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Dialog über Protestantismus und Kultur
From
"Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
02 May 1999 05:05:38
Mai 2, 1999
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet/APD
CH-4003 Basel, Switzerland
Deutschland: Dialog über Protestantismus und
Kultur
Berlin/Deutschland (APD) Die Evangelische Kirche
in Deutschland (EKD) und die Vereinigung
Evangelischer Freikirchen (VEF) wollen in den
nächsten beiden Jahren das Verhältnis zwischen
Protestantismus und Kultur zu einem
Schwerpunktthema machen. In dem in Berlin
vorgestellten Impulspapier "Gestaltung und
Kritik" werde deutlich, so Methodistenbischof
Walter Klaiber, dass christliche Kirchen Teil der
Kultur in der Gesellschaft seien. Sie würden von
ihr geprägt und gestalteten sie mit. Zugleich
würden die Kirchen durch die Botschaft des
Evangeliums oft in eine Distanz zur herrschenden
Kultur gestellt und müssten sich mit ihr kritisch
auseinandersetzen. Diese Spannung durchzuhalten,
sei eine wichtige Aufgabe für sie. Sie dürften
weder im herrschenden Wertsystem völlig aufgehen
noch versuchen, sich ganz aus der
gesamtgesellschaftlichen Kultur zurückzuziehen.
"Von ihrer Geschichte und ihrem Ansatz her haben
die Freikirchen eher den kulturkritischen Part in
diesem Feld übernommen", sagte der Vorsitzende
der VEF.
Der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Manfred Kock,
versteht das Impulspapier und den darauf
bezogenen zweijährigen Konsultationsprozess als
Beitrag der evangelischen Kirchen zur
Jahrtausendwende. Es gehe um die Frage: Was ist
die Bilanz von 2000 Jahre Christentumsgeschichte?
Bischof Wolfgang Huber von der Evangelischen
Kirche in Berlin-Brandenburg, unter dessen
Vorsitz der Text "Gestaltung und Kritik"
entstand, ist der Ansicht, dass die gegenwärtige
kulturelle Prägung der Gesellschaft ohne den
Einfluss des Christentums, zu dem der
Protestantismus das Seine beigetragen habe, nicht
zu verstehen sei. Eine radikale Säkularisierung
fördere keineswegs die freie Entfaltung der
Kultur, sondern trage die Gefahr der Verengung in
sich. Christen wie Nichtchristen seien zum Dialog
in den verschiedenen kulturellen Bereichen
eingeladen. Eine Serie von Veranstaltungen soll
den Konsultationsprozess anregen. Am Ende des auf
zwei Jahre angelegten Vorhabens ist ein
gemeinsames Wort des Rates der EKD und des
Präsidiums der VEF vorgesehen. Zur Vereinigung
Evangelischer Freikirchen zählen zwölf
Freikirchen, darunter auch die Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten als Gastmitglied.
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