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Ministerpraesident von Sachsen-Anhalt
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FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org (FRANK IMHOFF)
Date
10 Nov 1999 14:11:40
haelt die *Gemeinsame Erklaerung* fuer bedeutend
Eine Gelegenheit fuer neue Denkstrukturen
WITTENBERG, Deutschland/GENF, 27. Oktober 1999 (lwi) - Die Bestaetigung
der *Gemeinsamen Erklaerung zur Rechtfertigungslehre* in Augsburg durch
den Lutherischen Weltbund (LWB) und die roemisch-katholische Kirche am
31. Oktober 1999 ist nicht nur bedeutend fuer die Einheit der Kirche
Christi, sondern bietet auch eine Gelegenheit fuer neue Denkstrukturen
an der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend.
Das meinte der Ministerpraesident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reinhard
Hoeppner, auf einer Pressekonferenz der Konferenz Internationaler
Schwarzer Lutheraner/Lutheranerinnen (CIBL), die erstmals seit ihrer
Gruendung im Jahre 1986 in der Martin-Luther-Universitaet in
Halle-Wittenberg, der Stadt des Reformators Martin Luther, tagte. Die
Konferenz begann am 25. Oktober und endet am 31. Oktober 1999.
Dr. Hoeppner meinte, es sei eine Ehre fuer die Stadt und die Region,
Gastgeber einer solchen Konferenz zu sein, vor allem am Ende des zweiten
Jahrtausends und zu Beginn eines neuen. Er erwaehnte auch, dass es nun
zehn Jahre her sei, dass die Berliner Mauer gefallen und die Teilung
Deutschlands ueberwunden wurde.
Auf der Pressekonferenz, auf der auch der Wittenberger
Oberbuergermeister Eckhard Naumann und Vertreter der CIBL das Wort
ergriffen, sprach Hoeppner von der Relevanz von Luthers
Rechtfertigungslehre und meinte, diese sollte eine Quelle der Ermutigung
fuer Christen sein, insbesondere an der Schwelle zu einem neuen
Jahrtausend.
Der CIBL gehoeren schwarze lutherische Theologinnen und Theologen,
Geistliche und Laien, aus afrikanischen, nordamerikanischen,
lateinamerikanischen und karibischen Kirchen an. Auf ihrem ersten
Konvent in Harare (Simbabwe) befasste sich die CIBL mit dem Thema *Die
Bedeutung des lutherischen Erbes und die Erfahrung der Schwarzen in
Afrika und Nordamerika*. Auf der zweiten Konferenz, die 1996 in der
zweitgroessten Stadt Simbabwes, Bulawayo, stattfand, ging es um das
Thema *Armut und Reichtum - wie die Kluft ueberbrueckt werden kann*. Das
Ziel war, die verschiedenen Gaben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und
ihr Verstaendnis vom christlichen Glauben und von seinen afrikanischen
Ausdrucksformen bei der Behandlung von Fragen wie Armut und Reichtum
miteinander zu teilen.
Der Ministerpraesident unterstrich bei seiner Begruessung der
CIBL-Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Wittenberg, dass die Konferenz
zum erstenmal an dem Ort stattfinde, wo die Geschichte der Reformation
vor fast 500 Jahren begonnen habe. Nach Wittenberg zurueckzukehren
bedeute, zu unserem Glauben zurueckzukehren, sagte er.
Hoeppner ist seit 1994 Ministerpraesident dieses Bundeslandes und hat
sich aktiv an der kirchlichen Arbeit beteiligt, insbesondere in bezug
auf Fragen von Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schoepfung. Seit
Anfang der siebziger Jahre ist er Mitglied der Synode der Evangelischen
Kirche der Kirchenprovinz Sachsen; von 1984 bis 1994 war er deren
Vorsitzender.
Er meinte, er stelle sich in seinem gegenwaertigen Amt haeufig die Frage
nach der Bedeutung seines Glaubens im Kontext der verschiedenen
Veraenderungen, die in der Politik und der Welt allgemein stattfaenden.
Die CIBL-Teilnehmer muessten sich fragen, wie wir als Christen bei der
Ueberwindung ihrer Probleme helfen koennten, auch wenn die Situationen
auf unseren Kontinenten verschieden sei.
In einer Welt, in der die Solidaritaet zwischen Reich und Arm, Nord und
Sued, Jung und Alt abnehme, sei es wichtig, dass die CIBL in Deutschland
stattfinde, vor allem um Europa deutlich vor Augen zu fuehren, dass
Afrika, das haeufig als *der vergessene Kontinent* bezeichnet werde,
nicht vergessen werden sollte und ein Kontinent wie die anderen sei.
Hoeppner wuerdigte auch den Beitrag der Frauen zu Kirche und
Gesellschaft und betonte, er sei oft erstaunt ueber ihre Kraft, nicht
nur auf Ortsebene, sondern weltweit. Frauen seien stark in Zeiten des
Wandels und reagierten flexibel auf Veraenderungen. Wir brauchten sie,
um mit allen wichtigen Veraenderungen in unserer heutigen Welt fertig zu
werden.
Die Konferenz wurde von der CIBL, von der Abteilung fuer Mission und
Entwicklung (AME) des Lutherischen Weltbundes und dem Luther-Institut in
Sachsen-Anhalt (LUISA) organisiert. Letzteres ist eine staatliche
gemeinnuetzige Organisation, die 1995 gegruendet wurde, um die Themen
Luthers und der Reformation in einer postkommunistischen Welt zu
entwickeln.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen
Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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