wfn.org | ÖRK Generalsekretär besucht Kuba...

["Sheila MESA" <smm@wcc-coe.org>]

Ökumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Veröffentlichung frei
8. Oktober 1999

ZEICHEN ÖKUMENISCHER SOLIDARITÄT - ÖRK-GENERALSEKRETÄR BESUCHT KUBA, HAITI, COSTA RICA  UND HONDURAS

Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Dr. Konrad Raiser, wird vom 9. bis 25. Oktober Kuba, Haiti, Costa Rica und Honduras besuchen. Auf dem Programm der ökumenischen Delegation stehen unter anderem Begegnungen mit kirchlichen und politischen Vertretern und Vertreterinnen sowie mit Gemeinden und Hilfsorganisationen.

Mit seinem Besuch in Kuba vom 9. bis 14. Oktober folgt Raiser einer Einladung des Kubanischen Ökumenischen Rates, der bereits 1995 mit einer Delegation den ÖRK in Genf besucht hatte. 

Unter anderem möchte Raiser mehr über die Entwicklung der kirchlichen Situation in Kuba erfahren: "Ich möchte ein Gespür für die besonderen Merkmale der Kirchen und für deren Bedeutung in der kubanischen Gesellschaft bekommen." Besonders beeindruckt, so der ÖRK- Generalsekretär, hätten ihn Schilderungen über ein "Grosses Glaubensfest", dass die protestantischen Kirchen Kubas im Juni dieses Jahres veranstaltet hatten. Bei seinen Begegnungen mit Vertretern und Vertreterinnen des Kubanischen Ökumenischen Rates möchte sich Raiser zudem genauer darüber informieren, wie die protestantischen Kirchen Kubas versuchen, "die traditionellen Spannungen zwischen Kirchen ökumenischer, evangelikaler und pfingstkirchlicher Orientierung" zu überwinden.

Darüber hinaus versteht Raiser den Besuch der ökumenischen Delegation als Solidaritätsbekundung des ÖRK gegenüber den kubanischen Kirchen und dem kubanischen Volk "in einer sehr kritischen wirtschaftlichen Situation als Folge des von den USA verhängten und immer wieder verschärften Embargos". Der ÖRK hat in Einklang mit dem Nationalrat der Kirchen Christi in den Vereinigten Staaten von Amerika (NCCCUSA) immer wieder die Embargopolitik der USA kritisiert.

Während in Kuba zwei Mitgliedskirchen des ÖRK sind, hat der ÖRK in Haiti keine direkte Mitgliedskirche. Anglikaner und Methodisten sind durch jeweils grössere Kirchenverbände an den ÖRK angeschlossen. Bislang, so Raiser, hätte sich ein Grossteil der protestantischen Kirchen Haitis gegenüber der organisierten ökumenischen Bewegung reserviert gezeigt. Von seinem Haitibesuch, 14. bis 18. Oktober, erhofft sich der ÖRK-Generalsekretär "unmittelbare Eindrücke von der kirchlichen und gesellschaftlichen Situation". In den Begegnungen mit Vertretern und Vertreterinnen des Haitianischen Protestantischen Bundes möchte Raiser "Möglichkeiten für offenere Arbeitsbeziehungen erkunden". Konkret müsse es darum gehen, den Menschen in einem von Armut heimgesuchten Land ökumenische Solidarität und konkrete Hilfe zukommen zu lassen, so Raiser. 

Unter anderem hat der gastgebende Haitianische Protestantische Bund für Samstag, 16. Oktober, eine öffentliche Diskussion mit dem ÖRK-Generalsekretär geplant. Themenschwerpunkte, so der Wunsch der haitianischen Kirchen, sind Fragen des Selbstverständnisses und der Autorität des ÖRK sowie die Rolle des ÖRK in Menschenrechts- und Frauenfragen, die Rolle des ÖRK gegenüber Befreiungsbewegungen sowie die ÖRK-Dekade zur Überwindung von Gewalt.   

Während seines zweitägigen Aufenthaltes in Costa Rica wird sich Raiser vor allem über die theologische Ausbildung im Land informieren und Möglichkeiten einer ökumenischen theologischen Ausbildung erkunden.

Letzte Reiseetappe für die ökumenische Delegation ist Honduras, 21. bis 25. Oktober. Im  Mittelpunkt steht hier ein ökumenisch-theologisches Symposion unter Beteiligung von ökumenischen Partnern zum Thema der Hoffnung in einer Zeit des Wiederaufbaus. Ein Jahr nach der grossen Naturkatastrophe wird es während des Besuches des ÖRK-Generalsekretärs auch um Fragen der Katastrophenhilfe und der Durchführung von Hilfsprogrammen sowie um die gesellschaftlichen Herausforderungen, vor denen die honduranischen Kirchen stehen,  gehen. Raiser: "Angesichts der Vielzahl und Komplexität von Katastrophen müssen wir in unseren humanitären Hilfeleistungen lernen, auf umfassende, komplexe Weise zu reagieren."

ÖRK-Mitgliedskirchen
in Kuba:
* Methodistische Kirche in Kuba (assoziierte Mitgliedskirche)
* Presbyterianisch-Reformierte Kirche in Kuba (assoziierte Mitgliedskirche)

in Costa Rica:
* Evangelisch-Methodistische Kirche Costa Ricas (assoziierte Mitgliedskirche)

Mitglieder der ökumenischen Delegation
Kuba:
ÖRK-Generalsekretär Dr. Konrad Raiser; 
Dr. Elisabeth Raiser;
Geneviève Jacques, ÖRK-Team "Internationale Beziehungen",
Marta Palma, ÖRK-Team "Regionale Beziehungen und ökumenisches Miteinanderteilen",
Dr. Walter Altmann, Präsident des Lateinamerikanischen Kirchenrates (CLAI).
Carlos Emilio Ham, Präsident der Karibischen Konferenz der Kirchen.

Haiti: 
ÖRK-Generalsekretär Dr. Konrad Raiser; 
Dr. Elisabeth Raiser;
Geneviève Jacques, ÖRK-Team "Internationale Beziehungen",
Huibert van Beek, ÖRK-Team "Kirchliche und ökumenische Beziehungen"
sowie ein Repräsentant der Karibischen Konferenz der Kirchen.

Costa Rica:
ÖRK-Generalsekretär Dr. Konrad Raiser; 
Marta Palma, ÖRK-Team "Regionale Beziehungen und ökumenisches Miteinanderteilen",
Huibert van Beek, ÖRK-Team "Kirchliche und ökumenische Beziehungen".

Honduras:
ÖRK-Generalsekretär Dr. Konrad Raiser; 
Marta Palma, ÖRK-Team "Regionale Beziehungen und ökumenisches Miteinanderteilen",
Huibert van Beek, ÖRK-Team "Kirchliche und ökumenische Beziehungen",
Israel Batista, Generalsekretär des Lateinamerikanischen Kirchenrates (CLAI).

Während der Besuchsreise werden wir Sie aktuell informieren, ausserdem bemühen wir uns um einen Fotoservice. 

Kontakt:  Büro der Medienbeauftragten, Tel:   (++41.22) 791.63.98 / 791.61.53

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Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von 337 Kirchen in über 100 Ländern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die römisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ÖRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefähr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ÖRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegründet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretär Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.

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