wfn.org | Regionalkonsultation zu "Gemeinschaft, Gemeinde, Gesellschaft"

[FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)]

Ganzheitliches Verstaendnis bringt Glaube und Gesellschaft zusammen in
Tansania

Genf, 19. Oktober 1998 (lwi) - Wie versteht sich die Kirche in ihrem
gesellschaftlichen Kontext? Wie reagiert sie auf die zentralen
gesellschaftlichen Konflikte und Herausforderungen? Das sind die beiden
zentralen Fragen, die die achtkoepfige, international zusammengesetzte
Kerngruppe des Projekts "Gemeinschaft, Gemeinde, Gesellschaft" der
Abteilung fuer Theologie und Studien (ATS) im Lutherischen Weltbund (LWB)
mit lutherischen Christinnen und Christen, Laien sowie Theologen, in
verschiedenen Regionen der Welt diskutiert. Nach dem ersten regionalen
Treffen in Indien fand die zweite Konsultation Ende August, Anfang
September in Moshi, Tansania statt (vgl. lwi 20/97 und 7/98). Die
Teilnehmenden kamen Tansania, Namibia, Madagaskar, Kenia, Kongo, Kamerun,
Aethiopien, Liberia und Simbabwe.

Die Referate und Diskussionen wurden begleitet von konkreten Erfahrungen im
Leben der Kirche und Gesellschaft. "Dieses Projekt pflegt nicht nur den
theologischen Diskurs, sondern auch den Dialog mit Vertretern und
Vertreterinnen von Gemeinden, Projekten, sozialen Organisationen. Wir gehen
daher sowohl in Einrichtungen dieser Organisationen als auch in den
Gottesdienst der Ortsgemeinden", unterstrich ATS-Referent Wolfgang Greive
gegenueber der Lutherischen Welt-Information (lwi). Er zeigte sich
beeindruckt von der Praesenz der Kirche in der Gesellschaft Tansanias. Ihr
ganzheitliches Verstaendnis bringe die Gemeinschaft der Glaeubigen und
gesellschaftliches Engagement zusammen. Die neue Konzentration auf den
Gemeinschaftsgedanken stelle auch eine Herausforderung fuer lutherische
Kirchen in Afrika heute dar. Eine der Kernfragen sei, wie sich eine
eigenstaendige, vom Westen unabhaengige Kirche als Gemeinschaft in der
Gesellschaft wirkungsvoll darstellen koenne. Dazu fehle es allerdings an
Geld und Strategien fuer die Zukunft.

Eine Herausforderung fuer die ganze Auswertung koennte, so Greive, der
Umgang afrikanisch-lutherischer Kirchen mit der HIV/AIDS Pandemie sein.
Dean L.M. Dube aus Simbabwe sagte: "Aufgrund der lutherischen Theologie vom
Kreuz und der Lehre von der Erloesung allein durch Gnade allein durch den
Glauben haben wir keine andere Wahl, als den von AIDS Betroffenen ohne
Unterschied medizinisch, durch Aufklaerung, materiell, geistlich und
seelsorgerlich Hilfe anzubieten."

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/