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Noko: Lutherische Gemeinschaft soll sich fuer Gerechtigkeit
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
20 Oct 1998 15:52:37
und Frieden in der Welt einsetzen
LWB-Generalsekretaer Ishmael Noko ueber Visionen fuer die Zukunft des LWB
Chicago (USA)/ Genf, 19. Oktober 1998 (lwi) - Die Aufgabe der lutherischen
Kirchen, fuer Gerechtigkeit und Frieden angesichts der zahlreichen
gesellschaftlichen, nationalen und kirchlichen Spaltungen einzutreten, hat
der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Ishmael Noko,
hervorgehoben. "Die Vergangenheit des LWB ist gleichzeitig seine Zukunft:
trotz der Kraefte, die uns trennen, fuer eine weltweite lutherische
Zusammenarbeit um der christlichen Einheit und des Glaubens willen zu
sorgen", sagte Noko in seiner Eroeffnungsrede aus Anlass der
50-Jahr-Gedenkfeier des LWB am 1. Oktober in der Lutheran School of
Theology in Chicago/USA. Der LWB beging sein 50jaehriges Jubilaeum im
vergangenen Jahr bei seiner Vollversammlung in Hongkong.
Obwohl die gegenseitige Abhaengigkeit in der Welt gewachsen sei, seien die
trennenden Konflikte mindestens ebenso tief wie 1947 bei der Gruendung des
LWB. Als Hauptprobleme nannte Noko den Machtmissbrauch zwischen Laendern
und innerhalb gesellschaftlicher Gruppen, das zunehmende Auseinanderdriften
zwischen Arm und Reich sowohl zwischen Nationen als auch innerhalb der
verschiedenen Laender, Fundamentalismus und Spaltungen zwischen den
verschiedenen christlichen Kirchen und innerhalb einzelner Kirchen.
Trennend wirke auch die nicht verwirklichte Partnerschaft zwischen Maennern
und Frauen in Kirche und Gesellschaft. Frauen vom Priesteramt
auszuschliessen sei "theologisch nicht vereinbar mit unserer Vorstellung
des Priestertums aller Glaeubigen", unterstrich Noko. "Es war nie
vorgesehen, dass das Evangelium nur von Menschen eines Geschlechts
verkuendigt wird."
*Soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte verwirklichen
Fuer die Verwirklichung der christlichen Vision und die notwendigen
Veraenderungen in Kirche und Gesellschaft "koennen wir gemeinsam arbeiten
und beten", forderte der LWB-Generalsekretaer. Zu den notwendigen Schritten
zaehlen der Schuldenerlass fuer hochverschuldete Laender der Suedhalbkugel,
eine auf soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte ausgerichtete
Wirtschaftspolitik sowie die internationale Verfolgung von
Kriegsverbrechen. Noko unterstrich die Notwendigkeit eines Internationalen
Strafgerichtshofes.
"Nationale Souveraenitaet, die es den Taetern massiver
Menschenrechtsverletzungen und Verletzung internationaler Gesetze erlaubt,
der Verfolgung zu entgehen, ist es nicht wert, geschuetzt zu werden", sagte
der LWB-Generalsekretaer. Als Zukunftsvisionen "aus Glauben und Hoffnung"
nannte Noko ausserdem den Bann von Landminen, eine Konfliktregelung
zwischen Regierungen im Dialog und unter Einhaltung von Gesetzen und Ethik,
den respektvollen Dialog zwischen den Religionen sowie die Ueberwindung
konfessioneller Konflikte zwischen den christlichen Kirchen.
Im Blick auf das kommende neue Jahrtausend stellte Noko die Stadt
Jerusalem, die zwei Voelker vereint und drei Religionen, Judentum,
Christentum und Islam, heilig ist, als Sinnbild fuer das erhoffte
friedliche und versoehnte Miteinander dar. Oekumene, so Noko, ist fuer die
lutherischen Kirchen nicht ein Punkt unter vielen, sondern wesentlicher
Bestandteil der Identitaet. Die Einheit, die sich in der Verkuendigung des
Evangeliums in Wort und Sakrament ausdrueckt, zeige sich in der
"Gemeinschaft" sowie im "Bekenntnis des einen und gleichen apostolischen
Glaubens in verschiedener Form".
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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