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Statistik der EKD ermittelt mehr Ehrenamtliche in den Gemeinden
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
23 Dec 1998 10:36:08
An der Spitze liegen Kreise fuer Kinder, Jugendliche und Frauen
Genf, 21. Dezember 1998 (lwi) - An Weihnachten geht ein Drittel der
Protestanten in Deutschland in den Gottesdienst, waehrend es an den
durchschnittlichen Sonntagen nur vier bis acht Prozent sind. Immer mehr
Gottesdienste werden gefeiert: am Heiligen Abend 38.521 im Jahr 1995,
38.727 im Jahr 1996. Insgesamt 1.099.584 Gottesdiensten 1995 stehen
1.122.896 im Jahr 1996 gegenueber. Diese Zahlen und mehr finden sich in
der Statistik des kirchlichen Lebens der Jahre 1995 und 1996, die die
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) jetzt veroeffentlicht hat.
Entgegen pessimistischer Trendmeldungen, dass sich immer weniger Menschen
ehrenamtlich engagieren wollen, ist die Zahl der Ehrenamtlichen in den
EKD-Mitgliedskirchen gestiegen. 1996 arbeiteten 898.843 Personen
ehrenamtlich in den Gemeinden mit, im Vorjahr wurden 820.522 Personen
gezaehlt. Das heisst, dass auf einen Pfarrer oder Pfarrerin im
Durchschnitt 54 Ehrenamtliche kamen. Dabei liegt der Frauenanteil bei 70
Prozent erheblich ueber dem der Maenner. Allerdings zeigen sich in
verschiedenen Aufgabenbereichen deutliche geschlechtsspezifische
Unterschiede: Gremienarbeit und Leitungsaufgaben sind mehrheitlich Sache
der Maenner. In den Kirchenvorstaenden liegt der Maenneranteil bei 59
Prozent. Frauen dominieren in sozialen und diakonischen Bereichen.
Auch im Bereich der staendigen Kreise in den Kirchengemeinden ist in den
letzten Jahren eine kontinuierliche Zunahme sowohl der Gruppen als auch
der Zahl der Teilnehmenden zu beobachten. Knapp ein Drittel der Gruppen
wird von Kinder- und Jugendarbeit bestritten. 1996 trafen sich (jeweils
auf Tausend gerundet) 606.000 Kinder und Jugendliche in 36.000 Kreisen in
den westlichen und 20.000 - einschliesslich Christenlehregruppen - in den
oestlichen Bundeslaendern. Stark besucht sind auch Frauen- und
Muetterkreise, wo sich in 29.000 Kreisen 416.000 Frauen treffen. An
dritter Stelle rangieren Kirchenchoere: in knapp 18.000 Choeren sind
365.000 Saengerinnen und Saenger zu finden.
Der Saldo der Zu- und Abwanderung auslaendischer Menschen liegt bei einem
Plus der Zuwanderung von 282.000. Dadurch gewannen die 24 Gliedkirchen der
EKD 92.000 evangelische Christen, die zu einem grossen Teil als Aussiedler
und Aussiedlerinnen aus den Staaten der Russischen Foederation kamen. Das
Verhaeltnis zwischen Sterbefaellen und Kindertaufen schlaegt dagegen mit
einem negativen Saldo von minus 140.000 zu Buche. EKD-weit kommen auf 100
evangelische Verstorbene 64 Taufen.
Die Konfessionszugehoerigkeit der Eltern und die Zahl der getauften Kinder
unterscheidet sich stark in den westlichen und den oestlichen
Bundeslaendern. In der frueheren Bundesrepublik wurden 207.000 Kinder in
rein katholischen, 154.000 in rein evangelischen und 101.000 in
gemischtkonfessionellen Elternhaeusern geboren. Etwa ein Viertel der
Kinder hat mindestens einen nichtchristlichen Elternteil. In Laendern der
frueheren DDR haben nur 14.000 oder 16 Prozent der Kinder evangelische
oder katholische Eltern, davon 10.000 rein evangelische, etwa drei Prozent
rein katholische Elternhaeuser. Mehr als drei Viertel der Eltern gehoeren
keiner christlichen Kirche an, davon gehoeren wiederum knapp die Haelfte
zu ueberhaupt keiner Religionsgemeinschaft, verursacht durch das
kirchenfeindliche Klima der DDR.
Am Stichtag 31.12.1996 gehoerten den 24 Gliedkirchen der EKD 27,66
Millionen evangelische Christen an, was gut einem Drittel der Bevoelkerung
der Bundesrepublik Deutschland entspricht. Regional gibt es jedoch grosse
Unterschiede. In den oestlichen Bundeslaendern, wo drei Viertel der
Menschen ueberhaupt keiner christlichen Kirche angehoeren, stellen die
knapp 20 Prozent der Evangelischen die Mehrheit der christlichen
Bevoelkerung. Bayern ist stark katholisch gepraegt, so dass die
Evangelischen deswegen nur 22 Prozent der Bevoelkerung ausmachen. Zur
kleinsten, 67.000 Mitglieder zaehlende Landeskirche Schaumburg Lippe
gehoeren dagegen 70 Prozent der Bevoelkerung in ihrem Gebiet.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Karin Achtelstetter
E-mail: ka@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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