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Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklaerung zur Rechtfertigungslehre


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 28 May 1999 09:15:10

durch den Gemeinsame Pressekonferenz am 11. Juni 99

Genf, 28. Mai 1999 (lwi) - Die gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre kann nun gemeinsam von dem Lutherischen Weltbund
(LWB) und der roemisch-katholischen Kirche unterzeichnet werden.

Das kuendigt der Generalsekretaer des LWB, Dr. Ishmael Noko, in einer
Presseerklaerung vom 27. Mai 1999 an, nachdem ihm der Praesident des
Paepstlichen Rates zur Foerderung der Einheit der Kirche (PCPCU),
Kardinal Edward Idris Cassidy, die Bereitschaft des Heiligen Stuhls zur
Unterzeichnung der Gemeisamen Erklaerung in einem Brief mitgeteilt
hatte.

Noko begruesste freudig, dass nun die Unterzeichnung der Gemeinsamen
Erklaerung moeglich ist. Er fuegte hinzu: *Jetzt kann ohne Vorbehalte
erklaert werden, dass die Lehrverurteilungen, die wechselseitig von
Lutheranern und Katholiken in der Zeit der Reformation ausgesprochen
wurden, nicht die Aussagen zur Rechtfertigungslehre treffen, wie sie von
beiden Seiten in der Gemeinsamen Erkaerung dargelegt werden.*

Eine gemeinsame Pressekonferenz von Dr. Noko und Kardinal Cassidy wird
am 11. Juni 1999 in Genf statt finden.

Mit der gemeinsamen Unterzeichnung wird ein langer Diskussionsprozess
zum Abschluss gebracht werden. Der Text der Gemeinsamen Erklaerung war
auf allen Ebenen der Mitgliedskirchen des LWB beraten worden. Der
LWB-Praesident, Christian Krause, unterstrich waehrend der Ratstagung
des LWB im Juni 1998, dass zum ersten Mal "die Diskussion ueber die
Rechtfertigungslehre weit ueber die Kirchenbueros und die theologischen
Fakultaeten hinaus" bis in die Gemeinden gefuehrt wurde. Er gab seiner
Freude darueber Ausdruck, dass fast 90 Prozent der Lutheraner und
Lutheranerinnen weltweit sich dieses Dokument zu eigen gemacht hatten.

Auf der Grundlage der Stellungnahmen der Mitgliedskirchen nahm der Rat
des LWB in seiner Sitzung am 16. Juni 1998 einstimmig die Gemeinsame
Stellungnahme zur Rechfertigungslehre an. Die roemisch-katholische
Kirche veroeffentlichte ihre Antwort am 25. Juni 1999. Im Vergleich der
beiden Stellungnahmen war offensichtlich, dass die beiden Dialogpartner
die Gemeinsame Erklaerung nicht in der gleichen Weise bestaetigt hatten.

Daraufhin eroerterte das Exekutivkomitee des LWB bei seiner Sitzung vom
13. bis 14. November 1998 in Genf, "ob man sich angesichts der im Juni
abgegebenen Stellungnahmen auf eine kurze Zusatzerklaerung einigen
koennte, in der verdeutlicht wird, wie die Gemeinsame Erklaerung von
beiden Seiten ohne Einschraenkung unterzeichnet werden koennte".
Ausserdem wurde der LWB-Generalsekretaer vom Exekutivkomitee damit
beauftragt, "gemeinsam mit der roemisch-katholischen Kirche weitere
Beratungen dazu einzuleiten".

Der Beratungsprozess, der daraufhin begann, schuf nun die notwendige
Basis fuer eine vollstaendige Annahme der Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre. Einigung wurde erzielt ueber eine "Offizielle
gemeinsame Stellungnahme" mit Erlaeuterungen in einem kurzen "Anhang".

Kardinal Cassidy schreibt in seinem Brief an Dr. Noko: *Ich freue mich,
Ihnen mitzuteilen, dass nach den erforderlichen Klaerungen mit der
Glaubenskongregation ich Sie davon in Kenntnis setzen kann, dass der
Text der *Offiziellen gemeinsamen Stellungnahme* und der *Anhang* vom
Heiligen Stuhl angenommen wurden. Ich bin deshalb befugt, die
*Offizielle Gemeinsame Stellungnahme* zusammen mit der Gemeinsamen
Erklaerung im Auftrag der katholischen Kirche zu einem Datum und an
einem Ort, die gemeinsam festgelegt werden, zu unterzeichnen.*

In seinem Brief verleiht der Repraesentant des Heiligen Stuhls seiner
Dankbarkeit Ausdruck *fuer die ausgezeichnete Zusammenarbeit, die
kennzeichnend war fuer diesen langen Prozess, der notwendig war, um zu
diesem positiven Abschluss zu fuehren.*

Die Gemeinsame Erklaerung beendet ueber 400 Jahre der Lehrverurteilungen
hinsichtlich der zentralen theologischen Auseinandersetzung der
Reformation, dass das Heil eine Gabe der Gnade Gottes ist und nicht von
Menschen selbst durch ihre guten Taten erworben werden kann.

Es folgt die Presseerklaerung von Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes vom 27. Mai 1999.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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