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Der Anspruch auf das lutherische Erbe fuer Schwarze
From
FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
10 Nov 1999 14:06:57
Bekenntnis fuer das dritte Jahrtausend
Wittenberg, Deutschland/Genf, 28. Oktober 1999 (lwi) - Mit ihrer dritten
Konferenz in Wittenberg, der Reformationsstadt, machen Delegierte der
Konferenz Internationaler Schwarzer Lutheraner (CIBL) ihren Anspruch auf
das lutherische Erbe fuer Schwarze in Afrika, Amerika und der Diaspora
geltend.
*Was bedeutet das lutherische Erbe fuer uns Schwarze?*Kann unser
lutherisches Erbe etwas dazu beitragen, Ungerechtigkeit, Armut, Hunger
und andere Formen des Leidens zu ueberwinden, die unser Volk in den
verschiedenen Situationen erduldet, aus denen wir kommen?*
Diese Fragen stellte einer der beiden Vorsitzenden der CIBL, Bischof
Ambrose Moyo von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELKS),
als er Journalisten die Geschichte und Zukunftsvision der seit nunmehr
13 Jahren bestehenden Organisation schilderte, der schwarze lutherische
Theologinnen und Theologen - Geistliche und Laien - angehoeren.
Der zweite Vorsitzende ist Pastor Richard J. Perry aus Robbins in den
USA.
Moyo teilte den Journalisten mit, dass sich der Lenkungsausschuss der
CILB fuer Wittenberg als Tagungsort dieser dritten Konferenz entschieden
habe, damit schwarze Lutheranerinnen und Lutheraner die Wurzeln des
Protestantismus verstehen und besser beurteilen koennten.
Das Thema des Konvents lautet *Bekenntnis fuer das dritte Jahrtausend:
die Erfahrungen schwarzer Lutheraner und Lutheranerinnen*. Dieses Thema
beleuchtet den Beitrag, den schwarze Lutheranerinnen und Lutheraner
aufgrund ihrer Erfahrungen zur Ueberwindung der Probleme leisten
koennen, vor denen die meisten Schwarzen an der Schwelle eines neuen
Jahrtausends stehen.
Auf der Pressekonferenz schilderte Pastor Albert P. Pero, der zur Zeit
systematische Theologie an der Lutheran School of Theology in Chicago
lehrt, die Anfaenge der CIBL und ihre Zukunftsvision.
Dr. Pero, der 1975 als erster afroamerikanischer Theologe in der
Geschichte des Luthertums einen Doktortitel fuer Philosophie erhielt,
fuehrte zu dieser Organisation schwarzer Theologinnen und Theologen aus:
*Die CIBL entstand 1986 als Ergebnis einer Zukunftsvision, bei der es
darum geht, die Beziehungsprobleme zwischen und unter Lutheranerinnen
und Lutheranern afrikanischer Abstammung zu ueberwinden, einen Beitrag
zu lutherischen theologischen Gespraechen zu leisten, fuer die
spirituelle und physische Befreiung aller Menschen zu wirken, bei der
Entwicklung einer an der eigenen Umwelt orientierten theologischen
Ausbildung, insbesondere fuer afrikanische und afroamerikanische
Lutheraninnen und Lutheraner, zu helfen und eine richtige Einschaetzung
der Beitraege afrikanischer und afroamerikanischer Christen zur gesamten
Kirche zu foerdern.*
*Vieles ist erreicht worden seit jenen Gespraechen 1984, als die
Einrichtung der CIBL beschlossen wurde, doch vieles bleibt auch noch zu
tun, um des Evangeliums Jesu Christi und Gottes Volk willen*, sagte er.
Die CIBL koenne mit Genugtuung auf das Erreichte zurueckblicken und
Gott dafuer danken, doch sehe sie auch hoffnungsvoll in die Zukunft
eingedenk der Wahrheit, dass Menschen eine Zukunftsvision brauchten,
schloss Pero.
Der Konferenz der CIBL ging eine Frauenkonferenz (24.-25. Oktober)
voraus, ein Forum fuer schwarze Theologinnen aus Afrika, Amerika und der
Diaspora, wo Fortschritte seit der letzten Konferenz der CIBL in
Bulawayo (Simbabwe) im Jahre 1996 einer Ueberpruefung unterzogen wurden.
Auf der Pressekonferenz sagte Margret Obago von der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kenia (ELKK), schwarze Frauen und
Kinder, vor allem in Afrika, muessten Hunger, Krieg, Gewalt und
Diskriminierung und etliche andere soziale und wirtschaftliche
Ungerechtigkeiten erdulden. Eingedenk dieser Gegebenheiten bemuehten
sich Frauen in der CIBL um Strategien, wie schwarze lutherische
Theologinnen einander unterstuetzen koennten, um auf die Situation
anderer Frauen zu reagieren.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen
Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
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