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Zusammenarbeit Schlussel zur Zukunft des Protestantismus


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date 08 Jun 1999 12:24:46

Texte aus der VELKD zur foderalen Struktur des Protestantismus
erschienen

Hannover (Deutschland)/Genf, 8. Juni 1999 (lwi) - Welche Formen der
Zusammenarbeit braucht der Protestantimus, um den Herausforderungen der
Zukunft gerecht zu werden? Der Prasident des Lutherischen Weltbundes
(LWB), Landesbischof Christian Krause, und der Prasident des
Lutherischen Kirchenamtes der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen
Kirche Deutschlands (VELKD), Friedrich-Otto Scharbau, stellen sich
dieser Frage. Ihre Ausfuhrungen sind in der Reihe "Texte aus der VELKD"
Nr. 86 (Mai 1999) unter dem Titel "Die foderale Struktur des
Protestantismus starken" jetzt dokumentiert.

Scharbau geht in seinem Beitrag der Frage des Verhaltnisses von
Konfessionalitat und gesamtkirchlichen Strukturen nach. Er fasst die
seit Jahren gefuhrte Diskussion uber die Strukturen des Protestantismus
in Deutschland zusammen und bezieht die Diskussionsprozesse um die
"Gemeinsame Erklarung zur Rechtfertigungslehre" sowie um die 
Unterzeichnung der Leuenberger Konkordie durch die EKD mit ein.

Trotz des Wissens um die Notwendigkeit gemeinsamen und gesamtkirchlichen
Handelns der Kirchen, um die kirchliche Arbeit weiter zu qualifizieren
und effektiver zu machen, leidet die innerprotestantische Diskussion
noch immer an interessegeleiteten Vorbehalten der jeweiligen Partner.
Doch gelingt es bislang auch nicht in hinreichendem Mass,
Kernkompetenzen wie Theologie und Bekenntnis, Gottesdienst und
kirchliches Leben, Okumene und Rechtsfragen naher zu bestimmen,
aufeinander zu beziehen und in eine neue Struktur einzubringen. Das gilt
fur den Zusammenschluss lutherischer Kirchen innerhalb der Gemeinschaft
der Evangelischen Kirchen in Deutschland wie auch fur die lutherische
Weltfamilie.

Der Leiter des Lutherischen Kirchenamtes spricht sich fur ein
zielgerichteteres Zusammenwirken der Organisationen auf nationaler wie
internationaler Ebene aus: "Die Gemeinschaft der lutherischen Kirchen in
Deutschland ist gleichermassen unter dem Gesichtspunkt der
konfessionellen Zusammengehorigkeit in Deutschland wie auch von der
gemeinsamen Mitgliedschaft im LWB her zu denken. Ideal ware die
Zugehorigkeit aller lutherischen Mitgliedskirchen des LWB in Deutschland
zur VELKD... Die unierten (lutherischen) Kirchen sollten eingeladen
werden, dem LWB beizutreten. Das wurde deren Stellung in der
lutherischen Okumene klaren, ihre geordnete Mitarbeit ermoglichen und
ihr theologisches Profil in den grosseren Zusammenhang der lutherischen
Weltgemeinschaft stellen."

Fur eine neue Gesamtsicht von Gestalt und Gestaltung des Protestantismus
pladiert auch der Prasident des LWB in seinem Beitrag. Vor nunmehr zehn
Jahren habe sich mit dem Ende der Ost-West-Konfrontation nicht nur in
Deutschland, sondern in Europa und weltweit die politische und
okonomische Konstellation grundlegend geandert. Damit verbunden wurden
die Kirchen vor neue Herausforderungen und Aufgaben gestellt. Das hat
auch Auswirkungen auf den LWB und seine Stellung in der Okumene. Fur
Krause gewinnt der LWB an Bedeutung im veranderten globalen Kontext.

Die diesjahrige Ratstagung des Lutherischen Weltbundes findet in
Bratislava statt und steht unter dem Thema "Die kuturelle Pragekraft des
Evangeliums". Krause bemerkt dazu: "Kultur im umfassenden Sinn als
Lebenskultur, Sozialkultur und politische Kultur ist uber die
Jahrhunderte immer wieder auch durch die Neuinterpretation des
reformierten Erbes beeinflusst worden."

Er stellt die Kirchen der Welt vor die Frage: "Welche okumenische
Gestalt der Communio brauchen wir angesichts der Weltnote? Was verbindet
uns angesichts der Not, was trennt uns noch? Das Verlangen nach
vertiefter Gemeinschaft der verschiedenen Konfessionen ist die eine
Seite, die gemeinsame Verantwortung als eine sich der Not der Menschen
in der ganzen Welt zuwendende Christenheit die andere."

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist
ein Zusammenschluss von acht Landeskirchen. Ihr gehoren an: Bayern,
Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen,
Schaumburg-Lippe und Thuringen. Die VELKD reprasentiert rund 11
Millionen Gemeindeglieder. Zu den LWB-Mitgliedskirchen in Deutschland,
die nicht der VELKD angehohren, zahlen: Baden, Oldenburg, Wurttemberg,
die Lettische Evangelisch-Lutherische Kirche im Ausland, die Lippische
Landeskirche und die Pommersche Evangelisch-Lutherische Kirche.   Diese
reprasentieren mehr als 3 Millionen Gemeindeglieder.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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