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Slowakische Delegation auf Pilgerreise in Rom


From "News News" <NEWS@elca.org>
Date 12 Mar 2000 11:42:03

Papst betont Rolle der Kirche im sozialen und politischen Leben

BRATISLAVA, Slowakische Republik/GENF, 10. Maerz 2000 (lwi) - Auf 
Einladung des slowakischen Staatspraesidenten Rudolf Schuster reisten
mehrere Verantwortliche der Evangelischen Kirche Augsburgischen
Bekenntnisses in der Slowakischen Republik (EKAB-RS) zu einem
offiziellen Besuch nach Rom. Die Slowakische Republik ist somit die
erste Nation, die im Jubilaeumsjahr 2000 VertreterInnen zu einer
Pilgerreise zum Vatikan entsendet.

Wie aus der Pressestelle der EKAB-SR verlautet, begleiteten Praesident
Schuster zu dem Besuch am 15. Februar, Verantwortliche des achtkoepfigen
oekumenischen Kirchenrates in der Slowakei (EKR-SR). Der Rat setzt sich 
aus der EKAB-RS, der Orthodoxen Kirche, der Reformierten Christlichen
Kirche in der Slowakei, der  Bruederlichen Baptistenunion, der
Altkatholischen Kirche (die manchmal als *Polnische Nationalkirche"
bezeichnet wird), der Evangelisch-Methodistischen Kirche, der
Tschechoslowakischen Hussitischen Kirche und der Kirche der Brueder
zusammen. Die roemisch-katholische Kirche und die Apostolische Kirche,
die bei der Pilgerreise vertreten waren, haben einen Beobachterstatus in
diesem nationalen Gremium.

Dieser erste historische Besuch beim Vatikan war eine Geste des guten
Willens und ihr Schwerpunkt lag bei dem, was allen christlichen Kirchen
gemeinsam ist - die Liebe Jesu Christi. Dieser offizielle Besuch, der
einen Tag dauerte, fand im Geiste gegenseitigen Verstehens und der
Versoehnung statt, einer Botschaft, die Praesident Schuster seit seiner
Neujahrsansprache ueber das gleiche Thema propagiert.

Waehrend der Audienz der offiziellen Delegation und mehr als 5.000
Slowakischen Angehoerigen der roemisch-katholischen Kirche beim Papst,
lobte der Slowakische Kardinal Jozef Tomko die Beteiligung der
Mitglieder des Oekumenischen Rates und die oekumenische Zusammenarbeit,
die zu diesem Ereignis gefuehrt haetten. Von der Gesamtbevoelkerung von
etwa 5,3 Millionen Menschen, sind 2,5 Millionen in diesem Land
roemisch-katholisch.

Praesident Schuster dankte dem Papst fuer seine langjaehrigen
oekumenischen Bemuehungen, die zur Unterzeichnung der Gemeinsamen
Erklaerung zur Rechtfertigungslehre durch den Lutherischen Weltbund
(LWB) und die roemisch-katholische Kirche am 31. Oktober in Augsburg,
Deutschland, gefuehrt haben. Bei seiner Ansprache nannte der Praesident
die an der Delegation beteiligten Kirchen und stellte den Bischof der
EKAB-RS, Julius Filo, persoenlich vor. Der lutherische Kirchenfuehrer
ist auch Praesident des Slowakischen Oekumenischen Rates und einer der
Vizepraesidenten des LWB.

Der Papst lobte die Anwesenheit der oekumenischen Delegation und gab
seiner Ueberzeugung Ausdruck, dass die Kirchen eine wichtige Rolle bei
der Beruhigung der sozialen und politischen Lage in der Slowakischen
Republik zu spielen haben. Zum Abschluss segnete er die PilgerInnen und
ermutigte sie zur weiteren oekumenischen Zusammenarbeit.

Anschliessend an eine Messe im griechisch orthodoxen Ritus in der
Kathedrale Santa Maria Maggiore, beteiligte sich die offizielle
Delegation an einem Gottesdienst in der deutschen lutherischen Gemeinde
der Christus-Kirche im Stadtzentrum von Rom, wo sie von der
Synodalpraesidentin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien 
(ELKI), Baerbel Naeve, begruesst wurde.

Der Dekan der ELKI, Juergen Astfalk, empfing die Delegation mit den
Worten:"Sie sind nach Rom gekommen mit dem Wunsch nach Versoehnung." Die
Versoehnung bedeute Frieden und sei deshalb lebensnotwendig. Er 
wuenschte denen Segen, die sich mit anderen versoehnen wollen, auch wenn
sie als Bittsteller erscheinten und ihre Arbeit nur relative Ergebnisse
habe, so Astfalk.

Praesident Schuster sprach auch zu dieser Versammlung. Er beschrieb den
Besuch der Delegation bei der Lutherischen Kirche im
roemisch-katholischen Rom als bestes Beispiel fuer die Botschaft der
Versoehnung im Kontext der nationalen Pilgerreise.

Bischof Filo sprach zu der Gruppe am Ende des kurzen Gottesdienstes und
gab seinen Segen.

Die Delegation setzte sich aus einer Gruppe von ungefaehr 70 Politikern,
Vertretungen der roemisch-katholischen Kirche sowie Verantwortlichen der
EKR-SR-Mitgliedskirchen zusammen.

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

(Die beiden Artikel aus der Slowakischen Republik sind ein Beitrag von
Boris Bukovsky, der Presseabteilung der EKAB-SR.)

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Grötzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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