wfn.org | Orthodoxe gegen neuen griechischen Personalausweis

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23. Juli 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
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Orthodoxe Kirche gegen neuen griechischen 
Personalausweis

Athen/Griechenland.     Die griechisch-orthodoxe Kirche hat 
der Regierung Griechenlands im Streit um die Religionsangabe 
auf dem Personalausweis den Kampf angesagt. Ihr Oberhaupt 
Christodoulos, Erzbischof von Athen, sagte vor einer 
Sonderversammlung des Heiligen Synods, man sei bereit, 
"ohne Gnade zu kämpfen". Der Hinweis auf die 
Religionszugehörigkeit müsse erhalten bleiben und dürfe von 
der Regierung nicht einseitig abgeschafft werden. 

Die griechische Regierung hatte angekündigt, dass in neu 
auszustellenden Personalausweisen auf Fingerabdrücke, 
Berufsangabe, Name des Ehepartners und Nennung der 
Religionszugehörigkeit verzichtet werde. Der alte Ausweis 
sei jedoch weiterhin gültig. Zuvor hatte der Präsident der 
Behörde für Datenschutz, Constantin Dafermos, die bisher 
verpflichtenden Angaben als illegal bezeichnet. 

Auch die römisch-katholische Kirche Griechenlands hatte in der 
Vergangenheit wiederholt darauf hingewiesen, dass die Pflicht, 
die Religionszugehörigkeit im Personalausweis anzugeben, gegen 
die Verfassung verstosse. Ihre Bischöfe hatten "einen 
schwerwiegenden Mangel an religiösen Freiheiten" in dem zu 
97 Prozent orthodoxen Land beklagt. Thomas Karbonis, Direktor 
der evangelischen Radiostation "Channel 2000", sagte: "Mir 
persönlich macht es nichts aus, meine Religionszugehörigkeit 
im Personalausweis zu finden. Doch es geht hier ums Prinzip. 
Ich kenne Krankenschwestern, die keine Anstellung fanden, weil 
sie nicht der orthodoxen Kirche angehören. Mitglieder einer 
religiösen Minderheit wurden in unserem Land schon unter 
Polizeiaufsicht gestellt."

Apostolos Maglis, Vorsteher der griechischen Siebenten-Tags-
Adventisten, sagte, er fürchte sich nicht, die Bezeichnung 
"Adventistischer Christ" in seinem Personalausweis vermerken zu 
lassen, doch finde er es richtig, dass im neuen Ausweis keine 
Religionszugehörigkeit mehr stehe. Apostolos Bliatis, 
Vorsitzender der Evangelischen Allianz in Griechenland, äusserte 
sich über die Änderung sehr zufrieden, denn der alte Ausweis hätte 
immer wieder zur Diskriminierung von Nicht-Orthodoxen geführt. 
Auch das Europäische Parlament hatte die Abschaffung dieser 
Angabe im Personalausweis gefordert. Der Europäische Gerichtshof 
für Menschenrechte verlangte von der griechischen Regierung mehr 
Rechte für religiöse Minderheiten.