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Stasi-Überprüfung adventistischer Pastoren abgeschlossen


From APD <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date 23 Jul 2000 00:52:19

23. Juli 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz

Stasi-Überprüfung adventistischer Pastoren abgeschlossen

Berlin/Deutschland. Kein Pastor der Siebenten-Tags-Adventisten 
in Berlin und Brandenburg habe für den Staatssicherheitsdienst 
(Stasi) der ehemaligen DDR als Informeller Mitarbeiter (IM) 
gearbeitet. Das teilte die Gauck-Behörde der adventistischen 
Kirchenleitung in den beiden Bundesländer mit. Laut Vorsteher 
Gerd Eiteneier, Berlin, ergab die Überprüfung, dass über einen 
der Geistlichen, dessen Briefe an ihn abgefangen wurden, eine 
umfangreiche Akte bestehe, die zeige, wie er bespitzelt und 
unter Druck gesetzt worden sei. Die Gauck-Behörde habe 
daraufhin 
von ihm eine sogenannte Opferakte angelegt und ihm Einsicht in 
seine Unterlagen empfohlen. "Doch er lehnte ab, um nicht alte 
Wunden aufzureissen oder Beziehungen zu zerstören", so 
Eiteneier. 

Damit ist die Überprüfung adventistischer Pastoren in der 
ehemaligen DDR auf eine etwaige Stasi-Mitarbeit abgeschlossen. 
Auch bei den Siebenten-Tags-Adventisten in Mecklenburg-
Vorpommern, Hamburg und Schleswig-Holstein gab es unter den 
Geistlichen keine Informellen Mitarbeiter. Dort wurden insgesamt 
19 Pastoren von der Gauck-Behörde überprüft, die vor der Wende 
in Ost und West im aktiven Dienst standen. Auch ihre Amtsbrüder 
in Hamburg und Schleswig-Holstein hatten die Überprüfung 
beantragt, um sich mit ihren ostdeutschen Kollegen solidarisch 
zu zeigen. 

Bereits einige Monate zuvor wurde die Untersuchung der 
adventistischen Pastorenschaft in  Sachsen, Sachsen-Anhalt und 
Thüringen abgeschlossen. Von insgesamt 83 im Dienst stehenden 
oder bereits pensionierten Theologen hatten 79 die Bestätigung 
erhalten, dass "keine Hinweise" auf eine hauptamtliche oder 
inoffizielle Tätigkeit für die Stasi vorlägen. Vier Personen 
wurden als "IM" geführt, von denen eine keine Kenntnis davon 
hatte und aufgrund der Unterlagen nachweislich auch nicht als 
"IM" tätig war. Ein Geistlicher wusste zwar davon, hatte aber 
ebenfalls keine Auskünfte über Personen oder die Freikirche 
gegeben, die nicht bereits bekannt waren. Zwei Seelsorger 
hatten zwar engeren Kontakt zur Stasi, aber nicht zum Nachteil 
einzelner Personen oder der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-
Adventisten.	
                                                                           


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