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APD-Pressemeldung: Weltsynode 2000 - APD - SCHLUSSBERICHT


From APD <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date 10 Jul 2000 13:17:59

APD-Pressemeldung
Freikirchlicher Pressedienst
GK-NEWS 2000 D 18

57. Generalkonferenz-Vollversammlung der Siebenten-Tags-Adventisten
29. Juni bis 8. Juli 2000 in Toronto (Kanada)

S C H L U S S B E R I C H T

Zur sofortigen Veröffentlichung

Ethnische Vielfalt bei adventistischer Weltsynode -
Adventisten setzen auf Mission und Wachstum

Toronto/Kanada, 10.07.2000/APD   Die adventistische Weltsynode vom 29. Juni
bis 8. Juli im kanadischen Toronto wurde von etwa 80 000
Siebenten-Tags-Adventisten, davon 25 000 Dauergästen, aus über 150 Ländern
besucht. Sie ist damit die grösste und ethnisch vielfältigste
Generalkonferenz-Vollversammlung in der 137-jährigen Geschichte der
protestantischen Freikirche. 
Die multikulturelle Vielfalt zeigte sich auch in den Andachten und
Gottesdiensten. Es gab Bibellesungen in Indonesisch oder Suaheli, Gebete in
Russisch oder Koreanisch, Lieder in Spanisch oder Japanisch. Die Ansprachen
wurden stets in Englisch gehalten und simultan in 40 Sprachen, darunter
auch Deutsch, übersetzt. Die Besetzung der Generalkonferenz
(Weltkirchenleitung) spiegelt ebenfalls die Internationalität der
Adventisten wider. Der Norweger Dr. Jan Paulsen (65) wurde in seinem Amt
als Präsident bestätigt. Ihm zur Seite stehen als Generalsekretär der
Ghanaer Matthew Bediako (58) und der US-Amerikaner  Robert Rawson (63) als
Schatzmeister. Zur Kirchenleitung gehören ausserdem Vizepräsidenten,
Abteilungsdirektoren und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den
unterschiedlichsten Ländern.

Nach dem Rechenschaftsbericht des scheidenden Generalsekretärs G. Ralph
Thompson  hätte sich im letzten Jahr über eine Million Menschen der
Freikirche angeschlossen, so dass es jetzt über elf Millionen erwachsene
getaufte Siebenten-Tags-Adventisten in 205 Ländern gebe.

Damit setze sich das beispielhafte Wachstum fort. "Während es 1955 noch
eine Million Mitglieder war, gab es 1970 bereits zwei, 1980 3,5 und 1990
fast sieben Millionen Adventisten." 91,6 Prozent der Gemeindeglieder lebten
heute ausserhalb Nordamerikas, wo die Freikirche 1863 entstand. Die
Hauptverbreitungsgebiete lägen jetzt in Lateinamerika, Afrika und
bestimmten Regionen Asiens. Die Globale Mission sei weiterhin die
Hauptaufgabe der Freikirche, betonte Präsident Paulsen. Doch gelte es auch
den Menschen in Not beizustehen, wie dies bereits durch zahlreiche
adventistische Schulen, Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen geschehe. 

Ein umfangreiches Arbeitsprogramm erwartete die 2 000 Delegierten, darunter
27 aus Deutschland, vier aus der Schweiz und drei aus Österreich. Es waren
127 Positionen mit Verantwortlichen der Weltkirchenleitung und der
Kirchenleitungen auf kontinentaler Ebene zu besetzen. 91
Tagungsordnungspunkte befassten sich mit dem "Gemeindehandbuch", einer seit
1932 bestehenden Gemeindeordnung. Hierbei ging es hauptsächlich um eine
modernere Sprache, mehr Klarheit und um die übersichtlichere Anordnung der
einzelnen Abschnitte. Einige Verbesserungsvorschläge, wie die Frage von
"Ehescheidung und Wiederverheiratung", wurden sehr intensiv diskutiert. Bei
der Überarbeitung des bisherigen Textes zu diesem Thema wurden einige
Punkte verändert und biblische Prinzipien betont. Die Sprache ist jetzt
weniger verurteilend, und es gibt Empfehlungen für eine Familienseelsorge
in den Ortsgemeinden. Weitere Geschäftssitzungen befassten sich mit dem
Thema Mission. In den Präsentationen und Diskussionen ging es um
Zukunftsvisionen, effektive Evangeliumsverkündigung unter Angehörigen
anderer Religionen, Erhalt der Einheit der Freikirche bei zunehmender
ethnischer Vielfalt und Ausbildung von Laien. 

