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Kurznachrichten
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
18 Jun 1999 12:54:50
... Kinder aus dem Kosovo in der Slovakei. Ein Beispiel fur viele
Initiativen, die wahrend des Kosovokrieges auch von kleinen Kirchen in
der Region ergriffen wurden, ist die Aufnahme von Muttern und Kindern
aus Jugoslawien in der Slowakei. Eine erste Gruppe von 84 Kindern und
Muttern aus der Vojvodina, Jugoslawien, traf dort am 27. Mai ein. Auf
einer Pressekonferenz am 28. Mai im Generalbischofsamt der Evangelischen
Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik (EKAB)
erlauterten Dr. Julius Filo, Generalbischof der EKAB, sowie Maria
Gasperova und Andrej Buzala (evangelische Diakonie), dass dieser
Transport in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz in der Slowakei und
anderen Organisationen durchgefuhrt wurde. Auf einen Aufruf der EKAB,
durch die Kriegsereignisse traumatisierten Kindern einen unbefristeten
Aufenthalt in der Slowakei und ein Beschaftigungs- und Schulungsprogramm
zu ermoglichen, haben viele slowakische Familien positiv reagiert, so
dass bis zu 800 Kinder in die Slowakei gebracht werden konnen. Der
Lutherische Weltbund (LWB) und Partnerkirchen in Deutschland
unterstutzen das Projekt finanziell. Ungefahr 60.000 Menschen in
Jugoslawien gehohren zur slowakischen Minderheit, von ihnen gehoren
48.248 zur Slowakischen Evangelischen Kirche Augsburgischen
Bekenntnisses in der SR Jugoslawien. Diese Kirche hat 23
Muttergemeinden, 3 Dekanate und ein Bistum und ist Mitglied im LWB. Ihr
Oberhaupt ist Jan Valent in Vojvodina Novi Sad.
... Frieden auf dem Balkan. Einen Beitrag zum Frieden auf dem Balkan zu
leisten, versuchte der LWB auch auf anderen Ebenen. LWB-Prasident Krause
zum Beispiel besuchte Kosovovermittler Ahtisaari in Finnland. Neben der
Eroffnung des finnischen Kirchentages, zu der Christian Krause als
Prasident des Lutherischen Weltbundes (LWB) eingeladen war, standen
Gesprache mit der finnischen Kirchenleitung und der finnischen Regierung
auf dem Besuchsprogramm. Der finnische Prasident Marti Ahtisaari war
seinerzeit UN-Beauftragter fur Namibia, wahrend Christian Krause in der
Fluchtlingsarbeit des LWB tatig war. Bei ihrem Zusammentreffen in
Finnland wurden der Friedensprozess im Kosovo sowie dazu notwendige
vertrauensbildende Massnahmen, aber auch eine mogliche Ruckfuhrung der
Fluchtlinge in den Kosovo angesprochen. Krause hob die kirchlichen
Massnahmen in diesem Konflikt hervor, besonders auch den personellen
Einsatz des LWB in Bosnien, Kroatien und Albanien. Athisaari betonte,
dass die Professionalitat und die Erfahrung der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des LWB auch von der UN sehr geschatzt werden.
... Europaische lutherische Jugend will engere Zusammenarbeit der
Kirchen. Vom 22. bis 26. Mai 1999 fand in Strassburg, Frankreich, die
Europaische lutherische Jugendkonsultation statt. 55 Jugendliche aus 24
Landern, 36 von ihnen aus Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes
(LWB), trafen sich unter dem Motto aus Apostelgeschichte 4,20: "Wir
konnen's ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehort
haben." Sie diskutierten Themen wie "Christliche Jugendarbeit im Kontext
religioser Pluralitat und einer multikulturellen Gesellschaft",
"Europaische Integration und Kirche"und "Mission an jungen Menschen im
heutigen Europa". Die Jugendlichen wandten sich an die kirchlichen
Leitungsgremien in der Region mit der Bitte, jungen Menschen, die
Christus in einem integrierten und multikulturellen Europa bezeugen,
mehr Gehohr zu schenken und der Arbeit mit Jugendlichen einen hohen
Stellenwert einzuraumen.
