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Präsident der französischen Protestanten gegen


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Date 05 Jul 2000 22:11:52

"Sektengesetze"

6. Juli 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Generalkonferenz-Team
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
CH-4003 Basel, Schweiz
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD

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57. Generalkonferenz der Siebenten-Tags-
Adventisten -
29. Juni bis 8. Juli 2000 in Toronto (Kanada)
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Präsident der französischen Protestanten gegen 
"Sektengesetze"

Toronto/Kanada, 05.07.2000/APD   Gegen sogenannte 
"Sektengesetze" in Frankreich hat sich der Präsident 
des dortigen Protestantischen Bundes (Fédération 
Protestante de France), M. Jean-Arnold de Clermont, 
während der Generalkonferenz-Vollversammlung der 
Siebenten-Tags-Adventisten in Toronto gewandt. Vor 
Journalisten sagte er: "Es ist möglich, dass das von 
der Nationalversammlung vorgeschlagene Anti-
Sektengesetz Rechtskraft erlangt. Bevor dies 
geschieht, müssen wir dazu Stellung nehmen." 

Der reformierte Pfarrer sieht in dem 
Gesetzesvorschlag eine Gefahr für die Religionsfreiheit 
in seinem Land. Der Entwurf spreche beispielsweise 
sehr allgemein von Persönlichkeitsveränderungen und 
Gehirnwäsche. Dies könnten Juristen gegen alles 
mögliche anwenden. Protestanten, Juden und 
Katholiken würden die Gefahren sehen, die von solch 
einem Gesetz ausgingen. Deshalb seien sie bereit, 
dagegen anzukämpfen und den politisch 
Verantwortlichen ihre Bedenken deutlich zu machen. 

Es gebe in Frankreich genügend Verordnungen, um 
gegen strafbare Handlungen irgendeiner Gruppe 
vorgehen zu können. "Das betonen wir bereits seit 15 
Jahren immer wieder", so Clermont. "Wir sind gegen 
jede Praktik, die Menschen schädigt. Doch wir fordern 
die Politiker auf, erst einmal den bestehenden 
Gesetzesrahmen auszuschöpfen und anzuwenden, 
bevor man an neue Regelungen denkt."

Der Präsident des Protestantenbundes kritisierte auch 
die von der französischen Regierung herausgegebene 
"Sektenliste". Hierdurch sei bereits für einzelne und 
ganze Gruppen die verfassungsrechtlich garantierte 
Religionsfreiheit eingeschränkt worden. Zu dem Bund 
gehören 15 Kirchen und Freikirchen sowie rund 500 
christliche Organisationen. Clermont ist einer der 
Ehrengäste der adventistischen Weltsynode. Er kenne 
die Adventisten seit vielen Jahren und sei gern nach 
Toronto gekommen, um die weltweite Kirche einmal 
"von innen her" zu erleben.

Der Pariser Verfassungsrechtler Professor Jaques 
Robert hatte sich bei einem kürzlichen Besuch der 
Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) der Siebenten-
Tag-Adventisten in Silver Spring, Maryland/USA, 
ebenfalls gegen die geplanten "Sektengesetze" 
ausgesprochen. Das normale Strafrecht reiche aus, um 
kriminelle Handlungen von religiösen Gruppen zu 
ahnden, betonte er. Von den rund 59 Millionen 
Franzosen gehören 76 Prozent der römisch-
katholischen Kirche an. Die Muslime stellen mit drei 
Millionen die zweigrösste Religionsgemeinschaft, 
gefolgt von den verschiedenen evangelischen Kirchen 
mit etwa einer Million Mitgliedern.

Der Exekutiv-Ausschuss der adventistischen 
Weltkirchenleitung hatte bereits im September 1999 in 
seiner Erklärung "Religiöse Minderheiten und 
Religionsfreiheit" angeprangert, dass manche Länder 
Listen von religiösen Gruppen als mögliche gefährliche 
"Sekten" veröffentlichten, Anti-Sekten-Kommissionen 
einsetzten, spezielle Untersuchungsbeamte 
ausbildeten und einschränkende Gesetze erliessen. 
Dadurch stünden "Hunderttausende von unschuldigen 
Gläubigen offiziell unter Verdacht" und würden "als 
Bürger zweiter Klasse behandelt". Dies verletze die 
Religionsfreiheit, die das erste und wichtigste aller 
Grundrechte der Menschheit sei. (APD GK 2000/13)


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