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Gewalt hat noch nie ein Problem gelost
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
24 Jun 1999 08:45:39
Bericht des Generalsekretars des LWB auf der Ratstagung in Bratislava
Pressemeldung 04/99
Bratislava, 22.Juni 1999 (lwi) - Eine neue Art der Diplomatie forderte
der Generalsekretar des Lutherischen Weltbundes (LWB), Dr. Ishmael Noko,
auf der Ratstagung des LWB in der slowakischen Hauptstadt Bratislava.
Die jahrliche Ratssitzung ist das hochste Gremium zwischen den
Vollversammlungen, die alle sieben Jahre stattfinden. In Bratislava sind
49 Ratsmitglieder und rund 100 Berater und Gaste versammelt.
Noko setzte sich in seinem Bericht vor der Ratstagung kritisch mit der
Rolle der internationalen Gemeinschaft im Kosovo-Konflikt auseinander.
"Eine Diplomatie der Drohgebarde muss mit allen Mitteln vermieden
werden", erklarte der Generalsekretar. In Zukunft musse der Dialog mit
mehr Einfuhlungsvermogen und Offenheit gefuhrt werden. Er musse mehr
sein als ein blosses Vorspiel zum bewaffneten Eingriff.
Noch nie, so Noko, sei der bewaffnete Eingriff die Losung eines Problems
gewesen. Gewalt konne "niemals eine gerechte und friedliche
internationale Ordnung schaffen: Wenn unschuldige Menschen leiden und
sterben, die Umwelt geschadigt wird und zerbrechliche wirtschaftliche
Grundlagen zerstort werden, ist die blosse Vorstellung vom `Gewinnen`
eines Krieges unhaltbar. Unter solchen Umstanden sind wir dazu
verpflichtet, die Wirksamkeit eines bewaffneten Eingreifens aus
humanitaren Grunden und die Vorstellung von einem `gerechten` Krieg neu
zu bedenken".
Noko wandte sich auch gegen die Unmenschlichkeit der internationalen
Verschuldung. "Eine Kultur", so der Generalsekretar, "in der die
Glaubiger auf Kosten von Leid und Tod der Armsten auf der Ruckzahlung
unbezahlbarer Schulden bestehen, ist unmenschlich". In diesem
Zusammenhang sprach sich der Generalsekretar fur eine Fortsetzung der
Entschuldungsinitiative der Kirchen und Nichtregierungsorganisationen
aus.
Angesichts zuruckgehender Mittel werde der LWB in Zukunft noch mehr
darauf achten, welche Projekte und Vorhaben mit Prioritat behandelt
werden mussen, erklarte Noko. Im letzten halben Jahr habe der gesamte
Stab des LWB in Genf eine Erfassung der Arbeitsvorhaben durchgefuhrt und
die Prioritatensetzung vorangetrieben.
Noko ermutigte die Mitgliedskirchen, in ihren Bestrebungen nach Einheit
der Kirche nicht nachzulassen. Es gehore zum erklarten Ziel des LWB,
"der Einheit der Christenheit in der Welt zu dienen". Dies durfe nicht
nur die Arbeit des Stabes in Genf bestimmen, sondern musse bis in die
Gemeinden hinein umgesetzt werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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