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ADRA erwartet Flüchtlinge in Sambia
From
"Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
30 May 1999 01:36:13
Mai 30, 1999
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schäffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
Sambia: ADRA erwartet die Flüchtlinge an der kongolesischen
Grenze
Lusaka, Sambia. (APD/th) 200'000 Flüchtlinge aus der
Demokratischen Republik Kongo werden in den nächsten
Wochen im Norden von Sambia erwartet. Das Hilfswerk der
Siebenten-Tags-Adventisten (ADRA) bereitet sich darauf vor,
im Flüchtlingslager in Nchelenge Tausende von ankommenden
Menschen zu empfangen, unter ihnen viele unbegleitete
Kinder.
Die Verantwortlichen von ADRA in Sambia trafen sich
inzwischenmit der Regierung des Landes, mit dem UNO-
Hochkommissariat für Flüchtlinge und mit anderen
Hilfswerken, um die letzten Vorbereitungen zu besprechen.
Seit Anfang März seien 27'000 Kongo-Flüchtlinge im
nördlichen Teil von Sambia angekommen, sagte Ron Ringrose,
Leiter der ADRA in Sambia. "Gegenwärtig kommen täglich 150
Flüchtlinge nach Sambia und in nächster Zeit dürften gegen
200'000 Kongolesen in Sambia Schutz suchen", führte
Ringrose weiter aus.
Das Transitlager in Nchelenge, das ADRA für die
ankommenden Flüchtlingen bereitstellt, liegt 40 Kilometer von
Pweto (DRC), am Mwerusee. Dieses Lager ist die erste
Aufnahmestelle für die Flüchtlinge. Hier werden die Menschen
empfangen und registriert. Später sollen sie ins 160 Kilometer
entfernte Lager in Kala gebracht werden. Die Überführung ist
notwendig, weil internationale Verträge vorschreiben, dass
Flüchtlinge mindestens 50 km von der Grenze entfernt
untergebracht werden müssen. ADRA arbeitet auch mit dem
niederländischen Zweig von Médecins sans Frontières (MSF)
zusammen, um die Flüchtlingslager an der Grenze zwischen
Kongo und Sambia mit den wichtigsten Hilfsgütern zu
versorgen.
Über 20 Prozent der Flüchtlinge, die im Norden Sambias
ankommen, sind Kinder ohne Begleitung von Erwachsenen
und Kindersoldaten, sagte Ringrose. Nun sei ADRA, in
Zusammenarbeit mit dem UNO-Kinderhilfswerk (UNICEF),
daran, eine Person zu suchen, die sich um diese Kinder
kümmere, ihnen die nötige Zuwendung gebe und für ihre
Schulung besorgt sei.
Die Regierung Sambias befürchtete, dass die Kongo-
Flüchtlinge das gefürchtete Virus Ebola nach Sambia bringen
könnten und entsandte in der vergangenen Woche ein
medizinisches Team an den Grenzort Kaputa, wo 11'000
Flüchtlinge aus dem Kongo leben. Hilfswerkvertreter
kritisierten diese Massnahme als paranoide Reaktion.
Inzwischen deuten medizinische Tests in südafrikanischen
Labors darauf hin, dass es sich bei der im Nordosten Kongos
ausgebrochenen Epidemie nicht um Ebola, sondern um das
verwandte Marburg Virus handeln dürfte.
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