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Feierliche Eroeffnung der LWB-Ratstagung in Turku
From
FRANK.IMHOFF@ecunet.org
Date
14 Jun 2000 08:11:57
LWB-Ratstagung in Turku, Finnland, 14. –21. Juni 2000
PRESSEMITTEILUNG NR: 01
Turku (Finnland)/Genf, 13. Juni 2000 (LWI) - Mit einem feierlichen
Gottesdienst wurde heute in der Kirche St. Maaria im finnischen Turku
die diesjaehrige Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) eroeffnet.
Der finnische Erzbischof Jukka Paarma begruesste die
TagungsteilnehmerInnen im Namen der gastgebenden
Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF). Die Ratstagung steht
unter dem Motto: “Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung“.
Erzbischof Paarma erinnerte in seinem Grusswort an die Vierte
LWB-Vollversammlung 1963 in Helsinki, sie sei eines der bedeutendsten
Ereignisse in Finnland gewesen, so Paarma. Die Vierte Vollversammlung
stand unter dem Thema: “Chritus heute“. Bereits 1981 tagte der LWB-Rat
in Turku, rund 200 km westlich von Helsinki. Turku ist zugleich Sitz des
Erzbischofs in Finnland. Gemaess der alttestamentlichen Tradition des
Jubeljahres seien im Millenniumsjahr alle Kirchen aufgerufen, gemeinsam
ein Zeichen der Hoffnung zu setzen, betonte Erzbischof Paarma.
Bischof Ilkka Kantola vom Bistum Turku hob angesichts des
zurueckliegenden Pfingstfestes in seiner Predigt hevor, dass ohne den
Heiligen Geist, einem Geschenk Gottes, kein Glaube in unseren Gemeinden
existieren wuerde. Ohne den Heiligen Geist koenne niemand zu Gott finden
und den Segen, der den Menschen durch Christi Kreuzigung zuteil werde,
verstehen. Durch ihn wuerden der Blick hinter das Leiden und das
Verstehen erst moeglich.
Gegenueber Journalisten erklaerte Bischof Eero Huovinen vom Bistum
Helsinki heute in Turku, dass die ELKF sehr eng mit dem Lutherischen
Weltbund zusammenarbeite. So seien die finnischen Lutheraner sehr
intensiv an interkonfessionellen Dialogen beteiligt, insbesondere am
Dialog zwischen den lutherischen Kirchen und der roemisch-katholischen
Kirche. Huovinen, auch stellv. Vorsitzender des Staendigen Ausschusses
fuer oekumenische Angelegenheiten des LWB, begruesste die Unterzeichung
der Gemeinsamen Erklaerung zur Rechtfertigungslehre am 31. Oktober 1999
in Augsburg, Deutschland, sie sei ein historisches Dokument.
Weiterhin sei es fuer die ELKF von grosser Bedeutung, gemeinsam mit
zahlreichen Initiativen und Nichtregierungsorganisationen an der
internationalen Kampagne Erlassjahr 2000 teilzunehmen. Die
Erlassjahrkampagne hat sich zum Ziel gesetzt, Banken und Regierungen zu
veranlassen, den aermsten Laendern der Welt die nicht tilgbaren Schulden
zu erlassen.
Bereiche der Zusammenarbeit mit dem Lutherischen Weltbund seien
weiterhin Aufgaben der Mission, in denen der Charakter der Einheit des
christlichen Glaubens im Vordergrund stehe, und humanitaere Hilfe, wobei
hier eine enge Kooperation zwischen der LWB-Abteilung fuer Mission und
Entwicklung (AME) und der finnischen Hilfsorganisation FinnChurchAid
bestehe. Angesichts des gemeinsamen Engagements in Fragen der
Menschenrechte und sozialer Aspekte erfahre, so Bischof Huovinen, der
eigene Blickwinkel durch die Zusammenarbeit mit dem LWB eine globale
Erweiterung.
