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Russisches Gericht erkennt adventistischen


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Date 04 Mar 2000 01:54:15

Pastor als Kriegsdienstverweigerer an

März 5, 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
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CH-4003 Basel, Schweiz

Russisches Gericht erkennt adventistischen Pastor 
als Kriegsdienstverweigerer an

Nowgorod/Russland. Das russische Bezirksgericht 
in Nowgorod hat den adventistischen Pastor Eduard 
Siminiuk als Kriegsdienstverweigerer aus 
religiösen Gewissensgründen anerkannt. Es hob 
damit eine Entscheidung des örtlichen Gerichts in 
Valdaj vom Herbst letzten Jahres auf und befreite 
den Geistlichen von einer Einberufung zu den 
Streitkräften. Das Slawische Zentrum für Recht 
und Justiz, eine Menschenrechtsorganisation in 
Moskau, begrüsste das Urteil als wegweisend. Die 
Pressesprecherin des Zentrums, Tatiana Tomaeva, 
wies darauf hin, dass der Artikel 59 der 
Russischen Verfassung das Recht auf 
Kriegsdienstverweigerung aus religiösen Gründen 
festschreibe. Doch  Theorie und Praxis stimmten 
nicht immer überein, zumal es noch keine Regelung 
für einen Alternativdienst gebe. Ein in die Duma 
eingebrachter Entwurf über ein Zivildienstgesetz 
sei immer noch nicht verabschiedet. Bemerkenswert 
sei im Fall Siminiuks die relativ kurze Zeit des 
Gerichtsverfahrens. In vielen anderen derartigen 
Fällen gebe es ein langwieriges Verfahren von 
einem Gericht zum anderen mit anschliessender 
Verweisung von einem höheren Gerichtshof an einen 
niederen zur Entscheidung. So vergingen Jahre, in 
denen der Kriegsdienstverweigerer in seiner 
Lebensplanung behindert sei. 

Pastor Victor Krushenitsky (Moskau), 
Abteilungsleiter für Religionsfreiheit der 
Siebenten-Tags-Adventisten in der Gemeinschaft 
Unabhängiger Staaten, wies darauf hin, dass in 
den letzten Jahren bereits eine ganze Anzahl von 
Mitgliedern der protestantischen Freikirche als 
Kriegsdienstverweigerer anerkannt worden seien. 
1998 seien es gleich 16 Studenten des 
adventistischen Theologischen Seminars in Saoksky 
bei Tula gewesen. Der Direktor für 
Religionsfreiheit der Weltkirchenleitung der 
Adventisten, Dr. John Graz, betonte, dass jeder 
Mensch das Recht haben müsse seine eigene 
Gewissensentscheidung hinsichtlich des 
Militärdienstes zu treffen. "Als weltweite Kirche 
werden wir auch künftig an die Regierungen 
appellieren, diejenigen anzuerkennen und zu 
schützen, die keine Waffe ergreifen können, ohne 
dabei ihr Gewissen zu verletzen." 


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