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Lutherische Glaeubige muessen oekumenisch denken


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 20 Oct 1998 15:53:37

US-amerikanischer leitender Bischof unterstreicht Einheit als Auftrag

Chicago(USA)/ Genf, 19. Oktober 1998 (lwi) -  Fuer das verstaerkte
Engagement der lutherischen Kirchen in oekumenischen Beziehungen zu anderen
Konfessionen hat sich der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Amerika (ELKA), H. George Anderson, ausgesprochen. "Die
oekumenische Frage wird oft als Stellungnahme fuer oder gegen 'lutherische
Identitaet' gestellt", sagte Anderson bei der Feier zur Erlangung der
vollen Gemeinschaft der ELKA mit drei reformierten Kirchen in den USA - der
Presbyterianischen Kirche in den Vereinigten Staaten, der Reformierten
Kirche in Amerika und der Vereinigten Kirche Christi - am Sonntag, 4.
Oktober. "Wir begruenden unsere fortgesetzte Abgrenzung zu anderen
christlichen Gemeinschaften mit unserer konfessionellen Tradition. Ich
glaube, dass uns gerade unser lutherisches Selbstverstaendnis dazu bewegen
muss, die Hand auszustrecken." Ihre Geschichte gebe den Lutheranerinnen und
Lutheranern "eine grundsaetzliche Befaehigung zur Oekumene", sagte
Anderson.

An dem Festgottesdienst in der Rockefeller-Kapelle und der ebenfalls zu
dieser Zeit in der Chicagoer Lutheran School of Theology stattfindenden
Gedenkfeier zum 50jaehrigen Bestehen des Lutherischen Weltbundes (LWB)
nahmen zahlreiche internationale Gaeste teil, unter anderem der
Generalsekretaer des LWB, Ishmael Noko, und der Generalsekretaer der
Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK), Konrad Raiser. Anderson forderte
die lutherischen Kirchen in aller Welt auf, durch ein verstaerktes
Engagement im OeRK "sich einzubringen, sich auszustrecken und zu teilen".

Das Augsburger Bekenntnis der lutherischen Kirche definiere "Kirche" als
"die Versammlung aller Glaeubigen, unter denen das Evangelium unverfaelscht
gepredigt wird und die Sakramente dem Evangelium gemaess verwaltet werden".
"Lutheranerinnen und Lutheraner haben kein Monopol auf Jesus Christus" und
sind nicht einer bestimmten Kirchenstruktur verpflichtet, sagte der
Bischof. Sie sind frei, mit Christen in allen Kirchenformen zu sprechen.
"Wenn wir auch nicht in voller Gemeinschaft mit all diesen Leuten sein
koennen, koennen wir doch Gottes Werk in ihnen allen anerkennen," sagte
Anderson. Er schloss mit dem Rat, dass die lutherischen Kirchen "den
Heiligen Geist vor uns herziehen sehen" und die Chancen nicht vergeuden
sollen, die oekumenische Bewegung voranzubringen.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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