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Grund zum Feiern: 50 Jahre ELKI
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
25 May 1999 10:06:42
Erstes Frauennetzwerk in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien
Genf, 25. Mai 1999 (lwi) - Wahrend das katholische Rom das
Millenniumsspektakel plant, feierten die Lutheraner in Italien bereits
ihr Jubilaum: 50 Jahre besteht die Evangelisch-Lutherische Kirche in
Italien (ELKI) in diesem Jahr. Die ELKI beging den Festakt feierlich
wahrend der 2.Sitzung ihrer XVII. Synode, die vom 29. April bis zum 2.
Mai 1999 in Rom stattfand.
Die Synodalprasidentin Barbel Naeve begrusste als Ehrengaste und
Festredner den Leitenden Bischof der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), D. Horst Hirschler
aus Hannover, und den Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in
Polen, Jan Szarek. Hirschlers Referat thematisierte die lutherische
Identitat in der modernen Welt, wahrend Szarek in seinem Vortrag die
lutherische Prasenz in einem katholisch gepragten Kontext beschrieb -
das gilt fur die lutherischen Kirchen in Polen und in Italien
gleichermassen.
Ein Hohepunkt der Synode war zweifellos die Anerkennung des
neugegrundeten Frauennetzwerkes als *Referat* der ELKI.
Nach einer intensiven Vorbereitungszeit konnen Frauen in der ELKI im
Rahmen dieses Netzwerkes ihre Identitat in der Kirche eigenstandiger und
wirksamer zum Ausdruck bringen. Das Forum bietet Raum fur ihre Anliegen:
Frauen lesen die Bibel mit anderen Augen, Frauen geben in Gebeten ihrer
Spiritualitat andere Worte, Frauen bereichern das kirchliche Leben,
indem sie auf ihre Weise ihren Glauben gestalten.
Kontakte mit ihren *Schwestern* in Westfalen (Deutschland), Kurse zur
Einfuhrung in Feministische Theologie, Trainingsworkshops und
Reflexionsphasen liessen die Idee eines Frauennetzwerks mehr und mehr
Gestalt gewinnen. Impulse und Motivation gaben die Unterstutzung von Dr.
Brigitte Enzner-Probst, der Regionalkoordinatorin fur Westeuropa des
Buros fur Frauen in Kirche und Gesellschaft (WICAS) im Lutherischen
Weltbund (LWB).
Zunachst fand ein erstes Treffen in Rom statt mit Vertreterinnen der
Lutherischen und anderer Gemeinden (Waldenser, Methodisten, Baptisten).
Im Einvernehmen mit der Kirchenleitung und mit finanzieller
Unterstutzung von WICAS, dem Gustav-Adolf-Werk und der eigenen Kirche
konnte im Februar 1999 zur ersten nationalen Frauenkonferenz nach
Venedig eingeladen werden.
Alle Gemeinden entsandten zwei Delegierte. Ziel der Zusammenkunft war
die Konstituierung eines landesweiten Netzwerkes, das Frauen
Handlungsfreiraume bietet und ihre Stimme zu Gehor bringt und auf diese
Weise die Kirche durch die besonderen Gaben und Ausdrucksformen
weiblicher Spiritualitat bereichert.
Die in Venedig anwesenden Frauen wahlten Reprasentantinnen und begannen
mit Planungen fur vorrangige Aufgaben des Netzwerkes.
Schon werden Vorbereitungen getroffen fur den nachsten Weltgebetstag
der Frauen im Jahr 2000. Besuche in den einzelnen Gemeinden der drei
Regionen und diakonische Aktivitaten in Italien sollen koordiniert
werden.
Die Jubilaumssynode der ELKI beschloss mit der Anerkennung des
Frauennetzwerkes als Referat der ELKI zugleich eine finanzielle
Dotierung aus dem Kirchenetat und die Moglichkeit, eine eigene
stimmberechtigte Vertreterin in die Synode zu entsenden, sollte die in
Vorbereitung befindliche neue Verfassung angenommen werden.
Ein weiterer Beschluss der Synode betrifft die Heilig-Jahr-Feiern im
nachsten Jahr. Aus Protest gegen das katholische Ablass-Wesen hat die
Synode die lutherischen Gemeinden aufgefordert, Einladungen der
katholischen Kirche zur Feier des Heiligen Jahres nicht anzunehmen. Der
okumenische Dialog soll aber fortgefuhrt werden, heisst es in dem
Beschluss.
Weiterhin wurde die okumenische Gemeinde von Ispra/Varese, die bisher
der ELKI assoziiert war, als Mitglied aufgenommen. Damit zahlen nun 12
Gemeinden zur ELKI mit insgesamt 7.000 Mitgliedern und 20.000 nicht
registrierten Angehorigen.
Die Synode setzte eine Kommission ein, die uber die Verwendung der
Gelder berat, die seit der Einfuhrung der Sozialsteuer *otto per mille*
(acht pro Tausend) der ELKI zukommen. Die lutherische Kirche in Italien
zieht keine Kirchensteuer ein. Die Steuerzahlenden konnen aber in ihrer
jahrlichen Steuererklarung bestimmen, ob sie 8 Promille ihrer Abgaben
einer staatlich anerkannten sozialen Einrichtung oder einer Kirche
eigener Wahl zukommen lassen wollen. Aufgrund einer entsprechenden
Vereinbarung mit dem italienischen Staat ist die ELKI auch an einer
Verteilung dieser Abgaben beteiligt.Der Beratungskommission gehoren
gewahlte Vertreter der drei ELKI-Regionen an.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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