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Katholische Kirche begrüsst Erbgut-Entschlüsselung
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Date
23 Jul 2000 00:54:19
23. Juli 2000
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
Katholische Kirche begrüsst Entschlüsselung
menschlichen Erbgutes
Rom/Italien. Die weitgehende Entschlüsselung des
menschlichen Erbgutes ist von führenden Persönlichkeiten
der römisch-katholischen Kirche begrüsst worden.
Gleichzeitig wurde aber davor gewarnt, diese Erkenntnisse
für Eugenik oder andere der Menschenwürde widersprechende
Zwecke zu missbrauchen. Ende Juni hatten Forscher aus drei
Kontinenten mitgeteilt, dass man 97 Prozent der menschlichen
Gene entschlüsselt habe. Damit sei die Basis für die Behandlung
bisher unheilbarer Krankheiten gelegt.
Der Mailänder Kardinal Carlo Maria Martini äusserte bei einem
Kongress im italienischen Aquila, die Forschungsergebnisse
legten "Zeugnis vom Reichtum des menschlichen Lebens ab".
Dennoch bleibe der Mensch ein Geheimnis, das man nie ganz
entschlüsseln werde können. Der vatikanische Bioethik-Experte
Bischof Elio Sgreccia wertete die Forschungsergebnisse als
herausragende Errungenschaft, vergleichbar mit der Entdeckung
eines Kontinents oder einem ersten Weltraumflug. Er hoffe, dass
die neuen Erkenntnisse die Bestimmung und Behandlung von
Erbkrankheiten erleichterten oder zu einer Früherkennung von
Tumoren führten, sagte er gegenüber Radio Vatikan. Zugleich
warnte er davor, die Forschungsergebnisse für die Eugenik -
eine Selektion gesunder von kranken Menschen - zu nutzen oder
eine Art Werteskala des menschlichen Lebens auf Grund
genetischer Charakteristika zu erstellen. Es komme jetzt darauf
an, nicht nur die Privatsphäre der Menschen zu schützen, sondern
auch die Anwendung der neuen Erkenntnisse durch entsprechende
Gesetze zu regeln.
Auch die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten hatte kürzlich
zur menschlichen Gentherapie eine Stellungnahme veröffentlicht.
Darin wird die Forschung auf diesem Gebiet ausdrücklich
begrüsst, um "Leiden zu lindern und Leben zu erhalten".
Abgelehnt werden allerdings alle genetischen Veränderungen,
"welche die Fähigkeiten eines Individuums begrenzen, seine
Beteiligung in der Gesellschaft einschränken, seine
Selbständigkeit oder persönliche Freiheit untergraben".
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