wfn.org | Haltung gegenuber Homosexuellen und Lesben

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Title:ELKA will ihre Haltung gegenuber Homosexuellen und Lesben nicht andern
Debatte uber mogliche Ordination zu Fall gebracht

Denver (Vereinigte Staaten von Amerika)/Genf, 31. August 1999 (lwi) -
Die diesjahrige Kirchenversammlung der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Amerika (ELKA) nahm eine Resolution an, die "keine Anderung der
Richtlinien fur das offizielle Amt nicht alleinstehender Homosexueller
oder Lesben" vorsieht.

Vom 16. bis 22. August dieses Jahres kam die Kirchenversammlung der
ELKA, die mehr als 5,1 Millionen Mitglieder hat, im Colorado Convention
Center in Denver zusammen.

Mit 716 gegen 267 Stimmen wurde ein Antrag abgelehnt, der von
ordinierten Pfarrern und Pfarrerinnen erwartete, ihre homosexuellen
Beziehungen aufzugeben. Ebenfalls abgelehnt wurde ein weiterer Antrag,
der dazu aufrief, Strategien zu entwickeln, die die Ordination nicht
alleinstehender Schwuler und Lesben zulasst. Die Resolution, die keine
Anderung der gegenwartigen Bestimmungen vorsieht und auf einen Vorschlag
der ELKA-Sierra-Pazifik-Synode zuruckgeht, wurde mit 820 gegen 159
Stimmen angenommen.

Jay McDivitt, ein Collegestudent und Vizeprasident der lutherischen
Jugendorganisation der ELKA, teilte der Versammlung mit, dass er nach
Abschluss seiner Ausbildung "der Kirche dienen wolle". Sollte er sich
jedoch in einen Mann verlieben, "was absolut moglich ist", konne er dies
aufgrund der gegenwartigen ELKA-Politik nicht tun. "Das verletzt mich
tief, denn es ist Unrecht", sagte er und bat die Versammlung um "ein
Votum fur Gerechtigkeit".

Pfarrer James Hanson, stimmberechtigtes Mitglied aus der Northern
Texas-Northern Louisiana Synode, meinte dagegen: "Was gesetzlich ist,
muss nicht unbedingt moralisch sein. Es handelt sich nicht um eine Frage
der Gerechtigkeit, sondern um eine Frage der Moral."

In der Debatte wurden auch Widerspruche aufgedeckt: Einerseits werden
Schwule und Lesben aufgefordert, sich am Leben der ELKA-Gemeinden "voll
zu beteiligen", andererseits wird ihnen verboten, als Geistliche in der
Kirche tatig zu sein. Ferner wurde diskutiert, ob die Uberzeugung, zum
Pfarramt berufen zu sein, als Kriterium fur die Aufnahme in den Dienst
ausreiche, und ob ein Zeitpunkt fur den Abschluss des
Diskussionsprozesses uber diese Thematik festgelegt werden solle.

Pfarrer Joseph M. Wagner, Exekutivdirektor der ELKA-Abteilung fur den
kirchlichen Dienst, gab nach der Verabschiedung dieser Resolution der
Presse bekannt, die Kirche wolle die Diskussion uber Homosexualitat und
vor allem uber die Ordination nicht alleinstehender Schwuler und Lesben
fortsetzen.

"Fur die Kirche ist dies eine wesentliche Herausforderung", so Wagner.
Die Kirche versuche nicht, heiklen Fragen auszuweichen. Sie wolle
gewissenhaft alle Stimmen zu Gehor bringen.

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