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LWB Kurznachrichten
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org
Date
29 Nov 1999 06:06:12
Reply-to: FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org
* Dankgottesdienst an der Universität Natal für Schritt zur Versöhnung. An der
Universität Natal, St. Pietermaritzburg/Südafrika, feierten am 13. November
1999 rund 200 Menschen die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur
Rechtfertigungslehre. Die vom katholischen St.-Josephs-Seminar und dem
Lutherischen Studienhaus(Lutheran House of Studies, LUTHOS) der Universität,
das zur theologischen Fakultät gehört, veranstaltete Feier bot Gelegenheit,
"Gott für ein Stück Versöhnung zwischen Lutheranern und Katholiken" zu danken,
so LUTHOS-Direktor Pfr. Georg Scriba. Während des Festgottesdienstes lasen
Studierende beider Einrichtungen auswählte Texte aus der Gemeinsamen Erkl
rung, die Gemeinde antwortete mit dem Bekenntnis: "Allein durch Gnade, im
Glauben an die Erlösungstat Christi und nicht aufgrund irgendeines Verdienstes
unsererseits, sind wir von Gott angenommen und empfangen den Heiligen Geist,
der unsere Herzen erneürt und uns zurüstet und zu guten Werken ruft."
Gemeinsam beteten die Teilnehmer der Feier eine Bussliturgie, die mit dem
vereinten Bekenntnis endete, dass wir als Christen "unsere getrennten Wege
gegangen sind, in gleichgültiger Missachtung des Gebets des Herrn für seine
Jünger: 'Dass sie alle eins seien'. Unser Zeugnis und das Werk Christi haben
dadurch grossen Schaden erlitten."
*Veranstaltungen in London anlässlich der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erkl
rung. Eine Podiumsdiskussion, veranstaltet am 30. Oktober 1999 vom
Lutherischen Rat von Grossbritannien, befasste sich mit der Bedeutung der
Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre in einem weiteren ökumenischen
Kontext. Pfr. Prebendary Dr. Paul Avis, Generalsekretär des Rates für die
Einheit der Christen der Kirche von England, stellte die Erklärung als einen
"bedeutenden ökumenischen Durchbruch" dar. Er hofft, dass die Erklärung einen
Anstoss für die Rezeption der Dokumente gibt, auf die sich die internationale
anglikanisch/römisch-katholische Kommission geeinigt hat. Pfr. Geoffrey Roper,
Generalsekretär des Free Church Federal Council (Bundesrat Freier Kirchen) und
reformierter Geistlicher, hofft, dass die Reformierten durch die Erklärung
beeinflusst werden, obwohl "die Aussagen über die durch die Taufe gewährte
Gnade von den Reformierten sehr genau zu überprüfen sein werden". Weiterhin
hielten der Lutherische Rat von Grossbritannien und die Katholischen
Bischofskonferenzen in England und Wales sowie in Schottland in der
Schwedischen Kirche in London am Sonntag, 31. Oktober 1999, einen gemeinsamen
Gottesdienst. Verschiedene führende Persönlichkeiten der katholischen und der
lutherischen Kirche in Grossbritannien, unter anderem Bischof Phillip
Pargeter, Vorsitzender des Ausschusses für die Einheit der Christen in der
Bischofskonferenz von England und Wales, und Dekan Lennart Sjöström,
Vorsitzender des Lutherischen Rates von Grossbritannien, nahmen am
Gottesdienst teil, ebenso der schwedische Botschafter im Vereinigten K
nigreich.
*Feierlichkeiten zur Gemeinsamen Erklärung in Neuseeland. "Ich hätte nie
gedacht, dass ich einmal erleben würde, dass ein lutherischer Kirchenpräsident
in einer römisch-katholischen Kathedrale predigt." Diese Aussage des 91j
hrigen Neuseeländers Oscar Burmeier zeigt die Bedeutung der Bestätigung der
Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre durch den Lutherischen Weltbund
(LWB) und die römisch-katholische Kirche am 31. Oktober 1999 in Augsburg
(Deutschland). Burmeister war einer der Besucher eines Dankgottesdienstes in
der Heilig-Geist-Kathedrale, Broadway, Palmerston North (Neuseeland) am 31.
