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Mehr vkumenische Sensibilitdt gefordert


From FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org
Date 19 Jan 2000 09:43:31

Reply-to: FRANK_IMHOFF.parti@ecunet.org
LWB-Prdsident Christian Krause nahm in Rom am Gottesdienst zur Ervffnung der
Gebetswoche f|r die Einheit der Christen teil - Bilanz der Reise 
 
Rom (Italien)/Genf, 19. Januar 2000 (lwi) - "Wir beginnen das neue Jahrtausend
nicht als Gegner, sondern in der Gemeinschaft der Kirchen." Als "symbolischen
Akt", der zum Ausdruck bringe, dass die Kirchen "miteinander in der Nachfolge
Jesu unterwegs" seien, hat der Prdsident des Lutherischen Weltbundes (LWB),
Landesbischof Christian Krause (Wolfenb|ttel), den vkumenischen Gottesdienst
bewertet, mit dem in der Basilika St. Paul vor den Mauern die Gebetswoche f|r
die Einheit der Christen ervffnet wurde. Papst Johannes Paul II. hatte
Kirchenvertreter aus aller Welt zu diesem Gottesdienst am 18. Januar
eingeladen, in dem er zusammen mit dem Oberhaupt der anglikanischen Kirche,
dem Erzbischof von Canterbury, George Carey, und dem orthodoxen Metropoliten
Athanasios, dem Vertreter des Vkumenischen Patriarchats von Konstantinopel,
die "Heilige Pforte" dieser Kirche vffnete. Rund 12.000 Gldubige nahmen an dem
Gottesdienst teil, mehrere Tausend Menschen standen um die Basilika. 
 
Die Vffnung der "Heiligen Pforte" in der Kirche St. Paul diente in Anlehnung
an die Bulle "Incarnationis mysterium" der Besinnung auf Christus. In der
Bulle heisst es: "Jesus hat gesagt: ,Ich bin die T|r' (Joh 10,7), um
anzuzeigen, dass niemand zum Vater Zugang hat, ausser durch ihn (...) Es gibt
nur einen Zugang, der den Eintritt in das Leben der Gemeinschaft mit Gott
aufschliesst: Dieser Zugang ist Jesus, der einzige und absolute Heilsweg." Der
Gottesdienst war ganz davon geprdgt, dass in Verk|ndigung und Liturgie
Christus im Mittelpunkt stand. Dieser Vergewisserung diente auch die Lesung
eines Textes von Dietrich Bonhoeffer zur "Kirche als Gestalt Jesu Christi",
den der schwedische lutherische Bischof Jonas Jonson in deutscher Sprache
verlas. 
 
Dass es dem Papst gelungen ist, die historischen Kirchen zusammenzurufen,
verdiene Anerkennung, so Krause. In einer Grussadresse verband Metropolit
Athanasios die Vffnung der "Heiligen Pforte" mit der Hoffnung auf eine neue
Dra der Beziehungen zwischen den Kirchen. Am Gottesdienst nahmen unter anderem
hochrangige Vertreter der anglikanischen Kirche, aller orthodoxen Kirchen -
mit Ausnahme der bulgarischen und georgischen orthodoxen Kirchen -, des
weltweiten Luthertums und der Methodisten teil. Die in Deutschland
aufgeworfene Frage, ob dieses Ereignis mit dem Ablass zu tun habe, war weder
im Gottesdienst noch unter den anderen Kirchenvertretern ein Thema. LWB-Pr
sident Krause, der auch Landesbischof der Evangelisch-lutherischen
Landeskirche in Braunschweig ist, wies in seinen Gesprdchen, unter anderem mit
Kardinal Ratzinger, immer wieder darauf hin, dass die Kirchen grundsdtzlich
mehr vkumenische Sensibilitdt an den Tag legen m|ssten und bei ihrem Tun stets
mitbedenken sollten, was dies f|r die anderen Kirchen bedeute. Dar|ber hinaus
hat Landesbischof Krause in den Begegnungen mit rvmisch-katholischen
Vertretern darauf hingewiesen, dass f|r ihn die Herstellung der
Abendmahlsgemeinschaft kein Fernziel sei. Im Blick auf den 2003 in Berlin
geplanten Vkumenischen Kirchentag gelte es nach den Worten Krauses, "bis dahin
die Gemeinschaft der beiden Kirchen so weit wie mvglich voran zu bringen." 
 
(Dieser Artikel wurde verfasst von: Udo Hahn, Pressesprecher des Deutschen
Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes.) 
 
*       *       * 
 
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen
weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegr|ndet, zdhlt er inzwischen 128
Mitgliedskirchen, denen rund 58 der 61,5 Millionen Lutheraner und
Lutheranerinnen in 70 Ldndern angehvren. Das LWB-Sekretariat befindet sich in
Genf (Schweiz). Das ermvglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Vkumenischen
Rat der Kirchen (VRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der
LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen
Interesses, z. B. vkumenische Beziehungen, Theologie, humanitdre Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit. 
 
 
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des Lutherischen
Weltbundes (LWB) herausgegeben. Vervffentlichtes Material gibt, falls dies
nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder
seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi" gekennzeichneten Beitrdge kvnnen
kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden. 
 
*** 
 
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