinterfragen und ihnen Erfolgsgeschichten
entgegenzusetzen.

Kritisch wandte sich Noko auch gegen die Unterstuetzung korrupter
afrikanischer Politiker durch  "aehnlich denkende Kollaborateure in Europa
und Nordamerika". Die Kirchen forderte er in diesem Zusammenhang dazu auf,
in einem sich wandelnden Afrika fuer Ehrlichkeit und Transparenz sowohl auf
afrikanischer als auch auf euro-amerikanischer Seite einzutreten.

Darueber hinaus forderte Noko die afrikanischen Kirchen dazu auf, sich als
Teil der weltweiten Kirche auch mit Fragen und Problemen der
Schwesterkirchen in anderen Regionen der Welt auseinanderzusetzen.

"Die einzige Frage, die derzeit eroertert wird, ist die finanzielle
Unterstuetzung, die von den Kirchen in Uebersee kommt", monierte er und
erinnerte an die "schwierigen Zeiten", die Kirchen in Europa und
Nordamerika durchmachten.

Noko: "Koennen die Kirchen in Afrika  nicht Mittel und Wege finden, um
wirksam diese Kirchen zu erreichen? Ich habe zum Beispiel niemals
verstanden, warum die europaeischen und nordamerikanischen Kirchen die
einzigen sind, die ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auch als
Referenten fuer Afrika, Asien und Lateinamerika einsetzen, waehrend Kirchen
beispielsweise in Tansania, Aethiopien und Namibia noch immer nicht den Mut
aufbringen, aus ihren eigenen Reihen Europa- und Nordamerikareferenten und
-referentinnen zu berufen." Der LWB-Generalsekretaer rief in diesem
Zusammenhang die tansanische Kirche dazu auf, das Europa- oder
Nordamerikareferat mit einem ELKT-Stabsmitglied zu besetzen.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
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