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Kirchenfuhrer Simbabwes verurteilt den Armen aufgeburdete Schulden
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
26 Jul 1999 09:57:20
Regierungseinnahmen mussen fur den Schuldendienst aufgewandt werden
Harare (Simbabwe)/Genf, 26. Juli 1999 (lwi) - Der Schuldendienst fur die
Auslandsschulden Simbabwes belastet nicht allein die Regierungskasse,
sondern macht die Bevolkerung armer und armer, klagte Bischof Ambrose Moyo
von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELCZ).
Nach Berichten des Okumenischen Dokumentations- und Informationszentrums
fur Ostafrika und das sudliche Afrika (EDICESA) teilte der lutherische
Bischof auf einer kurzlich in Harare veranstalteten Tagung mit, dass
"kirchliche Krankenhauser ihre Mutterkirchen um finanzielle Unterstutzung
bitten, weil die Zusschusse der Regierung ausbleiben. Dies ist ein Beispiel
dafur, dass jede Summe, die die Regierung einnehmen kann, schon bald fur
den Schuldendienst aufgewandt werden muss. Auf diese Weise werden die Armen
weiteren Belastungen ausgesetzt".
"Die Kirche ist ernsthaft besorgt uber die Hohe der Schulden. Die
Bevolkerung wird armer und armer wegen der Schuldenlast", zitiert EDICESA
aus der Ansprache des Bischofs. "Simbabwes Schuldenkrise und ihre
Auswirkungen auf die Entwicklung" lautete der Titel der Tagung, die vom
Kirchenrat Simbabwes (ZCC), dessen Mitglied die ELCZ ist, der Handelskammer
Simbabwes (ZNCC), dem Kongress der Gewerkschaften Simbabwes (ZCTU), dem
Parlament des Landes und der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung gemeinsam
veranstaltet wurde. Die ELCZ mit 100 000 Mitgliedern gehort dem
Lutherischen Weltbund (LWB) an.
Bischof Moyo zufolge sind jene Bereiche am starksten von der Problematik
betroffen, in denen es um die soziale Lage der einfachen Bevolkerung
Simbabwes geht, wie das Erziehungs- und Gesundheitssystem des Landes. Er
rief die Menschen Simbabwes auf, die Kirchen in ihrem Einsatz fur die
Erlassjahr 2000 Kampagne zu unterstutzen. Die weltweite Kampagne fordert
den Erlass der Auslandsschulden der armsten Lander der Welt. Ausserdem bat
er die Bevolkerung, den Kirchen in ihrer Arbeit mit Waisenkindern zu
helfen, die ihre Eltern wegen der Immunschwache AIDS verloren haben.
Staatliche Unterstutzung sei nicht zu erwarten.
Die Tagung brachte Parlamentarier, Reprasentanten von Kirchen und
zivilgesellschaftlichen Organisationen und Wissenschaftler zusammen, um die
Schuldenproblematik der Lander im sudlichen Afrika zu diskutieren und
Strategien zur Uberwindung der Krise vorzuschlagen.
EDICESA machte Statistiken des Finanzministeriums Simbabwes zuganglich,
nach denen das Land mit einer Bevolkerung von 11 Millionen Menschen mit
einer Auslandsverschuldung von uber 132 Milliarden Simbabwe Dollar (etwa
3,5 Millionen US Dollar) belastet ist. Diese Summe entspricht 90,8 Prozent
des Bruttosozialproduktes Simbabwes.
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegrundet, zahlt er inzwischen 128
Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 70 Landern angehoren. Das LWB-Sekretariat befindet sich
in Genf (Schweiz). Das ermoglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem
Okumenischen Rat der Kirchen (ORK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in
Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. okumenische Beziehungen, Theologie,
humanitare Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte
von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitrage konnen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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