From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


Fluechtlinge aus Bhutan


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 14 Apr 1999 13:06:00

Stellungnahme vor der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen

Genf,14. April 1999 (LWI) - Fuer Fluechtlinge aus Bhutan ergriff der
Lutherische Weltbund (LWB) Partei in der 55. Sitzung der
Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen. In einer muendlichen
Stellungnahme, die er auch fuer Oxfam, Save the Children UK, die World
Christian Life Community, den Fluechtlingsdienst der Jesuiten und
DanChurchAid abgab, erklaerte der Vertreter des LWB, dass eine faire und
dauerhafte Loesung fuer die Fluechtlinge keinen weiteren Aufschub duldet.

Mehr als 90.000 Fluechtlinge aus Bhutan leben seit Beginn der neunziger
Jahre in Lagern im Nachbarland Nepal. Sie flohen aus ihrer Heimat wegen
Diskriminierung auf ethnischer Grundlage durch die koenigliche Regierung
von Buthan. Der LWB ist eine der Organisationen, die an einer Verbesserung
ihrer Lebenssituation arbeiten. In einigen der Fluechtlingslagern wurden
Schulen gebaut sowie Moebel und Lehrmittel angeschafft. Auch
Wasserversorgung, Muellbeseitigung und medizinische Hilfe konnten teilweise
sichergestellt werden. Neben weltweiter Unterstuetzung  ist aber auch
Eigeninitiative der Betroffenen ausschlaggebend fuer eine Verbesserung der
Situation, ueber die im LWI im vergangenen Jahr berichtet wurde (vergleiche
dazu: Fluechtlinge in Nepal: Bedrohung oder Chance?, LWI 24/8).

Doch nach wie vor will die ueberwiegende Mehrheit der Fluechtlinge in ihre
Heimat im Sueden Bhutans zurueckkehren. Nach wie vor koennen sie und ihre
Kinder nicht ruhig und gelassen in die Zukunft blicken. Immer mehr Kinder
kennen lediglich ein Leben als Fluechtlinge.

1993 begannen die Regierungen von Nepal und Bhutan in bilateralen
Verhandlungen nach einer Loesung der Fluechtlingsfrage zu suchen. Die
Loesung sollte internationalen Menschenrechtsstandards genuegen und die
ohnehin angespannte Lage in der Bevoelkerung nicht noch weiter zuspitzen.
Eine gerechte und dauerhafte Loesung fuer die entwurzelten Menschen
beinhaltet das Recht zur Rueckkehr in ihre Heimat ebenso wie die Einloesung
ihrer oekonomischen, sozialen und kulturellen Rechte.  Dabei muss
besonderes Augenmerk auf die Siedlungspolitik im Sueden Bhutans gelegt
werden. Beobachter der Szene vergleichen die Situation dort mittlerweilen
mit der Lage der palaestinensischen Fluechtlinge. Es ist skandaloes, dass
acht Jahre nach Beginn von Verhandlungen der bilaterale Prozess lediglich
dem Namen nach existiert.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home