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LutheranerInnen warnen vor der Zunahme religioeser Intoleranz


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Date 21 Jun 2000 08:54:18

Palaestinensische Fluechtlinge haben Recht auf Rueckkehr

LWB-Ratstagung in Turku, Finnland, 14.-21. Juni 2000
PRESSEMITTEILUNG NR: 13

Turku (Finnland)/Genf, 20. Juni 2000 (LWI) - Vor der Zunahme religioeser
Intoleranz und der damit verbundenen Gewalttaten an vielen Orten der
Welt hat heute der Rat des Lutherischen Weltbundes (LWB) gewarnt. Auf
seiner Ratstagung vom 14. bis 21. Juni im finnischen Turku betonten die
Ratsmitglieder das fundamentale Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Sie
forderten die weltweit 128 LWB-Mitgliedskirchen auf, sich fuer den
Schutz der Religionsfreiheit einzusetzen und dem Missbrauch von
religioeser Vielfalt fuer politische, militaerische und sonstige Zwecke
entgegenzuwirken.

In den Berichten, die LWB-Mitgliedskirchen auf Bitte der Neunten
LWB-Vollversammlung 1997 in Hongkong an den Rat weiterleiteten, wurde
deutlich, dass religioese Unterschiede ein bedeutender Ausloeser fuer
Konflikte zwischen verschiedenen Gemeinschaften sind. In dem Dokument
ueber die Beteiligung der LWB-Mitgliedskirchen an der Foerderung und am
Schutz der Religionsfreiheit, das dem Rat zur Information vorlag, heisst
es, dass viele Laender von religioeser Intoleranz betroffen seien und es
viel zu oft zu Gewalt komme, "bei der Opfer und Taeter anhand
religioeser Kriterien zu unterscheiden sind." Viele LWB-Mitgliedskirchen
seien mit den Auswirkungen religioeser Intoleranz konfrontiert, wodurch
der LWB direkt und entscheidend betroffen sei.

Der LWB-Rat forderte die Mitgliedskirchen in seiner Erklaerung auf,
"ihre Bemuehungen zur Foerderung des gegenseitigen Verstaendnisses und
der Religionsfreiheit fuer alle fortzusetzen und zu vertiefen".
Hilfreich seien dabei oekumenische und interreligioese Dialoge. Die
Mitgliedskirchen sollten "sich mit den Menschenrechtsmechanismen"
vertraut machen, die bei den Vereinten Nationen und auf regionaler Ebene
zur Foerderung der Reliogionsfreiheit bestehen.

Angesichts der raschen Zunahme der Ausdehnung juedischer Siedlungen in
den besetzten palaestinensischen Gebieten im letzten Jahrt, erklaerte
der Rat des LWB seine grosse Besorgnis. In dieser Resolution beschloss
der Rat, dass er das grundlegende Menschenrecht der palaestinensischen
Fluechtlinge auf Rueckkehr anerkenne. Die Verhandlungen muessten mit dem
Ziel gefuehrt werden, eine dauerhafte und von allen gebilligte Loesung
zu finden.

Der LWB-Rat forderte die Konfliktparteien auf, die jeweiligen
Verpflichtungen aus den Friedensabkommen von Oslo zu erfuellen und alle
palaestinensischen politischen Gefangenen aus israelischer
Gefangenschaft zu entlassen. Weiterhin muesse Israel entsprechend der
UN-Resolutionen 242 und 338 ueber die Frage des endgueltigen Status von
Jerusalem verhandeln, um einen langfristigen Frieden im Nahen Osten
abzusichern.

Mit Blick auf die christlichen Minderheiten in den palaestinensischen
Gebieten forderte der LWB-Rat die palaestinensische Autonomiebehoerde
auf, "angemessene Garantien fuer Religionsfreiheit und Pluralismus" zu
gewaehrleisten. Diese Garantien sollten, so der LWB-Rat in seiner
Erklaerung, in die Verfassung fuer den kuenftigen Staat Palaestina
aufgenommen werden.

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 128 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen Lutheraner und Lutheranerinnen in 70 Laendern angehoeren. Das
LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine
enge Zusammenarbeit mit dem OEkumenischen Rat der Kirchen (OERK) und
anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
http://www.lutheranworld.org/


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