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Bischof fordert wirtschaftliche Lage Malawis zu verbessern


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Date 06 Sep 2000 10:04:46

Lilongwe (Malawi)/Genf, 5. September 2000 (LWI) - Der lutherische
Bischof Joseph P. Bvumbwe aus Malawi hat alle Politiker seines Landes
aufgerufen, "mit dem Gezaenk aufzuhoeren und nach Wegen zu suchen,
die schwache Wirtschaft des Landes zu staerken."

Bischof Bvumbwe hat auf der achten Generalversammlung der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Malawi (ELKM) darauf hingewiesen,
dass die wirtschaftliche Lage des Landes sich sehr verschlechtert
habe und die Inflationsrate wieder im Steigen begriffen sei. Dies
habe fuer viele Teile der Gesellschaft, unter anderem auch fuer die
Kirche, schwere Probleme zur Folge.

Wie aus dem Bericht des Entwicklungsprogrammes der Vereinten Nationen
(UNDP) von 1999 hervorgeht, hat Malawi ein Pro Kopf-Einkommen von 169
US-Dollar. Ungefaehr 60 Prozent der rund 10 Millionen Einwohner
Malawis leben unter der Armutsgrenze, das heisst mit einem
Pro-Kopf-Einkommen von 40 US-Dollar.

"Unsere Politiker beunruhigen uns sehr. Die zunehmende Tendenz ist,
dass die UDF (Die United Democratic Front ist die herrschende Partei
in Malawi. Anm.d.R.) zu einer sehr starken Partei gemacht wird,
waehrend die MCP (Malawi Congress Party, Anm.d.R.), die die groesste
Oppositionspartei ist, geschwaecht wird. Wenn hier nicht eingegriffen
wird, hat das Land bald eine Supermacht", beklagte der Bischof.

Malawis Gesundheitsminister, Aleke Banda, sprach zu der Versammlung
in der Hauptgeschaeftsstelle der Kirche in der Hauptstadt Lilongwe
und hob die positive Rolle der lutherischen Kirche in der
Entwicklungsarbeit des Landes hervor.

Banda bat die Kirche, die Bemuehungen in der HIV/AIDS-Kampagne zu
intensivieren, und wies darauf hin, dass viele Menschen aufgrund
dieser toedlichen Krankheit sterben. Wie das malawische Ministerium
fuer Gesundheit und Bevoelkerung verlauten liess, sind seit 1985, als
der erste HIV-Fall festgestellt wurde, etwa 265.000 Menschen an AIDS
in Malawi gestorben. Aus einem Bericht des Weltkinderhilfswerks
UNICEF geht hervor, dass ueber 25 Prozent der Frauen, die in den
Stadtzentren von Lilongwe und der Handelsstadt Blantyre
Schwangerschaftsberatungen besuchen, HIV-positiv sind.

Die alle zwei Jahre stattfindende Versammlung der ELKM schloss am 20.
August mit der Ordination von 16 Pfarrern. Zum ersten Mal hat die
Kirche so viele Pfarrer in einem Gottesdienst ordiniert.

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