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Hilfsorganisationen streben ein Abkommen mit Eritreas Regierung an


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 23 Dec 1998 10:34:17

ERREC soll fuer die Ausfuehrung der LWB-Programme garantieren

Genf, 21. Dezember 1998 (lwi) - Spenderorganisationen, die die laufenden
Programmaktivitaeten des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Eritrea
unterstuetzen, zoegern, diese Hilfe fortzusetzen, solange nicht bekannt
ist, ob die Hilfs- und Fluechtlingskommission Eritreas (ERREC -Eritrean
Relief and Refugee Commission) dem LWB die Fortsetzung seiner Programme
ermoeglicht.

Das wuerde sich auf die regelmaessigen Investitionen von rund 1,8
Millionen USDollar jaehrlich auswirken. Laufende Programme werden
wahrscheinlich bis zum Jahr 2000 abgeschlossen. Diese Perspektive brachten
die Partner bei einer Sitzung am runden Tisch ueber Eritrea zum Ausdruck,
die am 4. Dezember 1998 in Genf stattfand.

Ziel der vom Weltdienst organisierten Sitzung war es, die Zukunft des
Eritrea-Programmes zu besprechen und gleichzeitig die
Partnerorganisationen und die sie unterstuetzenden Geldgeber davon zu
ueberzeugen, weiterhin dieses Land zu unterstuetzen. Die Finanzierung
wurde Anfang 1998 nach einer Entscheidung der eritreischen Regierung, die
LWB-Arbeit dort einzustellen, unterbrochen (vgl. lwi 14/98, S. 3).

Die an dieser Sitzung teilnehmenden Partnerorganisationen zeigten
deutlich, dass ihre finanzielle Unterstuetzung nur auf der Basis einer
festen Vereinbarung zwischen der Regierung und dem LWB stattfinden kann.
In der Sitzung wurde dem Weltdienst die Aufgabe uebertragen, sich intensiv
um ein schriftliches Abkommen mit der Regierung ueber die Fortsetzung der
Entwicklungsaktivitaeten zu bemuehen.

Der Vertreter von DanChurchAid bestaetigte, dass sich die Organisation
verpflichtet habe, zu den im Rahmen der Bedarfsliste fuer 1999 fuer das
Eritrea-Programm geplanten Projekten beizutragen.  Wir hoffen, dass andere
Hilfswerke dem Beispiel der DanChurchAid Folge leisten werden", sagte
Hanns Polak, Weltdienst-Programmreferent fuer Rehabilitation und Umwelt.
Weiter beteiligten sich an dieser Sitzung ueber Eritrea das Hilfswerk der
Schwedischen Kirche und die Evangelische Zentralstelle fuer
Entwicklungshilfe e.V. (EZE) der EKD.

Aus der Sitzung ging deutlich hervor, dass die Arbeit des LWB in Eritrea
fortgesetzt werden sollte. Allerdings muesse der LWB gemeinsam mit seinen
Partnerorganisationen unterdessen den Dialog mit der Regierung von Eritrea
fortsetzen.  Wir sollten der Regierung zuhoeren, ihre Vorschlaege
studieren und sie im Licht unserer Leitlinien beurteilen", fasste die
Weltdienst-Programmkoordinatorin Kaanaeli Makundi, die auch den Vorsitz
bei dieser Sitzung fuehrte, zusammen.

Die Sitzung begann mit der Vorlage eines Berichtes ueber juengste
Entwicklungen in Eritrea. Besonders wurden die laufenden
Projektaktivitaeten des Entwicklungsprogramms fuer soziale Infrastruktur
erwaehnt. Ferner lag auch ein Aktionsplan mit  Informationen ueber eine
Reihe von Projekten vor, die von der ERREC und einigen
Regierungsministerien vorgeschlagen wurden.

Im Rahmen der Sitzung wurde auch ueber den zur Zeit laufenden
Programmappell von  Kirchen helfen gemeinsam" (ACT) diskutiert, das den
aus Aethiopien aufgrund der gegenwaertigen Grenzstreitigkeiten zwischen
den beiden Laendern ausgewiesenen Eritreern helfen soll. Ein Abkommen mit
ERREC ueber die gemeinsame Ausfuehrung eines Nothilfeprogrammes fuer die
Vertriebenen im Wert von 750.000 ECU von dem Buero der Europaeischen Union
fuer humanitaere Hilfe ECHO wird zur Zeit vorbereitet und wahrscheinlich
Mitte Januar unterzeichnet.Unter dem Motto  Die politische Fuehrung kann
sich aendern, die Kirche bleibt" diskutierten die Teilnehmenden
Zukunftsaussichten fuer den Weltdienst.

Der Generalsekretaer der Evangelischen Kirche in Eritrea (EKE) bat
dringend, die Unterstuetzung des LWB-Programmes fuer Eritrea fortzusetzen. 
LWB-Eritrea und EKE wurden immer als das gleiche betrachtet. Was immer das
Weltdienst-Programm in Eritrea getan hat, wurde im Namen der Kirche
getan", sagte Zerit.

Der Direktor der Abteilung fuer Weltdienst, Rudolf Hinz, unterstuetzte die
Haltung der EKE:  Sollten wir die Finanzierung erhalten und mit der
Regierung ein Abkommen ueber unsere Aktivitaeten erreichen, kann unser
Vorgehen sehr gute Qualitaet haben."

Die zustaendigen LWB-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden gebeten, eine
Vorgehensweise auszuarbeiten, die fuer alle an den
Entwicklungsaktivitaeten beteiligten Partner, unter anderem  die Regierung
Eritreas und andere religioese Gruppen, annehmbar ist. Wie dabei
vorgegangen werden soll, muss noch von den Entscheidungsgremien unter
aktiver Beteiligung der Partnerorganisationen besprochen werden.

Es wurde beschlossen, eine weitere Sitzung am runden Tisch im Zusammenhang
mit der Tagung des LWB-Rates in Bratislava im naechsten Juni
durchzufuehren. Ausserdem solle die  Eritrea-Gruppe" andere
Partnerorganisationen dazu einladen, sich aktiv an der Gruppe zu
beteiligen. Die finanzierenden Partnerorganisationen wurden gebeten, die
vorgelegten Vorschlaege zu ueberpruefen und dem Rat eine gemeinsame
Strategie hinsichtlich des Eritrea-Programmes des LWB vorzuschlagen.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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