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Indische Kirchen verurteilen Gewalt gegen Christen
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
28 Mar 1999 10:35:58
Kongress ueber Armut fordert staatlichen Schutz fuer Bevoelkerung
NEU-DELHI, Indien/GENF, 27. Maerz 1999 (lwi) - Alle 29 Mitgliedskirchen
des Nationalen Christenrates von Indien (NCCI) haben die sich immer
weiter verbreitende Gewalt gegen Christen und andere anfaellige
Gemeinschaften entschieden verurteilt und zum sofortigen Einhalt der
Greueltaten aufgerufen.
Elf Vertretern und Vertreterinnen des NCCI, darunter Pfr. Dr. Prasanna
Kumari, eine Vizepraesidentin des Lutherischen Weltbundes (LWB) und
Geschaeftsfuehrerin der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Indien (UELCI), unterzeichneten eine Presseerklaerung, die an die
indische Regierung und die Staaten appelliert, sich fuer die Sicherheit
aller Buerger und Buergerinnen einzusetzen, wie es ein in der Verfassung
verankertes Grundrecht verlangt.
In der am Schluss des dreitaegigen nationalen Kongresses ueber Armut
erschienenen Presseerklaerung forderten die Kirchenleiter die Regierung
weiterhin auf, alle Kirchen, Andachtsstaetten, Wohnhaeuser und andere
Gebaeude in den Doerfern wiederaufzubauen, die in einer Welle der Gewalt
gegen Christen zerstoert wurden.
In einem Treffen vom 16.-18. Maerz in Neu-Delhi brachte der NCCI, der 13
Millionen indische Christen und Christinnen vertritt, auch seine
Bestuerzung ueber kuerzlich erfolgte Greueltaten gegen 1200 christliche
Familien im Dorf Ramalai Udayagiri, Distrikt Gajapati, im Staat Orissa
im Osten Indiens zum Ausdruck.
Der nationale Kongress ueber Armut verlangte in der Presseerklaerung
auch, dass die Taeter dieser barbarischen Akte "unverzueglich
festgenommen und vor Gericht gestellt werden sollten, um jede
Wiederholung solcher Greueltaten zu vermeiden".
Darueber hinaus bestanden die Leiter des NCCI darauf, dass staatliche
Mittel fuer die Verbesserung der Lage der armen Bevoelkerungsgruppen zur
Verfuegung gestellt werden, da eben ihre Armut diese Menschen so leicht
angreifbar macht.
Waehrend der Sitzung bemerkten die Vertreter und Vertreterinnen der
indischen Kirchen, dass die Mehrheit der Bevoelkerung den selbstlosen
Dienst der Kirchen an der Nation in den letzten Jahren zwar anerkennt,
sich andererseits aber "eine gewisse fundamentalistische Minderheit in
der Mehrheit in unserem Land anmasst, die Befreiung der unterdrueckten
Bevoelkerungsgruppen unter dem Deckmantel von kulturellem Nationalismus
zu verhindern".
Die Bevoelkerung Indiens belaeuft sich auf eine Milliarde; davon sind 80
Prozent Hindus. Die Zahl der Christen und Christinnen wird auf 25
Millionen, also etwa 2,5 Prozent der Bevoelkerung, geschaetzt.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redakteurin: Pauline Mumia
E-mail: pmu@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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