Agneta Ucko, Stellvertretende LWB-Generalsekretaerin, betonte heute
gegenueber Journalisten in Turku, dass die LWB-Ratstagungen auf
Einladung von LWB-Mitgliedskirchen in deren Laendern stattfinden. Dies
ermoegliche, sich intensiver mit der Situation und den Fragestellungen
der LWB-Mitgliedskirchen vor Ort vertraut zu machen.
Schwerpunkte der Ratstagung in Turku seien neben der Ansprache des
LWB-Praesidenten und der Berichte des LWB-Generalsekretaers und der
LWB-Schatzmeisterin die Entscheidung ueber Ort und Datum der naechsten
LWB-Vollversammlung. Wie die Stellvertretende Generalsekreaetin
berichtete, liegen Einladungen fuer die 2003 oder 2004 stattfindende
Vollversammlung von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada, der
Evangelischen Landeskirche in Wuerttemberg, der Nordelbischen
Evangelisch-Lutherischen Kirche und der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Island vor. Die Neunte Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes
fand 1997 in Hongkong statt und stand unter dem Thema: “In Christus –
zum Zeugnis berufen“.
Nachdem auf der Ratstagung 1999 im slowakischen Bratislava bereits ueber
die Programm- und Finanzplaene bis zum Jahr 2002 entschieden worden sei,
boete die Ratstagung in Turku nun mehr Raum zu thematischen
Diskussionen, so Ucko. Neben der Wahl eines neuen
LWB-Schatzmeisters/einer neuen LWB-Schatzmeisterin stehen Diskussionen
zur Weiterarbeit nach der Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre und zu den Themen: “Bewaffnete humanitaere
Intervention“ und “Die Beteiligung der Mitgliedskirchen an der
Foerderung und am Schutz der Religionsfreiheit“ auf der Tagesordnung.
Die gastgebende Evangelisch-Lutherische Kirche Finnlands gehoerte 1947
zu den Gruendungsmitgliedern des Lutherischen Weltbundes, heute hat sie
rund 4,4 Millionen Mitglieder. Rund 86 Prozent der ueber fuenf Millionen
Finnen gehoeren zur lutherischen Kirche Finnlands. Die ELKF ist
unterteilt in acht Bistuemer (Turku, Tampere, Oulu, Mikkeli, Borga,
Kuopio, Lapua und Helsinki).
Die Teilnehmer der LWB-Ratstagung sind zugleich Gaeste der
Feierlichkeiten “Millennium 2000 – Jahr der Hoffnung“, die von der ELKF
ausgerichtet werden. Hoehepunkt der Milleniumsfeier, die insgesamt vom
1. Advent 1999 bis zum Osterfest im Jahr 2001 andauert, sind neben einer
neuen schwedischen Bibeluebersetzung und der Veroeffentlichung eines
neuen lutherischen Katechismus die Feier anlaesslich des 700.
Jahrestages der Einweihung des Doms zu Turku, dem Sitz des Erzbischofs
in Finnland, am 17. und 18. Juni 2000. Die finnischen Lutheraner
verfolgen mit der Milleniumsfeier das Ziel, die christliche Identitaet
der finnischen Bevoelkerung zu untermauern. Weiterhin ist der Bau einer
oekumenischen Kapelle in Turku geplant.
An der LWB-Ratstagung vom 14. bis 21. Juni in Turku nehmen rund 155
VertreterInnen der 128 LWB-Mitgliedskirchen aus 70 Laendern und 46
Mitarbeiter der Ortskirche, UebersetzerInnen, Stewards, Pressevertreter
und Gaeste teil. Der jaehrlich tagende LWB-Rat ist das hoechtse Gremium
zwischen den alle sechs, bzw. sieben Jahren stattfindenen
Vollversammlungen des LWB. Er besteht aus einem Praesidenten/einer
Praesidentin und 48 Mitgliedern und wird von der Vollversammlung
gewaehlt. Der Lutherische Weltbund umfasst zur Zeit insgesamt 128
Mitgliedskirchen in 70 Laendern und vertritt rund 59,5 Millionen der
weltweit 63,1 Millionen LutheranerInnen.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWIoe
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Gr”tzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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