Während der Vollversammlung wurden Stellungnahmen der Freikirche zu
"Religionsfreiheit, Evangelisation und Proselytismus", zum "Wohl und Wert
von Kindern" und zum Glücksspiel veröffentlicht. Obwohl Adventisten die
weltweite Verkündigung des Evangeliums als Christi Auftrag bejahen, lehnen
sie den Einsatz von Vorteilen oder materiellen Anreizen zur Gewinnung neuer
Mitglieder entschieden ab. Die Freikirche unterstrich ausdrücklich die
Rechte von Kindern, denen aus Armut, Analphabetentum, schlechter
Gesundheitsfürsorge, Ausbeutung und Gewalt herausgeholfen werden müsse.
Glücksspiel sei mit christlichen Grundsätzen nicht vereinbar. Die
Delegierten beschlossen ausserdem eine Resolution zur Bibel. Darin werde
die Heilige Schrift als Grundlage des Glaubens und des täglichen Lebens
bezeichnet sowie ihre weltweite Verbreitung als notwendig erachtet. 

Vertreter der Bibelgesellschaften, der Anglikaner, Lutheraner, Katholiken,
Heilsarmee und des Ökumenischen Rates der Kirchen überbrachten Grussworte.
Dr. John Graz, wiedergewählter Direktor für Öffentliche Angelegenheiten und
Religionsfreiheit der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), unterrichtete
die Delegierten über die bilateralen Gespräche zwischen Theologen des
Lutherischen Weltbundes und der Generalkonferenz von 1994 bis 1998. 

Parallel zu den Geschäftssitzungen fanden Programme für Frauen, Jugendliche
und Kinder statt. Im Metro Toronto Convention Centre stellten 265
adventistische Institutionen und Privatinitiativen ihre Arbeit vor. Auch
hier liess sich eine gewisse Vielfalt erkennen. Es gab Ausstellungsstände
von Universitäten der Freikirche und solche von selbstunterhaltenden
Organisationen, die auf eine einfache Schulbildung Wert legen. Die als
konservativ geltende private Adventist Theological Society war ebenso, wie
die als progressiv eingestufte, ebenfalls private Association of Adventist
Forums zu finden. Die Vereinigung Adventistischer Frauen, die die
Ordination von Pastorinnen befürwortet, hatte ihren Stand nicht weit vom
Biblischen Forschungsinstitut der Generalkonferenz, das nur Männer zur
Ordination als Geistliche zulassen will.

Der Vollversammlung ging eine internationale Pastorentagung mit über 4 000
Geistlichen voraus. Das breit gefächerte Angebot ermöglichte es den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Laufe von dreieinhalb Tagen unter 400
Veranstaltungen zu wählen. Ausserdem fand eine Juristentagung zum Thema
Religionsfreiheit statt. 

Das Geschehen in Toronto wurde von drei Satelliten an 8 000 Orte in 150
Ländern in 40 Sprachen übertragen, so dass auch daheimgebliebene
Adventisten die Weltsynode verfolgen konnten. Die kanadische Post brachte
zur Grossveranstaltung eine 46 Cent Sonderbriefmarke mit dem Logo der
weltweiten Freikirche heraus.   (5 329 Zeichen)

_______

Mit bestem Dank für Ihre Aufmerksamkeit während den 10 Tagen der Weltsynode
 und Ihr Interesse an unseren Meldungen aus Toronto.

Mit freundlichen Grüssen verabschieden wir uns

Ihr

Redaktions-Team APD Deutschland/APD Schweiz

APD
Postfach 136
CH-4003 Basel
Fax 0041-61-261 61 18
E-Mail: APD@stanet.ch
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