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Dokument "Religiöse Minderheiten und Religionsfreiheit"
From
"Christian B. Schäffler" <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
02 Jan 2000 01:35:01
Januar 2, 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schäffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
Generalkonferenz der Adventisten -
Religiöse Minderheiten und Religionsfreiheit:
Eine Stellungnahme der Verpflichtung und der Besorgnis
Im Laufe der Geschichte sind religiöse Minderheiten oft
Diskriminierung und direkter Verfolgung ausgesetzt
gewesen. Heute sind religiöse Intoleranz und Vorurteile
wieder auf dem Vormarsch. Trotz der Bestätigung der
Freiheit eines jeden, religiöse Ansichten zu vertreten und zu
verbreiten und seine Religion zu wechseln, - eine
Bestätigung, die in den Urkunden und Dokumenten der
Vereinten Nationen, zu einer "Internationalen
Freiheitsurkunde" zusammengestellt -, unterstützt wird,
verweigern viele Länder ihren Bürgern dieses Recht.
Internationale Urkunden verurteilen die Diskriminierung von
Minderheiten, aber tragischerweise haben manche Länder
Listen von religiösen Gruppen veröffentlicht, die als mögliche
gefährliche "Sekten" beschrieben werden. Anti-Sekten-
Kommissionen wurden eingesetzt, Untersuchungsbeamte
ausgebildet und einschränkende Gesetze erlassen.
Hunderttausende von unschuldigen Gläubigen stehen nun
offiziell unter Verdacht und werden als Bürger zweiter Klasse
behandelt. All dies verletzt die Religionsfreiheit, die das erste
und wichtigste aller Grundrechte der Menschheit ist.
Siebenten-Tags-Adventisten glauben, dass man den
Gesetzen des Landes gehorchen soll, solange sie nicht im
Gegensatz zu Gottes Geboten stehen. Wir stellen uns jedoch
gegen jedes Gesetz, Verfahren oder Handeln, das religiöse
Minderheiten diskriminiert.
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten setzt sich
sowohl für die Religionsfreiheit eines jeden als auch für die
Trennung von Kirche und Staat ein. Die Heilige Schrift lehrt,
dass der Gott, der uns das Leben gab, uns auch die Freiheit
der Wahl liess. Gott akzeptiert nur die Ehrung, die ihm
freiwillig gegeben wird. Siebenten-Tags-Adventisten glauben
ausserdem, dass das Gesetz unparteiisch und ohne Willkür
angewendet werden muss. Sie geben zu bedenken, dass
keine religiöse Gruppe verurteilt werden soll, weil einige ihrer
Anhänger vielleicht extrem erscheinen. Die Religionsfreiheit
hat ihre Grenze, wenn aggressives oder gewalttätiges
Verhalten die Menschenrechte anderer verletzt.
In Unterstützung des Artikels 18 der "Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte" der Vereinten Nationen und anderer
internationaler Urkunden sowie im Einklang mit ihren
Glaubensgrundsätzen und ihrer Geschichte ist die Freikirche
der Siebenten-Tags-Adventisten uneingeschränkt bereit, die
Religionsfreiheit für jeden und an jedem Ort zu fördern, zu
verteidigen und zu schützen. Zu diesem Zweck werden wir
weiterhin mit der Menschenrechtskommission der Vereinten
Nationen, anderen internationalen Stellen und religiösen
Organisationen zusammenarbeiten, um jeden Staat zu
ermutigen, das Grundrecht der Religionsfreiheit auszuüben.
Ausserdem werden wir weiterhin das Gespräch und das
bessere Verständnis zwischen Regierungsstellen und
Menschen, die einer religiösen Minderheit angehören,
fördern.
Die Stellungnahme wurde am 29. September 1999 von dem
330 Mitglieder umfassenden, in Silver Spring, Maryland/USA,
tagenden Exekutiv-Ausschuss der Generalkonferenz
(Weltkirchenleitung) der Siebenten-Tags-Adventisten
verabschiedet.
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