From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


Nobelpreistraegerin ehrt kirchlichen Beitrag zur Kampagne


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 05 Mar 1999 12:42:59

       gegen Landminen
Oekumenische Fuehrungskraefte sagen weitere Unterstuetzung zu

GENF, 3. Maerz 1999 (lwi) - Die Nobelpreistraegerin Jody Williams dankte
den Kirchen und kirchlichen Werken fuer ihre anhaltende Unterstuetzung
der Internationalen Kampagne fuer das Verbot der Landminen (ICBL).

Bei einem Besuch im Oekumenischen Zentrum in Genf, der Zentrale
fuehrender oekumenischer Organisationen, am 3. Maerz 1999, widmete
Williams, die zusammen mit einem zweiten Botschafter auch internationale
Botschafterin der ICBL ist, "die Ehre des Friedenspreises uns allen",
als sie die fuehrenden oekumenischen Organisationen dazu
beglueckwuenschte, die Oeffentlichkeit und Regierungen auf die Gefahren
der Antipersonenminen aufmerksam gemacht zu haben.

Die Nobelpreistraegerin wurde vom Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Ishmael Noko, dem Generalsekretaer des Reformierten
Weltbundes (RWB), Milan Opocensky, und Konrad Raiser, dem
Generalsekretaer des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK), empfangen.
Zu den oekumenischen Organisationen im Zentrum gehoert auch die
Konferenz Europaeischer Kirchen (KEK).

Viele Kirchen und kirchliche Organisationen, darunter der LWB, der OeRK
und der RWB haben sich an der ICBL beteiligt. Der LWB-Rat hat bei seiner
Tagung im Jahre 1998 festgestellt, dass die Kirchen auf das Ziel der
vollstaendigen Vernichtung der Landminen hinarbeiten muessen, und unter
anderem beschlossen, alle Mitgliedskirchen aufzurufen, die
Stigmatisierung der Antipersonenminen und ihre humanitaeren Auswirkungen
durch Aufklaerung und Bewusstseinsbildung fortzusetzen. Ishmael Noko
begruesste die Nobelpreistraegerin mit den Worten: "Ihr Kommen zeigt,
was wir sind und dass wir bedeutende Aenderungen herbeifuehren koennen,
wenn wir zusammenzuarbeiten".

In ihrer Ansprache an den Stab ueber die Hauptanliegen, Resultate und
Schwerpunkte der ICBL unterstrich Williams, die von der
ICLB-Mitkoordinatorin Susan Walker begleitet war, dass Kirchen und
kirchliche Organisationen und andere religioese Gruppen betraechtlich
zur internationalen Kampagne fuer das Verbot der Landminen beigetragen
haben. "Wir sollten stolz darauf sein, dass die Wahl, die wir getroffen
haben, etwas veraendert hat", fuegte sie in ihrer Dankesrede hinzu. Mehr
als ein Drittel der ueber 1,300 Nichtregierungsorganisationen, die sich
der ICBL angeschlossen haben, sind kirchliche Institutionen.

Der Besuch von Jody Williams fand nur wenige Tage nach den weltweiten
Feierlichkeiten zum Inkrafttreten des Abkommens fuer das Verbot der
Landminen vom Jahre 1997 am 1. Maerz 1999 statt. Dieser Tag wurde mit
Gebeten und Glockengelaeute in Kirchen und anderen Gottesdienststaetten
begangen, um an die Opfer der Antipersonenminen zu erinnern und die
Vernichtung von Minen zu unterstuetzen, die sich schon seit zehn Jahren
im Boden befinden.

Das offiziell als Uebereinkommen ueber das Verbot des Einsatzes, der
Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Antipersonenminen und
ueber deren Vernichtung bezeichnete Dokument wurde von 66 Laendern
ratifiziert und von 135 Laendern unterzeichnet. Somit wird es fuer die
ersten 40 Ratifikationslaender  zu einem verbindlichen internationalen
Gesetz, waehrend es fuer die anderen sechs Monate nach ihrer  jeweiligen
Ratifizierung in Kraft tritt.

Es ist auch von Bedeutung, dass das Uebereinkommen vor der ersten
Konferenz der Vertragsstaaten des Verbotes in Maputo, Mosambik, vom 3.
bis 7. Mai 1999 in Kraft tritt. An der Konferenz  werden die ICBL sowie
Regierungen, die das Uebereinkommen weder unterzeichnet noch ratifiziert
haben, als offizielle Beobachter teilnehmen.

Ferner brachte Williams ihre Enttaeuschung ueber Regierungen/Staaten zum
Ausdruck, die nicht zur Unterzeichnung bereit sind, vor allem die
Vereinigten Staaten, Russland und China. Angola bereite ICBL auch
Sorgen, da dieses Land zwar das Uebereinkommen ueber das Verbot im
Dezember 1997 unterzeichnet habe, aber in dem erneuten Konflikt mit der
UNITA (Nationalunion fuer die voellige Unabhaengigkeit Angolas) wieder
Minen einsetzt, wie es auch die UNITA tut.

In seinen Dankesworten bestaetigte Raiser das fortgesetzte Engagement
der Kirchen fuer die ICBL und wies darauf hin, dass es wichtig sei, auf
ein internationales Uebereinkommen hinzuarbeiten, auch wenn sich nicht
alle Laender an einem solchen Prozess beteiligen.

****
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Pauline Mumia
E-mail: pmu@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home