Oktober. Bischof Peter Cullianne, Vorsitzender der Neuseeländischen
Katholischen Bischofskonferenz und Bischof von Palmerston North, sowie Dr.
Steen Olsen, Präsident der Lutherischen Kirche von Neuseeland, hielten
gemeinsam den Gottesdienst. Für beide ist die Gemeinsame Erklärung "ein
bedeutender Schritt für die Beziehungen zwischen Katholiken und Lutheranern
überall auf der Welt." Die Lutherische Kirche von Neuseeland ist eine Sektion
der Lutherischen Kirche von Australien, einer assoziierten Mitgliedskirche des
LWB.
*Neuer Leitender Bischof der VELKD. Am 16. Oktober 1999 wurde Bischof Hans
Christian Knuth, der dem Sprengel Schleswig der Nordelbischen
Evangelisch-Lutherischen Kirche vorsteht, auf der Generalsynode der
Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in
Braunschweig, Deutschland, zum Leitenden Bischof der VELKD gewählt. Knuth (59)
ist in diesem Amt Nachfolger des in den Ruhestand getretenen früheren
hannoverschen Landesbischofs Horst Hirschler und steht damit elf Millionen
Lutheranern in den acht Landeskirchen von Bayern, Braunschweig, Hannover,
Mecklenburg, Nordelbien, Sachsen, Schaumburg-Lippe und Thüringen vor. Der als
kumene-Experte geltende Theologe war bisher als Catholica-Beauftragter der
VELKD zuständig für die Beziehungen der deutschen Lutheraner zur r
misch-katholischen Kirche. Als einen Schwerpunkt seiner neuen Aufgabe sieht
Bischof Knuth die Übersetzung der Gemeinsamen Erklärung zur
Rechtfertigungslehre und der Botschaft, dass der Mensch ohne eigenes Zutun von
Gott geliebt wird. Weiterhin will Knuth die Kontakte zu jungen Menschen
vertiefen und die "Zunahme sozialer Kälte in Deutschland bekämpfen". In einem
Interview mit der "VELKD-Information" sagte Knuth mit Blick auf die
Abendmahlsgemeinschaft: "Es gibt schon jetzt seelsorgerlich begründete
Ausnahmen für eucharistische Gastfreundschaft auf katholischer Seite. Das
müsste man doch ausbauen können, auf Mischehen insgesamt, auf ökumenische
Gruppe und Konferenzen."
*Neue Kirchentags-Generalsekretärin. Zur neuen Generalsekretärin des Deutschen
Evangelischen Kirchentages wurde am 21. Oktober 1999 die 44-jährige Theologin
Friederike Woldt gewählt. Woldt ist Gemeindepfarrerin in Kreischa bei Dresden,
Deutschland, und engagiert sich in der Krankenhausseelsorge. Seit 1993 hat sie
ehrenamtlich an Kirchentagen mitgearbeitet. Von 1994 bis 1997 gehörte Woldt
zur Redaktionsgruppe für das Sozialwort der beiden grossen Kirchen. Die
gebürtige Leipzigerin wird die Nachfolge von Margot Kässmann, die Anfang
September als Bischöfin der hannoverschen Landeskirche in ihr Amt eingeführt
wurde, im Frühjahr 2000 antreten.
*Bayerischer Landesbischof verabschiedet. Am 31. Oktober 1999 wurde
Landesbischof D. Hermann von Löwenich mit einem Festgottesdienst in der
Münchner St. Matthäuskirche in der Ruhestand verabschiedet. Bei einem
anschliessenden Staatsempfang in der Münchner Residenz dankte Bayerns
Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) dem Landesbischof, der "stets für seine
Kirche eingetreten" sei. Von Löwenich hatte der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Bayern mit rund 2,7 Millionen Mitgliedern seit 1994 vorgestanden.
