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Katholische Radiosender müssen "populär" sein
From
"Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
02 Oct 1999 06:24:19
September 24, 1999
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schäffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
Katholische Radiosender müssen "populär" sein
Wien, Österreich (öki/APD) Auch in der katholischen
Medienszene dürfe man sich nicht vor Populärkultur und
Themen scheuen, die breite Bevölkerungsschichten
interessieren, betonte der Präsident der Europäischen
Konferenz Christlicher Radios (CERC), der Portugiese
Fernando Magalhaes Crespo, an einer CERC-Tagung in Wien.
Crespo ist Chef der portugiesischen katholischen
Sendergruppe "Grupo Renascenca". Die Sendergruppe hat
laut Marktanalyse 2,2 Millionen Hörer bzw. Eine Verbreitung
von 30 Prozent. "Radio Renascenca" ist damit das
meistgehörte Radio in Portugal. Die öffentlich-rechtliche
Radioanstalt Portugals "RDP" bringt es dagegen nur auf 10,7
Prozent.
Der portugiesische Radiomann sprach sich in Wien gegen
selbstgenügsame katholische "Nischenradios" aus und
plädierte für die Ausstrahlung von Breiten-Programmen. Nicht
der "harte Kern", auch nicht die Eliten, sondern die
"normalen" Bevölkerungsschichten sollen angesprochen
werden - schon vom christlichen Grundauftrag her.
"Katholische Medien sollen das Publikum gewinnen, indem sie
verschiedene faszinierende und unterhaltsame Themen
"präsentieren", lautet die Grundthese Crespos: "Katholische
Medien sollten versuchen, 'Freund und Begleiter' zu sein,
Freude zu verbreiten und Unterhaltung zu bieten."
Grundvoraussetzungen seien fachlich-handwerkliches Können
und ein persönlicher Glaube, der sich im Handeln Ausdruck
verschaffe.
Keine eng religiösen Programme
Eng religiöse Programme würden dagegen nur wenige
Gläubige erreichen, und auch das nur für kurze Zeit, meinte
Crespo. Programme, die sich primär an Gläubige richteten,
wirkten seiner Meinung nach sogar abschreckend für
kirchenferne Menschen, indem sie deren Ängste und
Vorbehalte gegenüber der Kirche als "Institution der
Freudlosigkeit" bestätigten statt widerlegten.
Für Crespo widersprechen Nischen-Programmne eigentlich
dem Auftrag der vatikanischen Medien-Instruktion "Communio
et progressio". Die christliche Botschaft werde durch solche
Sender eher als etwas wahrgenommen, das völlig ohne
Kontext zum Leben existiert.
Nicht vor US-Pop abblocken
Gute katholische Radiosender dürften deshalb auch nicht vor
der viel geschmähten US-Popmusik abblocken, warnte Crespo:
"Heute ist die englischsprachige Musik eben die Musik, die
dominiert. Das dürfen wir nicht ignorieren. Es ist eine Musik,
die nicht nur für die englischsprachigen Länder gemacht ist,
sondern für die ganze Welt." Bei der Programmgestaltung
sollen diejenigen Titel gewählt werden, die nicht in
irgendeiner Form Menschen ausschliessen. "Es muss für alle
Platz sein", plädierte der portugiesische Radio-Macher.
Selbstverständlich müssten die spezifischen Anliegen der
Kirche von den katholischen Medien dargestellt werden. Diese
Themen sollten aber - so Crespo - "im passenden Moment und
in passender Weise präsentiert werden. 'Normale' Zuhörer
sollen ebenso wie besonders Interessierte erreicht werden."
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