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HIV/AIDS ist die groesste Herausforderung Afrikas
From
"Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date
30 Jun 2000 05:41:38
HIV/AIDS ist die groesste Herausforderung Afrikas
Koenig von Swasiland besuchte OEkumenisches Zentrum in Genf
Genf, 28. Juni 2000 (LWI) - Die HIV/AIDS Krise sei die "groesste
Herausforderung", vor der die afrikanischen Entwicklungslaender
stuenden, betonte heute der Koenig von Swasiland, S.E. Mswati III., bei
einem Besuch im Oekumenischen Zentrum in Genf. Ohne einschneidende
Massnahmen drohe bis zu 20 Prozent der afrikanischen Bevoelkerung der
Tod durch die durch AIDS hervorgerufene Immunschwaeche und den damit
verbundenen Krankheiten.
Mswati III., der sich an der diese Woche in Genf tagenden
Nachfolgekonferenz zum Weltgipfel fuer soziale Entwicklung 1995 in
Kopenhagen beteiligt, warnte vor den Auswirkungen der HIV/AIDS Krise.
Sie gefaehrde und bedrohe, so der Koenig, alle Erfolge der
Entwicklungspolitik und alle Anstrengungen, das Leben der afrikanischen
Bevoelkerungen zu verbessern. Nach den gestern in Genf veroeffentlichten
UN-Statistiken starben 1999 weltweit rund 2,8 Millionen Menschen an der
Immunschwaeche. Die Zahl der HIV-Infizierten und an AIDS Erkrankten wird
auf ueber 34 Millionen geschaetzt.
In seiner Ansprache im Oekumenischen Zentrum in Genf dankte Mswati III.
dem Lutherischen Weltbund (LWB) fuer die langjaehrige Unterstuetzung des
Koenigreichs Swasiland. So haette die lutherische Weltgemeinschaft
Swasiland in der Fluechtlingshilfe, der Gesundheitsfuersorge und der
Bildungsarbeit unterstuetzt.
Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes, Dr. Ishmael Noko,
unterstrich in seiner Ansprache aus Anlass des Besuchs S.E. Mswati III.,
dass der LWB auch weiterhin aktiv die integrierten Massnahmen zur
laendlichen Entwicklung in Swasiland unterstuetzen werde, dies geschehe
durch den lutherischen Entwicklungsdienst der Evangelisch-Lutherischen
Kirche im Suedlichen Afrika.
Noko kuendigte an, dass der Lutherische Weltbund eine Studienreise
zweier von der Regierung des Koenigreichs Swasiland ernannter Personen
nach Uganda unterstuetzen wolle. Uganda gehoere zu den Laendern, denen
es relativ erfolgreich gelungen sei, die fortschreitende Infektion mit
dem HI-Virus unter Kontrolle zu bringen und ein Mindestmass an sozialer
Unterstuetzung den von HIV/AIDS betroffenen Gemeinwesen zukommen zu
lassen.
Mit Bezug auf die in Genf stattfindende UN-Konferenz erklaerte der
LWB-Generalsekretaer, dass das auf dem ersten Weltsozialgipfel 1995 in
Kopenhagen, Daenemark, gegebene Versprechen, den Menschen in den
Mittelpunkt der Entwicklungspolitik zu stellen, groesstenteils nicht
eingehalten wurde. So haetten sich die UN-Mitgliedslaender zum Beispiel
verpflichtet, die Armut in der Welt mit einem Zeitziel, entsprechend dem
jeweiligen nationalen Kontext, zu bekaempfen. An die Stelle der grossen
Vision sei, so Noko, nun eine begrenztere Zielsetzung getreten, so z.B.
der Ruf nach einer Halbierung der Zahl der aermsten Menschen in den
kommenden 15 Jahren.
Noko erinnerte in diesem Zusammenhang an das Versprechen der fuehrenden
Industrienationen, 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts fuer
Entwicklungshilfe auszugeben. Angesichts des Rueckgangs der
Entwicklungshilfe gemessen am Bruttosozialprodukt der jeweiligen Laender
seien konkrete Massnahmen zur Umsetzung der Verpflichtung erforderlich.
Mswati III. betonte, dass trotz der Versprechen, die 1995 in Kopenhagen
gegeben worden seien, weiterhin mehr Gewicht auf Worte als auf Taten
gelegt werde. Er hoffe, so der Koenig von Swasiland, dass der
Sondergipfel in Genf eine engagiertere Haltung der UN-Mitgliedsstaaten
angesichts der erheblichen Herausforderungen zur Folge habe. Dies gelte
besonders vor dem Hintergrund, dass die Kluft zwischen Arm und Reich
immer groesser werde, egal welcher sozialer Massstab angelegt werde.
Koenig Mswati III. ist seit 1986 Staatsoberhaupt des Koenigreichs
Swasiland mit knapp einer Million Einwohner. Rund 78 Prozent der
Bevoelkerung sind Christen.
* * *
Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.
Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "lwi"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.
***
Lutherische Welt-Information (lwi)
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Grötzsch
E-mail: dmg@lutheranworld.org
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