Als Schwerpunkte seiner Arbeit nannte von Löwenich in seinem letzten
Bischofsbericht seine Präsenz in der Ökumene und in den Gemeinden, sein
Eintreten für die gleichberechtigte Präsenz von Frauen in der Kirche und sein
Engagement für evangelische Präsenz in Staat, Gesellschaft und Medien. Im
Festgottesdienst dankte Kardinal Friedrich Wetter, Erzbischof von München und
Freising, Bischof von Löwenich für seine "Offenheit im ökumenischen Umgang"
und sein Engagement im Entstehen der Gemeinsamen Erklärung zur
Rechtfertigungslehre. Der neue Landesbischof Johannes Friedrich wurde am 21.
November in der Nuernberger Lorenzkirche in sein Amt eingeführt.
*Erstes Treffen der lutherisch-reformierten Arbeitsgruppe. Eines der Themen,
auf das sich eine gemeinsame lutherisch-reformierte Arbeitsgruppe
konzentrieren wird, ist die Frage der programmatischen Zusammenarbeit zwischen
dem Lutherischen Weltbund (LWB) und dem Reformierten Weltbund (RWB). Die
Arbeitsgruppe, die in diesem Jahr von LWB-Generalsekretär Dr. Ishmael Noko und
dem RWB-Exekutivkomitee ins Leben gerufen wurde, traf zum ersten Mal Anfang
November in Genf (Schweiz) zusammen. Unter anderem soll die Arbeitsgruppe
folgende Themen behandeln: eine umfassendere Untersuchung der Entwicklung der
Beziehungen zwischen Lutheranern und Reformierten weltweit, die Frage der
Verbindlichkeit ökumenischer Verpflichtungen und sie soll die Gemeinschaft,
die auf internationaler Ebene angestrebt wird, genauer beschreiben. Bei ihrem
ersten Treffen erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die
lutherisch-reformierten Beziehungen aus ihren regionalen Perspektiven. Die
Arbeitsgruppe besteht aus 11 Personen, sechs aus lutherischen, fünf aus
reformierten Kirchen. Den gemeinsamen Vorsitz haben Bischof Guy Edmiston,
Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELKA), und Prof. Dr. Jane Dempsey
Douglass, Presbyterianische Kirche in den Vereinigten Staaten. Die Gruppe wird
sich bis 2001 jährlich treffen und zum Abschluss einen Bericht mit
Empfehlungen an den LWB und den RWB zu den Beziehungen zwischen beiden
weltweiten Gemeinschaften vorlegen. Für Pfr. Sven Oppegaard, Assistierender
Generalsekretär des LWB für ökumenische Angelegenheiten, bildete dieses
Treffen einen guten Start für die Arbeitsgruppe. Oppegaard fungiert für die
lutherische Seite, Pfr. P raic R‚amonn, Kommunikationssekretär des
Reformierten Weltbundes, für die reformierte Seite als Sekretär der
Arbeitsgruppe. Die verschiedenen Themen, die zu bearbeiten sein werden, wurden
gewissenhaft ausgewählt, die Gespräche verliefen sehr konstruktiv, so
Oppegaard.
* Neuer Erster Präsident der Luther-Gesellschaft e.V. Wie die
Luther-Gesellschaft e.V. mitteilte, wurde auf der turnusgemässen
Mitgliederversammlung am 24. September 1999 in Torgau, Deutschland, ein neuer
Vorstand gewählt. Neuer Erster Präsident ist Prof. Dr. Johannes Schilling,
seit 1999 Prorektor der Universität Kiel, zum neuen Zweiten Präsident wurde
Oberkirchenrat Dr. Reinhard Brandt von der Vereinigten
Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover gewählt.
Geschäftsführer Dr. Andreas Pawlas, Gemeindepfarrer in Klein
Offenseth-Sparrieshoop, wurde in seinem Amt bestätigt.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegründet, zählt er inzwischen 128
Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 70 Ländern angehören. Das LWB-Sekretariat befindet sich in
Genf (Schweiz). Das ermöglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Ökumenischen
Rat der Kirchen (ÖRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der
LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen
Interesses, z. B. ökumenische Beziehungen, Theologie, humanitäre Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des Lutherischen
Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veröffentlichtes Material gibt, falls dies
nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder
seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi" gekennzeichneten Beiträge können
kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.
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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Grötzsch
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