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Ostdeutschland: Konfessionslose stärkste "Konfession"
From
"Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
02 May 1999 03:48:43
Mai 1, 1999
Adventistischer Pressedienst(APD)
Christian B. Schäffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
Konfessionslose bilden im Osten die
stärkste "Konfession"
Hattingen/Deutschland (APD) Die rund 600 Gemeinden
der Siebenten-Tags-Adventisten sind von allen
Freikirchen am gleichmäßigsten über Deutschland
verteilt. Darauf hat der Geologe Prof. Dr.
Reinhard Henkel (Heidelberg) auf der
Jahresversammlung des Vereins zur Förderung und
Erforschung freikirchlicher Geschichte und
Theologie (VEfGT) in Hattingen bei Bochum
hingewiesen. Henkel stellte den 60 Fach- und
Laienhistorikern das neue Forschungsfeld der
Religionsgeografie vor. Zu den Adventisten gehören
rund 35.000 Mitglieder in Deutschland. Laut Henkel
wäre es eine interessante Forschungsaufgabe, zu
überprüfen, ob die Verteilung zufällig oder durch
Missionsstrategien zustande gekommen sei. Der
Wissenschaftler hat Deutschland in 97
Raumordnungsregionen unterteilt. Mit Ausnahme von
der Oberpfalz ist der 87.000 Mitglieder zählende
Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
(Baptisten- und Brüdergemeinden/BEFG)) mit
mindestens einer Gemeinde in allen Regionen
vertreten. Allerdings befänden sich 56 Prozent der
BEFG-Gemeinden in städtischen Ballungsgebieten,
während in ländlichen Räumen nur neun Prozent der
Gemeinden angesiedelt seien. Die Evangelisch-
methodistische Kirche ist in 27 Regionen und der
Bund Freier evangelischer Gemeinden in 32 Regionen
nicht vertreten, so Henkel.
Für besonders auffällig hielt Henkel die hohe Zahl
der Konfessionslosen in den neuen Bundesländern.
Sie stellten dort inzwischen die "dritte
Konfession". In jeder Raumordnungsregion im Osten
sei die Zahl der Konfessionslosen größer als die
Zahl der Protestanten. Nach Angaben von Henkel
sind die Freikirchen in einigen Regionen besonders
stark vertreten, etwa im Bergischen Land, in
Ostfriesland, im Siegerland, im Voigtland und in
Württemberg.
Im Mittelpunkt des Treffens stand die Diskussion
über die Theologie der Heiligung. Dazu sagte der
Vorsitzende des VEfGT, Prof. Erich Geldbach
(Bochum), daß als Folge der Heiligung - dem
Streben nach einem gottgefälligen Leben - im 19.
Jahrhundert zahlreiche neue Freikirchen entstanden
seien. Die Freikirchen in Deutschland haben rund
300.000 Mitglieder.
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