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Privattreffen zwischen Papst und US-Präsident Clinton


From "Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date 09 Jan 1999 01:25:25

Januar 8, 1999
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schäffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
CH-4003 Basel, Schweiz

Privattreffen zwischen Papst und US-Präsident 
Clinton im Januar geplant

St. Louis/Missouri/USA (APD/Kipa)  Am Rande seiner 
geplanten Reise nach Mexiko und in die USA wird 
Papst Johannes Paul II. am 26. Januar auch mit US-
Präsident Bill Clinton zusammentreffen. Die als
"privat" bezeichnete Begegnung soll gemäss der 
vatikanischen Reiseplanung auf dem internationalen 
Flughafen von St. Louis stattfinden. Obwohl 
Clinton und der Papst einander bereits 1993 und 
1994 begegnet sind, wird das erneute Treffen von 
grossem Medieninteresse begleitet.

Grund sind einerseits die zahlreichen 
Reibungspunkte zwischen dem Vatikan und der US-
Regierung auf politischer Ebene. So hatte der 
Papst die jüngsten US-amerikanischen und 
britischen Luftangriffe gegen den Irak eindeutig 
verurteilt, und auch zu den US-Embargos gegen Kuba 
und Libyen nimmt der Vatikan seit langem eine 
kritische Haltung ein. Ferner sind die Regierung 
in Washington und  der Vatikan bei internationalen
Konferenzen der letzten Jahre immer wieder über 
die Frage der Abtreibungsgesetzgebung 
aneinandergeraten. Hier vertreten die USA einen
extrem liberalen Standpunkt, den Clinton 
persönlich ausdrücklich unterstützt, während der 
Vatikan das Recht auf Leben geschützt sehen will.

Trotz deutlicher inhaltlicher Divergenzen ist 
Clinton  am "Segen" des Papstes gelegen. Mit 61,5 
Millionen Katholiken in den USA, das sind 22,7%
der Bevölkerung, sind sie eine der grössten 
gesellschaftlichen Gruppierungen - mit wachsender 
Tendenz. An ihnen kann kein US-Präsident vorbei, 
auch nicht, wenn er selbst einer protestantischen 
Kirche angehört. Nicht zuletzt aber ist es auch 
sein arg ramponiertes moralisches Image im Gefolge 
der Lewinsky-Affäre, das Clinton die Nähe des 
Papstes suchen lässt. Eine ehrfürchtige Begegnung 
mit dem Mann, der wie kein anderer die Moral 
verkörpert - solche Bilder sind genau das, was der 
angeschlagene US-Präsident jetzt braucht.


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