... Zusammenarbeit ist entscheidend fur die lutherischen Kirchen in
Afrika. Die Vielfalt lutherischer Kirchen als Reichtum und als
Herausforderung zu begreifen, war ein wesentliches Anliegen des
Generalsekretars des Lutherischen Weltbundes (LWB), Dr. Ishmael Noko, in
seiner Ansprache vor der Zehnten Synode der Evangelisch-Lutherischen
Kirche im Sudlichen Afrika/Kapkirche, die vom 28. bis 31. Mai 1999
tagte. Wie viele andere Lander weltweit gehe auch Sudafrika durch eine
sehr schwierige Phase des Ubergangs. Dieser Situation mussen sich auch
die lutherischen Kirchen in Afrika stellen. Der LWB-Generalsekretar
betonte die Notwendigkeit intensiver kirchlicher Zusammenarbeit fur die
lutherischen Kirchen in Afrika. Konkret konnten Synodalsitzungen so
geplant werden, dass ein Austausch von Erfahrungen, Themen und
Bibelstudien stattfinden kann. Es gebe zwar vielfaltige Verbindungen von
Gemeinden und Kirchen in Afrika zu Gemeinden und Kirchen in Europa und
Nordamerika, kaum aber Verbindungen afrikanischer Kirchen untereinander.
"Jedes ernsthafte okumenische Engagement gemeinsam mit anderen
Kirchenfamilien kann umso mehr zu gemeinsamer lutherischer Erfahrung
beitragen", schloss Noko seine Ansprache. Er bezog sich auf die
Konsultation kirchlicher Fuhrungskrafte in Nairobi (Kenia) im
vergangenen Jahr, bei der beschlossen wurde, die panafrikanischen
Sitzungen in einen Lutherischen Rat in Afrika umzuwandeln. Die meisten
der 26 lutherischen Kirchen mit insgesamt 9 Millionen Mitgliedern in 18
afrikanischen Landern gehoren dem LWB an.
... Zweite Bischofin in Deutschland. Die Synode der
evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat am 6. Juni 1999 die
aus Fulda stammende Margot Kassmann zur Bischofin gewahlt. Die
derzeitige Generalsekretarin des Deutschen Evangelischen Kirchentages
tritt im Herbst ihr Amt als Nachfolgerin von Landesbischof Horst
Hirschler an. Als erste Frau ubernahm Maria Jepsen 1992 das Bischofsamt
in Hamburg. Weltweit haben inzwischen sechs der insgesamt 124
lutherischen Kirchen eine Bischofin. Die evangelisch-lutherische
Landeskirche Hannovers ist mit 3,3 Millionen Mitgliedern die grosste
evangelische Landeskirche in Deutschland. Der Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, wurdigte die
Wahl Kassmanns als ein Signal fur die zunehmende Beteiligung von Frauen
an kirchenleitenden Positionen. Mit der 41jahrigen sei erstmals eine
Vertreterin der jungeren Theologengeneration in diese Verantwortung
berufen worden.
... Bischof Samuel Ahlad gestorben. Am 9. Juni 1999 starb Samuel Ahlad,
Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Madhya Pradesh (ELK-MP)
im Alter von 60 Jahren. Der Nationalrat der Kirchen in Indien teilt in
einer Presseerklarung mit, Bischof Ahlad habe auf dem Weg zur
Hauptgeschaftsstelle der ELK-MP in Chindawarra einen schweren Herzanfall
erlitten. Ahlad hinterlasst seine Frau, Heeramani Ahlad, zwei Sohne und
eine Tochter. 1984 wurde Ahlad zum vierten Bischof der ELK-MP als
Nachfolger von C.B. Rao gewahlt. Er war ebenfalls einer der
Vizeprasidenten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Indien (VELKI). Als "Bischof des Volkes" bekannt und geschatzt sei sein
Tod ein grosser Verlust fur die Kirche, wurdigte Uttam Kumar,
Exekutivsekretar der ELK-MP den Verstorbenen, der sich zeitlebens einen
einfachen Lebensstil und engen Kontakt zu den Basisgemeinden bewahrt
hat.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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