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LWB braucht klare Prioritaetensetzung
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FRANK.IMHOFF@ecunet.org
Date
15 Jun 2000 11:06:44
Scheidende LWB-Schatzmeisterin praesentiert ausgeglichenen Haushalt
LWB-Ratstagung in Turku, Finnland, 14.-21. Juni 2000
PRESSEMITTEILUNG NR: 04
Turku (Finnland)/Genf, 15. Juni 2000 (LWI) - Der Lutherische Weltbund
(LWB) kann fuer das Haushaltsjahr 1999 einen ausgeglichenen
Finanzhaushalt vorweisen. Wie die ehmalige LWB-Schatzmeisterin, Sigrun
Mogedal aus Norwegen, in ihrem Bericht an den im finnischen Turku
tagenden Rat des Lutherischen Weltbundes festhaelt, sei es im letzten
Jahr gelungen, den Haushalt zu konsolidieren und die Ausgaben
entsprechend den Einnahmen anzupassen.
So haetten die tatsaechlichen Ausgaben im Jahr 1999 gegenueber 1998 um
2,4 Prozent auf rund 13,5 Millionen Schweizer Franken gesenkt und die
noetigen Mittel fuer Programme im Bereich der oekumenischen Dialoge und
der Kommunikationsdienste bereitgestellt werden koennen. Gleichzeitig
sei es gelungen, die Allgemeinen Reserven des LWB geringfuegig zu
erhoehen.
Sigrun Mogedal, die im Fruehjahr diesen Jahres als Staatssekretaerin
fuer Internationale Entwicklung in das norwegische Aussenministerium
wechselte, rechnet in den kommenden Jahren nicht mit einer erheblichen
AEnderung des engen finanziellen Rahmens, in dem der LWB taetig sein
wird. Die grosse Herausforderung, so Mogedal in ihrem Bericht, bestehe
darin, den derzeitigen Stand der Finanzierung aufrechtzuerhalten und
einen weiteren Rueckgang zu vermeiden. Den Bericht praesentierte auf der
Ratstagung LWB-Vizepraesidentin Parmata Ishaya aus Nigeria, sie ist
zugleich Mitglied des LWB-Finanzkomitees.
Die ehemalige LWB-Schatzmeisterin verwies auf einen ansteigenden Trend
der Einnahmen und Ausgaben der Programme und Projekte der LWB-Abteilung
fuer Weltdienst (AWD). Nach einem Tiefststand in den Jahren 1997 und
1998 sei im Jahr 1999 der Hoechststand des Jahres 1996 noch uebertroffen
worden. Im Gegensatz dazu haette die Abteilung fuer Mission und
Entwicklung (AME) einen leichtend Rueckgang aufzuzeigen, der jedoch auf
Wechselkursprobleme zurueckzufuehren sei, da umfangreiche Mittel fuer
AME-Projekte und Programme aus dem EURO-Gebiet gekommen seien.
Mogedal verwies in ihrem Bericht darauf, dass sich der LWB ueber vier
Hauptarten finanziert: Mitgliedsbeitraege, Beitraege von Kirchen fuer
den Genfer Koordinierungshaushalt und Programme/Projekte, Beitraege von
kirchlichen Organisationen und Beitraege von staatlichen Organisationen.
Der Genfer Koordinierungshaushalt wird durch Mitgliedsbeitraege, direkte
Zuwendungen fuer die Koordinierungskosten und durch
"Dienstleistungsbeitraege" finanziert, die mit der Projekt- und
Programmfinanzierung und den Einnahmen in Beziehung stehen.
In der sich anschliessenden Diskussion machte Friedrich Manske, Direktor
der LWB Abteilung fuer Finanzen und Verwaltung, deutlich, dass nur acht
Prozent des LWB-Haushaltes fuer die Aufwendungen des Genfer
Sekretariates und der Aufsichtsgremien ausgegeben wuerden. Diese
sogenannten Dienstleistungskosten muessten ueberdacht werden, um dem
Genfer Sekretariat besser zu ermoeglichen, die vom Rat uebertragenen
Aufgaben zu erfuellen.
Insgesamt werden die leitenden Organe des LWB, die nicht mit einem
Projekt verbunden Aufgaben des Generalsekretariats, oekumenische
Dialoge, weitgehend die Kommunikationsdienste und in gewissem Umfang
auch die Koordinierungskosten der LWB-Abteilung fuer Theologie und
Studien durch Mitgliedsbeitraege finanziert. Mogedal wies in ihrem
Bericht darauf hin, dass Mitgliedskirchen gebeten worden seien, die
Anpassung ihrer Mitgliedsbeitraege zu ueberpruefen. Einige
Mitgliedskirchen seien dem Ersuchen um hoehere Beitraege nachgekommen,
andere haetten sich noch Bedenkzeit ausgebeten.
Die ehemalige LWB-Schatzmeisterin hat den LWB-Rat in ihrem Bericht
aufgefordert, angesichts der begrenzten Ressourcen verstaerkt
Prioritaeten fuer die Arbeit des LWB zu setzen. Die Beziehung zwischen
Koordinierungshaushalt und Programmhaushalt und die Struktur des
LWB-Haushaltes sollten ueberdacht werden, so Mogedal.
In ihrem Bericht ueber die Arbeit der LWB-Stiftung berichtete Sigrun
Mogedal, dass die Stiftung im April 1999 registriert worden sei und der
Vorstand im April dieses Jahres zum zweiten Male zusammentraf. Im
Vorjahr wurden intensiv Mitgliedskirchen besucht, um mit ihnen die Ziele
des LWB-Stiftungsfonds und moegliche Strategien zur Foerderung der
Beteiligung eroertert. Zahlreiche Kirchen haetten bereits positiv auf
den Stiftungsfonds reagiert, so Mogedal, es werde allerdings noch einige
Jahre dauern, bis das fuer 2004 angestrebte Ziel von 10 Millionen USD
erreicht sei. In der relativ kurzen Zeit seines Bestehens haette sich
der Stiftungsfonds jedoch als ein vielversprechendes Instrument fuer den
Weltbund erwiesen, seine Einnahmen zu ergaenzen, um die Kosten von
wesentlichen Aufgaben des LWB in Genf zu decken.
Sigrun Mogedal bedankte sich bei den Mitgliedern des LWB-Rates fuer die
Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen seit der Neunten
Vollversammlung 1997 in Hongkong. Sie hoffe, so Mogedal, dass es dem LWB
in den naechsten Jahren gelinge, "sich einer Reihe von umfassenden
Partnerschaften zu oeffnen". In ihrem globalen Wesen, ihrer wachsenden
Mitgliederzahl, ihrer Faehigkeit, mit Verschiedenheit fertig zu werden
und gleichzeitig ihre Einheit und Identitaet, ihre Geschichte, ihren
Besitzstand und ihre Zukunftsvision zu bewahren, liege die Staerke der
lutherischen Gemeinschaft.
An der LWB-Ratstagung vom 14. bis 21. Juni in Turku nehmen rund 155
VertreterInnen der 128 LWB-Mitgliedskirchen aus 70 Laendern und 46
Mitarbeiter der Ortskirche, UebersetzerInnen, Stewards, Pressevertreter
und Gaeste teil. Der jaehrlich tagende LWB-Rat ist das hoechtse Gremium
zwischen den alle sechs, bzw. sieben Jahren stattfindenen
Vollversammlungen des LWB. Er besteht aus einem Praesidenten/einer
Praesidentin und 48 Mitgliedern und wird von der Vollversammlung
gewaehlt.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/
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