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Lutherischer und Reformierter Weltbund gehen aufeinander zu


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 25 Nov 1998 20:09:09

Leuenberger Konkordie bereitete den Weg zur Kirchengemeinschaft

Genf, 23. November 1998 (lwi) - Zum Reformationsfest haben die
Generalsekretaere des Lutherischen Weltbundes (LWB), Ishmael Noko, und des
Reformierten Weltbundes (RWB), Milan Opocensky, Schritte zu mehr
Gemeinsamkeit zwischen den beiden Kirchengemeinschaften vorgeschlagen. Bei
einem Seminar im reformierten Zentrum John Knox in Genf, das an die
Unterzeichnung der Leuenberger Konkordie vor 25 Jahren erinnerte, schlug
Noko einige Bereiche vor, in denen die beiden Kirchengemeinschaften heute
neu oder verstaerkt zusammenarbeiten koennten, beispielsweise in der
theologischen Ausbildung. Sie koennten kuenftig gemeinsame Themen fuer
ihre Vollversammlungen waehlen. In Treffen und Beratungen sollte die
Teilnahme von oekumenischen Partners ausgeweitet werden. Auch die
Kabinette der beiden Organisationen, die jeweils die laufenden Geschaefte
beraten, sollten gelegentlich gemeinsam tagen, nannte Noko einige
Vorschlaege.

Seine Ueberlegungen gehen in dieselbe Richtung, antwortete Milan
Opocensky. Es gebe jetzt in der Beziehung zwischen Lutheranern und
Reformierten "einen Kairos". Opocensky unterstuetzte den Vorschlag, eine
gemischte Arbeitsgruppe zu bilden, um weltweit die lutherisch-reformierten
Beziehungen zu untersuchen. Weitreichende Vereinbarungen wie die
Leuenberger Konkordie und die kuerzlich unterzeichnete Vereinbarung
zwischen Kirchen in den USA koennten nicht wirkungslos bleiben.

Noko beglueckwuenschte das John Knox Zentrum, die Initiative fuer die
Veranstaltung ueber die  lutherisch-reformierten Beziehungen ergriffen zu
haben. Die Leuenberger Konkordie sei tief in der europaeischen Geschichte
verwurzelt, sagte er und erinnerte daran, dass vor 25 Jahren in Europa das
Misstrauen zwischen Ost und West vorherrschte.

In diesem Umfeld fanden 1973 auf dem Leuenberg bei Basel die lutherischen
und reformierten Kirchen in Mitteleuropa zu einer Partnerschaft, die
nationale und politische Schranken ueberschritt.

Mit Blick auf den LWB erinnerte der Generalsekretaer an das Jahr 1984, in
dem die Mitgliedskirchen ihre Gemeinschaft in Wort und Sakrament
erklaerten. Auf dieser Grundlage wurde die Verfassung des LWB 1990
geaendert: Sie nennt den LWB jetzt "eine Gemeinschaft von Kirchen", nicht
laenger eine "freie Vereinigung". Dies mache die Kirchen nicht nur
individuell, sondern auch gemeinsam verantwortlich fuer die Oekumene.
"Kann der Reformierte Weltbund zu einer aehnlichen Gemeinschaft
zusammenwachsen?", fragte Noko.

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Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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