wfn.org | Finnische Pastoren und Pastorinnen sind ueberarbeitet

[FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)]

Jeder fuenfte Geistliche erkrankt aufgrund von Erschoepfung

Helsinki (Finnland)/Genf, 14. September 1998 (lwi) - Jeder fuenfte
finnische Pastor erkrankt aufgrund von Muedigkeit oder Erschoepfung.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des finnischen kirchlichen
Forschungsinstituts. Jeder zehnte Geistliche fuehlt sich zudem jede Woche
erschoepft. Hauptgrund fuer die Erschoepfung ist das Arbeitspensum. So
gaben 36 Prozent der Pastoren und Pastorinnen an, dass sie jede Woche zu
viel arbeiten, 75 Prozent haben diesen Eindruck zumindest einmal im Monat.
Alle 1195 in der Umfrage Interviewten sind Mitglieder des finnischen
Pfarrer- und Pfarrerinnenverbandes und stehen im Berufsleben.

Seit 1994 ist zudem die Zahl der Krankschreibungen unter Pastoren und
Pastorinnen gestiegen. "Waehrend der vergangenen Jahre war die Kirche
gezwungen, Personal abzubauen, obwohl sich das Arbeitspensum aufgrund der
landesweiten Rezession vermehrt hat.

Diese Entwicklung brachte mehr Arbeitsdruck und Stress mit sich", so Kari
Salonen, der Leiter der Umfrage.

Ausserdem falle es den Geistlichen schwer, Tage freizunehmen. Statt der
vertraglich zugesicherten zwei freien Tage pro Woche, kommt jeder fuenfte
Pastor und jede fuenfte Pastorin nur auf einen freien Tag pro Woche. Fast
die Haelfte der Geistlichen arbeitet mindestens einen zusaetzlichen Tag
monatlich. "Es liegt in der Natur der Arbeit der Geistlichen, dass sie nie
endet", raeumt Salonen ein.

Trotz Erschoepfung erklaerten 86 Prozent der Pastoren und Pastorinnen, dass
sie im grossen und ganzen ziemlich oder sogar sehr zufrieden seien mit
ihrer Arbeit.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/