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Turkmenische Behörden zerstören Adventistenkirche
From
"Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
01 Jan 2000 00:09:42
Januar 1, 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schäffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
Turkmenische Behörden zerstören adventistisches
Gemeindezentrum
Aschgabad/Turkmenistan. Am 9. November erhielt der
adventistische Pastor Pavel Fedotov von den Behörden der
turkmenischen Hauptstadt Aschgabad die Aufforderung,
seine Wohnung im Zentrum der Adventgemeinde mit seiner
Familie zu räumen, da das Gebäude abgerissen werde. Fünf
Tage später umstellten Polizisten und Angehörige des
Nationalen Sicherheitsdienstes (KNB) das Gotteshaus und
Arbeiter begannen es mit schwerem Gerät dem Erdboden
gleichzumachen. Der Stadtrat hatte mit Beschluss Nummer
1 450 den Abriss verfügt, da die Siebenten-Tags-Adventisten
in Turkmenistan nicht staatlich anerkannt sind. Laut dem
Vorsteher der Freikirche in den mittelasiatischen Republiken,
Pastor Alexander Schwartz (Almaty/Kasachstan), gibt es im
ganzen Land nur diese eine adventistische Gemeinde, zu der
75 erwachsene getaufte Mitglieder gehören. Sie war
während der sowjetischen Ära offiziell registriert. Der
turkmenische Staatspräsident Separmurad Nijasow erteilte
1992 sogar selbst die Genehmigung zum Bau des kirchlichen
Zentrums in Aschchabad. Durch eine Änderung des
Religionsgesetzes im Jahre 1997, das jetzt eine
Mindestmitgliederzahl von 500 Personen verschreibt, verlor
jedoch die Adventgemeinde ihre staatliche Anerkennung.
Seitdem galt sie als illegal und sei ständigen polizeilichen
Schikanen ausgesetzt gewesen. Wiederholte Versuche die
Registrierung wieder zu erlangen, wurden vom
turkmenischen Komitee für religiöse Angelegenheiten, das
aus einem islamischen Mufti, einem russisch-orthodoxen
Geistlichen und einem Behördenvertreter besteht, stets
abgelehnt. Da die Adventisten weiterhin ihre Gottesdienste
feierten, hätten die Behörden beschlossen, so Schwartz, das
Kirchengebäude zu zerstören.
Mit dieser Aktion setzt die Regierung ihre Bemühungen fort,
nicht registrierte Religionsgemeinschaften in Turkmenistan
zur Aufgabe zu zwingen. Vor zwei Monaten liessen die
Behörden zwei Tempel der Hare Krishna niederreissen. Das
war das erste Mal seit Ende der Sowjetunion, dass
Gottesdienststätten eliminiert wurden, um religiöse
Aktivitäten zu unterbinden. Mit der Zerstörung des
adventistischen Gemeindezentrums scheint diese Politik
fortgesetzt zu werden. Auch Gemeinden, die dem Rat der
Evangeliumschristen-Baptisten angehören, müssen
Störungen der Gottesdienste, Beschlagnahmung christlicher
Literatur und Überprüfung der Gläubigen hinnehmen. Ihr
Pastor Rahim Tashov befand sich zwölf Tage lang in Haft. In
den Städten Aschchabad und Turkmenabad wurden die
baptistischen Gemeinden geschlossen und die Eigentümer
der Versammlungssäle von der Polizei verhört und mit
Gefängnis bedroht.
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