wfn.org | In Groenland werden mehr ausgebildete Theologen gebraucht

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Pfarrstellen bleiben unbesetzt, weil Arbeitsplaetze in der Verwaltung die
Studierenden anziehen

Nuuk (Groenland)/ Genf, 23. November 1998 (lwi) - Das sehr junge, aber
noetige Theologische Institut an der Universitaet Groenlands sowie der
Pfarrstand des Landes stehen vor neuen Herausforderungen, weil
Theologiestudierende Jobs bei den Regierungsbehoerden annehmen, bevor sie
ihr Studium abschliessen. Der Mangel an Pfarrerinnen und Pfarrern ist fuer
die Kirche in Groenland nach wie vor Anlass zur Sorge, muss sie doch
zusehen, dass den Studierenden Arbeitsplaetze in Verwaltungsberufen
angeboten werden, bevor sie ihr Grundstudium beenden.

Die groenlaendische Kirche mit rund 50.000 Mitgliedern ist Teil der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Daenemark. Ueber 90 Prozent der
Bevoelkerung Groenlands ist lutherisch. In Groenland haben nur zwei
Drittel der Pfarrerinnen und Pfarrer eine theologische Ausbildung, und ein
Drittel der Pfarrstellen sind unbesetzt. Deshalb betrifft die Abwanderung
nicht nur die volkskirchliche Arbeit, sondern gefaehrdet auch die Zukunft
des erst vor einem Jahr eroeffneten theologischen Instituts. Gegenueber
der christlichen Zeitung "Kristeligt Dagblad" bemerkte Paul Erik
Engelhardt, der Direktor des Theologischen Instituts: "Es besteht
sicherlich Bedarf nach ausgebildeten Theologen im Land." Nach einem Jahr
des Bestehens hat das Institut nur sechs Studierende.

Das Curriculum und die Finanzierung des theologischen Lehrprogramms waren
1982 von den groenlaendischen Selbstverwaltungsbehoerden abgesegnet
worden, als Antwort auf die Sorge der Kirche wegen des Pfarrermangels. Im
Moment  koennen die Studierenden einen Bachelor's Degree nach drei Jahren
erwerben, um danach in ihrem Land eine Pfarrstelle zu erhalten oder an
einer Universitaet eines anderen Landes weiterzustudieren. Bisher wurden
Pfarrerinnen und Pfarrer in Kopenhagen, Daenemark, und dem
unterstuetzenden Theologenseminar in Groenland ausgebildet. Das jetzige
Studium beruecksichtigt staerker die Eigenheiten vom Land und Volk der
Inuit.

Die groenlaendische Kirche ist auch besorgt, dass sich in dem ueberwiegend
lutherischen Land mittlerweile viele andere Konfessionen nicht nur
niederlassen, sondern auch die Unterschiede zur lutherischen Kirche
verwischen, was zu Verwirrung fuehrt.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
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