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LWB besorgt uber Armut in Haiti
From
FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
08 Sep 1999 15:26:19
Das Land benotigt politische Stabilitat um Wirtschaft anzukurbeln
Pieton-Ville (Haiti)/Genf, 7. September 1999 (lwi) - Der Mut der
Bevolkerung Haitis sei ausserordentlich, unannehmbar aber das Aussmass
an Not und Armut, in dem es lebt. Dr. Ishmael Noko, der Generalsekretar
des Lutherischen Weltbundes (LWB), machte diese Bemerkung anlasslich
eines Besuches in Haiti vom 22. bis 24. August 1999.
Ein besonderer Hohepunkt des Besuchs, zu dem das LWB-Haiti-Programm Noko
eingeladen hatte, war die Eroffnung des Institut superieur de formation
politique et sociale (ISPOS). Dieses Institut fur Ausbildung in Politik-
und Gesellschaftswissenschaften war vom LWB finanziert worden.
Noko unterstrich, dass Haiti politische Stabilitat benotige, um die
Wirtschaft zu stimulieren und bessere Bedingungen fur die Ausbildung zu
schaffen. Er wies darauf hin, dass das LWB-Programm in Haiti nicht ein
Ersatz fur die Arbeit des Staates sei, sondern einen Beitrag zur
besseren Lebensqualitat der Armen in Haiti leisten wolle.
Aus dem in diesem Jahr vorgelegten Entwicklungsbericht des
Entwicklungsprogrammes der Vereinten Nationen (UNDP) geht hervor, dass
das Land mit seinen 7,5 Millionen Einwohnern bezogen auf den
Entwicklungsindex des UNDP an 152. Stelle aller Lander steht, also fast
am unteren Ende der Skala. Nahezu 80 Prozent der Bevolkerung sind
arbeitslos. Es fehlt den Menschen an Zugang zu sauberem Wasser. Das
Elektrizitats- und Fernsprechnetz sind ebenso wie das Bildungssystem
vollig unzureichend.
Der LWB-Generalsekretar bemerkte ferner, dass Haiti wahrend der
vergangenen 13 Jahre zwar einen schwierigen Veranderungsprozess
durchgemacht habe, aber dennoch viele Ressourcen und Gaben zur Verfugung
stunden.
Noko fuhrte Gesprache mit dem Wahlgremium Haitis und bestatigte die
Bereitschaft des LWB, sich am okumenischen Wahlbeobachtungsteam bei den
Wahlen dieses Jahres zu beteiligen. Bei seiner Sitzung mit dem Minister
fur Planung und externe Zusammenarbeit, Anthony Dessources, reagierte
die Regierung positiv auf Nokos Einladung, die Partnerschaft zwischen
dem LWB und dem Staat von Haiti im Bereich der Gemeinschaftsbildung zu
verbessern.
Noko, der auch mit Beamten des Aussenministeriums zusammenkam, ausserte
sich besorgt uber die Lage der haitianischen Bevolkerung, die in der
Nachbarrepublik Dominika unter menschenunwurdigen Bedingungen lebe. Er
sagte, der LWB sei verpflichtet, sich fur die Rechte der haitianischen
Fluchtlinge offentlich einzusetzen, die in sogenannten "Bateyes" (Slums)
in der Dominikanischen Republik untergekommen sind. Die Behorden
begrussten die Haltung des LWB, da beide Lander ein diplomatisches
Abkommen zur Frage der Migration anstreben.
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegrundet, zahlt er inzwischen
128 Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 70 Landern angehoren. Das LWB-Sekretariat befindet
sich in Genf (Schweiz). Das ermoglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem
Okumenischen Rat der Kirchen (ORK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in
Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. okumenische Beziehungen,
Theologie, humanitare Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und
verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitrage konnen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt
werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Barbara Robra
E-mail: br@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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